Traniere härter als die Realität wird

in Deutsch D-A-CH23 days ago

Hallo Freunde,

ich hatte heute einen langen Tag in der Ausbildung. Wir haben uns mit kritischen Verletzungen beschäftigt, damit wie man damit umgeht und Eigenschutz betreibt. Ein Teil dieser Ausbildung war der Umgang mit eigenen Kräften die unter Bedrängnis gerieten und eigene Ausfälle hatten. Dabei wurde ein Kamerad von einer Explosion verletzt und hatte mehrere Splitter in sich Stecken, mehrere Scharfe Scheiben steckten in seinem Gesicht und er hatte einen starken Blutverlust. Ihr könnt euch vorstellen wie die Nachbarn bei den Schreien geschaut haben. Die Kameraden hatten vort Ort dann damit zu kämpfen, dass sie zu dritt waren. Einer war ein Ausfall und sie hatten nur kurz Zeit um zu reagieren und durften nun mit einem IFAK System arbeiten, bei dem jede unserer Einsatzkräfte über ein eigenes kleines Erste Hilfe Set verfügt und damit versorgt werden kann. Den Kameraden ging schnell die Ausrüstung aus, aber sie konnten den Patieten versorgen.

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Wie mann sieht, am Ende war das ganze dann auch für mich als Ausbilder blutig, denn ich durfte in der zweiten Runde mit ran an den Einsatz und musste eine Spritzende Blutung versorgen, die wirklich gespritzt hat und der Patient hat versucht sich an mir festzuhalten. Dabei musste ich ihn beruhigen und versuchen die Wunde mit einem Druckverband zu versorgen. In der Theorie gibt es noch mehr ausrüstung dafür, die haben wir aber im Katastrophenschutz nicht in der Menge auf Lager. Also muss man mit einfacher Standardausrüstung auskommen.

Aber am Ende wird man wahrscheinlich nie in eine solche Situation kommen, vor allem nicht an Patienten die 4-5 kritsiche Wunden auf einmal haben. Diese sind sehr selten, aber wir trainieren diese Situation, da man so ganz gut die Übungskünstlichkeit abarbeiten kann, da man alleine dadurch schon ordentlich überfordert ist. Aber in der Realität ist es dann um einiges einfacher, da man nun daran gewöhnt ist, schlimmere Situationen zu managen, aber das geht halt leider nicht immer.

So in den dem Sinne, schönen Tag noch, ich muss mal wieder arbeiten.

Sort:  

Ja, das hatten die bei Apollo damals auch gemacht. In den Simulationen immer "übertrieben" viele Ausfälle und Fehler in den Systemen damit im Ernstfall das ganze "ein Kinderspiel" ist.
Ist ein bewährtes Übungskonzept, vor allem, wenn man weiß, das es eine Übung ist. Die Übertreibung in der Übung simuliert den Stress des Ernstfalls, der dann hinzukommt.

Find ich gut, dass sie das wenigstens noch nicht aufgegeben haben.
!BBH

Sind immernoch Menschen und an unserer Denkweise hat sich nicht viel verändert.

Ich hab mich schon öfter gefragt wie die das damals im 2. Weltkrieg gemacht haben. Da waren nur ein paar Sanis, die sich um etliche Schwerstverletzte kümmern mußten. Und ich meine wirklich Scwerstverletzte - Leute denen Arme und Beine fehlten, Bauchschüsse, kollabierte Lungen, das halbe Gesicht weggeschossen und solche Sachen. Ein paar Glassplitter war für die wohl eher ein Kratzer.
Und doch haben sie es geschafft, eine Menge der Verwundeten durchzubringen. Trotz Beschuß und Dreck und weis ich was noch. Schon erstaunlich.

Ich habe vor ein paar Wochen mit Angehörigen des Katastrophenschutzes des ukrainischen Roten Kreuzes aus der Nähe von Lwiw geredet. Diese Einheiten sind Ehrenamtliche die in der Masse mal ein Hochwasser oder einen Autounfall hatten in ihrer Dienstzeit, aber dann 2022 auf einmal damit Konfrontiert waren, dass ein Raketenangriff ein Ausbildungslager der Armee getroffen hat mit hunderten Toten und Verwundeten. Die waren auch überfordert und meinten man funktioniert irgendwie, aber die Routine wie man das alles am besten macht, kommt erst mit der Zeit. Inzwischen sind sie ganz gut in der Versorgung, aber das hat Monate gebraucht.

@satren! @hannes-stoffel likes your content! so I just sent 1 BBH to your account on behalf of @hannes-stoffel. (1/50)

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