Da war so ein Kabel in der Ostsee

in Deutsch D-A-CH20 hours ago

Hallo Freunde,

mein Server in Finnland ist gerade nicht mehr so gut erreichbar wie davor. Wisst ihr was passiert ist? Es gibt so ein kleines Unterseekabel Namens C-Lion1. Und das hat ein kleines Problem geschaffen. Es wurde 2016 unter anderem von Hetzner gebaut um eine schnelle Verbindung zwischen Deutschland und damit Mitteleuropa und Finnland aufzubauen. Als Folge daraus hat dann Hetzner in Finnland ein Rechenzentrum aufgebaut und ich muss sagen, bisher war ich damit sehr zufrieden. Es ist billiger als in Deutschland, was vor allem aus dem Wasserkraftwerken in Finnland kommt, die billigen Strom zur Verfügung stellen.

Aber jetzt kam es zu einer Beschädigung des Kabels und auf einmal ist die Verbindung im Arsch. Es gibt nicht viele direkte Anschlüsse nach Finnland, was die Geschwindigkeit ordentlich drosselt. Was man auch noch erwähnen muss, das Internetkabel von Litauen nach Gotland ist auch unterbrochen worden. Es ist kein gutes Zeichen, wenn kritische Infrastruktur beschädigt wird, es ist in der Theorie möglich, dass das ganze von einem Grundschleppnetz ausgelöst wird, aber wie wahrscheinlich ist das, dass zwei Kabel in zwei Tagen beschädigt werden?

Aber gut, warum brauchen wir diese Internetkabel eigentlich? Ganz einfach, stellt es euch vor wie eine Straße, wir können die Signale einmal komplett um die Ostsee außenrum schicken, was einiges mehr an Strecke braucht, oder wir machen es uns einfach und schicken es direkt. Mit dem Auto wird es spannend direkt durch die Ostsee zu fahren, aber das Kabel können wir verlegen.

Und wie funktioniert das ganze? Vereinfach gesagt gibt es da unten Glasfaserkabel, das C-Lion1 hat acht Stränge, durch die die Informationen versendet werden. Der Schaden wurde festgestellt, indem man keine Rückmeldung mehr von den Signalen bekommen hat. Alle paar Kilometer gibt es einen Signalverstärker um das Signal über die fast 1200 Kilometer senden zu können und darüber kann man es gut feststellen, wenn was ausfällt und wo.

Aber gut, schauen wir mal was kommt.

Sort:  

War angeblich ein chinesisches Containerschiff, das mit heruntergelassenem Anker rumgefahren ist. Kann ja mal passieren.... ;)
Sollte aber leichter zu reparieren sein als zB. eine Gaspipeline. Tiefseekabel sind schon tausendmal kaputt gegangen. Gerade in der frühen Zeit (ende des 19. Jh.) war das normal. Die werden dann wieder geflickt. Das kostet zwar, geht aber relativ leicht.

 20 hours ago  

Schade Schade Schokolade. Einfach auf nen anderen Standort switchen?

So wichtig ist der Server nicht, aber es sollte zu denken geben wenn die Kabel so schnell beschädigt werden, ich meine wenn die Kabel in die USA angegriffen werden, haben wir ein dezentes Problem, da gibt es keine Landbrücke.

 19 hours ago  

Ach Kabel... Scheiß drauf - Bald gibts alles übers Weltall, wenn wir 50,000 Sateliten mit Starlink oder Starlink Franchise da oben haben. Dann gibts auch WiFi in der Hölle.

Ist eine Option, die Frage ist nur wie sehr wir Starlink im Alltag brauchen können, vor allem im Bezug auf die Datenmengen. Für Privatanwender kann ich es mir gut vorstellen, aber vor allem industrielle Nutzer, die zum Beispiel KI Anwendungen verwenden wollen, werden auf Seekabel angewiesen bleiben.

Aha. 👍🏻

Wird wohl der gleiche verwirrte Einzeltäter gewesen sein, der schon Nord Stream 2 gesprengt hat. Schade, dass man den nie finden konnte. Ein Mysterium.

Interessant, wie viel wir immer noch über Kabel machen. Dachte eigentlich, dass schon ne ganze Menge über Satellit geht.
Dank der ursprünglichen Gedanken bei TCP/IP kann so ein "knick in der Leitung" zum Glück durch rerouting umgangen werden. Dann aber wieder beängstigend, wie wenige solcher Ersatzleitungen zur Verfügung stehen.
Bin gespannt, wo das noch hinführt. Vielleicht nur ein Proof of Concept, dass wir angreifbar sind und der große Knall kommt erst noch? Ich glaube, ich schau zu viele Thriller/Serien.