Hallo Freunde,
wir haben den letzten Teil dieser Postreihe erreicht, heute geht es einmal um die Strukturen in die man Spontanhelfer eingliedern kann, denn eine Ausbildung reicht nicht aus. Egal wie gut sie ist. Gehen wir einmal vom klassischen Spontanhelfer aus, den es in der Masse gibt. Wir nennen ihn einmal Alfred und er ist 30 Jahre alt, hat einen Führerschein, ein Auto und ist Schreiner. Er lebt in einem Dorf in der Nähe von Passau und wir haben ein Hochwasser. Er entscheidet sich zu helfen. Anhand dieses Beispiels werden wir uns mal anschauen wie man Spontanhelfer einglieder könnte.
Die Alarmierung
Alfred hat vor zwei Jahren eine Ausbildung beim Roten Kreuz und bei der Feuerwehr zum Spontanhelfer gemacht. Das war ein Erste Hilfe Kurs und ein kurzer Kurs zum Sandsäcke füllen und wie Führungsstrukturen funktionieren. Anschließend hat er sich eine App installiert und kann darüber alarmiert werden, falls etwas kommt.
Das alles klingt nach Zukunftsmusik, besteht aber tatsächlich schon mit dem Team Bayern, das nach dem Vorbild des Team Österreich gebildet wurde. Wobei hier nur ein Erste Hilfe Kurs vorliegt, es gibt aber überlegungen einen zweiten Tag zur Integration der Technischen Hilfe einzubauen und so im Ernstfall Leute zu haben, die Sandsäcke füllen können. Die Apps gibt es in verschiedenen Formen auch schon, nur nicht flächendeckend und nicht einheitlich. Hier könnte man an einem Einheitlichen System arbeiten, über dass dann zum Beispiel die Leitstellen alarmieren können, auf Aufforderung der Einsatzleitung hin.
Die Ankunft
Alfred bekommt nun die Meldung er soll sich an einem Parkplatz in der Nähe von Passau einfinden. Dort stehen LKWs und MTWs von THW und Feuerwehr bereit die Helfer zu einem Einsatzabschnitt zu bringen, an dem sie Sandsäcke füllen werden und verladen. Nachdem sich immer acht Helfer eingefunden haben werden sie mit dem MTW rüber gefahren und unterstehen vor Ort der Führung von zwei Feuerwehrmännern, die ihre Arbeit anleiten.
Dieses Konzept mit dem Sammeln außerhalb des Einsatzgebietes und anschließend der eingliederung in die Etappe gibt es bisher nur in der Theorie, aber so kann man Kräfte freisetzen und gleichzeitig neue Kräfte anbringen. Mit einer Gruppe der Feuerwehr mit 10 Mann, kann man hier theoretisch bis zu 32 Helfer in vier Gruppen eingliedern, was eine Vervierfachung der Kräfte bedeutet und dadurch das die Helfer mit ihrem Privat PKW außerhalb der Einsatzzone stehen und von dort wieder nach Hause kommen, muss man sich nicht um Unterkünfte kümmern.
Die Selbstorganisation
Ein Konzept das ich erst vor kurzem Kennengelernt habe ist ZEUS aus Berlin, dabei erhalten Spontanhelfer eine Ausbildung durch Hilfsorganisationen und haben anschließend eine Weste mit der sie als Ansprechpartner vor Ort für Zivilisten dienen und Spontanthelfer ohne Ausbildung koordinieren sollen. Ich finde die Idee spannend, da wir so keine eigenen Einsatzkräfte mehr aufstellen müssen, sondern gleich Gruppen aus Spontanhelfern vor Ort haben.
Aber das sind alles Pilotprojekte und Überlegungen. Umgesetzt in der Fläche ist von dem allem hier bisher noch nichts.