Herausforderungen in einer neuen Zeit II

in Deutsch D-A-CH5 days ago

Hallo Freunde,

nach den letzten Posts schauen wir uns heute einmal ein unschönes Thema an. Den Klimawandel. Früher hat man bei Hochwassern zum Beispiel von Jahrhunderthochwassern geredet, aber diese Jahrhunderthochwasser sollten einmal alle hundert Jahre auftreten, inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem diese Hochwasserform alle paar Jahre auftreten. Und bis das aufgetreten ist, hat damit keiner gerechnet. Vor 2013 hat niemand geglaubt das ein Autobahnkreuz innerhalb von Minuten überflutet werden kann. Vor 2021 hat keiner mit einem Szenario wie im Ahrtal gerechnet. Wir müssen aufhören zu sagen, dass geht nicht. Wir müssen Anfangen mit dem zu rechnen, was keiner Wahrhaben will. So haben wir in Nürnberg vor nicht einmal zwei Jahren ein solches Extremwetterereignis gehabt, dabei ist innerhalb von Minuten eine Gewitterzelle über Nürnberg abgeregnet und hat ganze Straßenzüge unter Wasser gesetzt.

Aus dieser Zeit ist dieser Videobeitrag noch. Ich war damals selbst im Einsatz und teilweise hat es fünf Minuten gedauert, bis aus einem Knöchelhochen Wasserstand, einer wurde bei dem man auf einmal nicht mehr stehen könnte. Dabei sind einige Probleme aufgekommen. So konnte man nicht auf Einheiten des Katastrophenschutzes zugreifen, wie man eigentlich wollte, da man sie nicht alarmieren konnte. Die Stadt war in verschiedene Sektoren aufgeteilt, die nicht mehr miteinander verbunden waren. Die Planungen sind immer davon ausgegangen, dass man sich frei in der Stadt bewegen konnte, aber das wurde widerlegt. Kurz vor dem Hochwasser hat zum Beispiel die VAG, die Verkehrsbetriebe, ein neues Busdepot errichtet, dessen Umspannwerk nicht gegen Hochwasser geschützt war, da man davon ausging, dass man sowieso oberhalb aller Flüsse sei. Am Ende war das ein Fehler.

Worauf man sich vorbereiten muss

Neben den Großschadenslagen durch Umwetter in der eigenen Stadt, muss man sich darauf vorbereiten in andere Regionen entsant zu werden und dort die Einheiten unterstützen muss. Das hatten wir in Bayern zuletzt im Sommer. Bisher ging man davon aus, dass man solche Szenarien alle paar Jahre hat. Mein Bereitschaftsleiter ist seit Mitte der 1980iger Jahre auf seinem Posten. Bis 2013 war er zwei Mal im Einsatz, von 2013 bis 2020 noch einmal, also quasi alle zehn Jahre kam ein Einsatz. Inzwischen sind wir bei einem Einsatz alle zwei Jahre und es wird sich wahrscheinlich noch mehr. Wir rechnen mit zwei Kontingenteinsätzen im Jahr und da muss man dann erstmal die Leute gewinnen, die das mitmachen.

Und dazu kommt ein anderes Szenario das wir alle kennen. Ist euch einmal aufgefallen wie Heiß die letzten Jahre waren? Wenn es so weiter geht, haben wir jedes Jahr Hitzewellen, die vor allem für alte Menschen gefährlich werden und da kommen wir ins Spiel, wir müssen die Menschen unterstützen und schützen, während unsere eigenen Leute mit der Hitze kämpfen müssen.

Neben der Hitze kommen auch Schneekatastrophen dazu, wie zum Beispiel 2019. In den gefährdeten Regionen ist man zwar Schneefälle gewohnt, aber wenn zwei Meter Schnee auf einmal kommen, dann ist es schwierig damit umzugehen. Die Infrastruktur ist nicht darauf ausgelegt.

Im nächsten Post schauen wir uns dann einmal ein Problem an, dem wir uns annehmen müssen. Dem demografischen Wandel.

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Dem würde ich nicht pauschal zustimmen. Lokale Überflutungen hat es schon immer gegeben. Großflächige Hochwasser - wenn auch seltener - ebenso. Und Bezeichnungen wie "Jahrhundert-Hochwasser" sind kein festes Maß, sondern werden von irgendwelchen dusseligen Medienfuzzies geprägt. Und was man von denen zu halten hat weis man ja.
Auch war es in den letzten paar Jahren im Sommer keineswegs ungewöhnlich lange heiß, im Gegenteil. Das waren original "deutsche Sommer", mit viel Regen und mäßigen Temperaturen. Die richtigen Hitzewellen Sommer sind schon einige Jahre her. Das ist halt mal so, mal so.
Aber das heißt ja nix. Global gesehen ist auf jeden Fall eine Erwärmung zu verzeichnen, und leider besonders dort wo die Auswirkungen am schlimmsten sind. Und damit meine ich nicht abgesoffene Autos, sondern die tauenden Permafrostregionen und die Polarregionen, die Gletschergebiete in den Bergen usw.
Das ist wirklich Besorgniserregend.

Ist immer wieder die selbe billige Ausrede: Regen hat es schon immer gegeben.
Wird langweilig, lächerlich.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Solltest Du auch mal ausprobieren.