The Evolution of the Iron - Die Evolution des Bügeleisens (DE/EN)

Hallo zusammen,

als Mann hat man ja selten eine große Vorliebe für das Bügeln, die meisten von uns kennen es eher als eine lästige Pflicht. Doch als ich im Feuerwehrmuseum Schwerin die Ausstellung über Bügeleisen besuchte, wurde mir klar, dass sich hinter diesem Alltagsgegenstand eine spannende Geschichte verbirgt. Die Entwicklung der Bügeleisen zeigt nicht nur den technischen Fortschritt, sondern spiegelt auch die Veränderung unserer Lebensgewohnheiten wider. Mit vielen Fotos im Gepäck möchte ich hier einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Bügeleisens geben, von kohlenbetriebenen Modellen über Gas- bis hin zu elektrischen Bügeleisen.


As a man, you rarely have a great fondness for ironing, most of us know it more as a chore. But when I visited the exhibition on irons at the Schwerin Fire Brigade Museum, I realised that there is an exciting story behind this everyday object. The development of irons not only shows the technical progress, but also reflects the change in our habits. With many photos in my luggage, I would like to give you a little insight into the development of the iron, from coal-powered models to gas and electric irons.

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(44 mm; f/2.8; 1/80 sek.; ISO 5000)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Die Anfänge

Die ältesten Modelle in der Ausstellung sind die Kohlebügeleisen, die bereits im 17. Jahrhundert aufkamen. Diese schweren und unhandlichen Geräte wurden mit glühender Kohle befüllt, um das Metall auf die notwendige Bügeltemperatur zu bringen. Der bloße Anblick dieser Eisen gibt eine Vorstellung davon, wie mühsam und körperlich fordernd das Bügeln damals war. Mir wurde klar, dass das Bügeln in dieser Zeit weit mehr war als ein schnelles „Drüberbügeln“. Es war ein aufwendiger und riskanter Prozess, der viel Geduld und Vorsicht erforderte, denn die heiße Kohle brachte auch ein erhebliches Brandrisiko mit sich.


The oldest models in the exhibition are the coal irons, which appeared as early as the 17th century. These heavy and unwieldy devices were filled with glowing coal to bring the metal to the required ironing temperature. The mere sight of these irons gives an idea of how laborious and physically demanding ironing was back then. I realised that ironing in those days was far more than just a quick ‘iron over’. It was a time-consuming and risky process that required a lot of patience and caution, as the hot coal also posed a considerable risk of fire.

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(38 mm; f/2.8; 1/80 sek.; ISO 2800)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Das Kamineisen / The chimney iron

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Ein besonderes Highlight der Ausstellung war für mich das sogenannte Kamineisen, auch bekannt als Holzkohleeisen mit Abgaskamin. Dieses Modell, das ab etwa 1850 genutzt wurde, zeigt auf beeindruckende Weise, wie wichtig das Bügeln damals war und wie innovativ die Menschen bereits zu dieser Zeit waren. Anders als frühere Modelle hatte das Kamineisen einen kleinen Abgaskamin, der die schädlichen Dämpfe und den Rauch von der brennenden Kohle ableitete und so die Luftqualität während des Bügelns verbesserte. Der Abgaskamin war nicht nur eine technische, sondern auch eine sicherheitsrelevante Neuerung: So wurde das Risiko gesenkt, dass sich der Nutzer am heißen Kohleofen verbrennt oder zu viel Rauch einatmet. Wenn man dieses historische Stück heute betrachtet, fällt auf, wie aufwendig und durchdacht die Konstruktion war, um den Alltag der Menschen etwas angenehmer zu gestalten. Auch wenn dieses Gerät deutlich schwerer und klobiger ist als moderne Bügeleisen, ist es ein echtes Meisterwerk seiner Zeit.


A particular highlight of the exhibition for me was the so-called chimney iron, also known as a charcoal iron with an exhaust chimney. This model, which was used from around 1850, is an impressive demonstration of how important ironing was back then and how innovative people were at the time. Unlike earlier models, the chimney iron had a small exhaust chimney, which removed the harmful vapours and smoke from the burning coal and thus improved the air quality during ironing. The flue gas chimney was not only a technical innovation, but also a safety innovation: it reduced the risk of the user burning themselves on the hot coal stove or inhaling too much smoke. When you look at this historical piece today, you realise how elaborate and well thought-out the design was in order to make people's everyday lives a little more pleasant. Even though this appliance is considerably heavier and bulkier than modern irons, it is a true masterpiece of its time.

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(32 mm; f/2.8; 1/80 sek.; ISO 10000)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Das Glühstoffeisen mit chemischem Brennstoff / The glow iron with chemical fuel

Ein weiteres bemerkenswertes Exemplar in der Ausstellung war das Glühstoffeisen, das sich durch eine besondere Innovation auszeichnete: Anstelle von Holzkohle wurde ein chemischer Brennstoff genutzt, um das Eisen zu erhitzen. Diese Modelle gehörten zu einer Reihe von Versuchen, das Bügeln effizienter und unabhängiger von offenen Flammen zu gestalten. Der Brennstoff, oft ein chemisches Gemisch, das durch kontrollierte Verbrennung Wärme erzeugte – ermöglichte eine konstante Hitzezufuhr, die länger anhielt als bei einem herkömmlichen Glühstoffeisen. Diese technische Weiterentwicklung war eine echte Erleichterung, da der Brennstoff effizienter und praktischer zu handhaben war als Kohle. Gleichzeitig zeigt dieses Eisen, wie sehr die Menschen damals daran interessiert waren, den Bügelprozess zu verbessern und sicherer zu machen. Für uns heute mag es ungewöhnlich erscheinen, dass chemische Stoffe für ein Haushaltsgerät genutzt wurden, aber damals war dies ein kleiner Schritt in Richtung der modernen Bügeltechnik.


Another remarkable example in the exhibition was the mullein iron, which was characterised by a special innovation: instead of charcoal, a chemical fuel was used to heat the iron. These models were part of a series of attempts to make ironing more efficient and less dependent on open flames. The fuel, often a chemical mixture that generated heat through controlled combustion, provided a constant supply of heat that lasted longer than a conventional mulled fuel iron. This technical advancement was a real relief, as the fuel was more efficient and practical to handle than coal. At the same time, this iron shows how keen people were at the time to improve the ironing process and make it safer. It may seem unusual to us today that chemical substances were used for a household appliance, but at the time this was a small step towards modern ironing technology.

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(36 mm; f/4; 1/80 sek.; ISO 12800)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Flacheisen / Flat iron

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(55 mm; f/2.8; 1/80 sek.; ISO 4000)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Ein weiteres Highlight der Ausstellung war die Sammlung von Flacheisen, die im Prinzip seit dem 15. Jahrhundert bekannt sind. Diese frühen Bügeleisen waren sehr einfache, aber robuste Werkzeuge, die darauf ausgelegt waren, durch reine Hitze und Druck Falten aus der Kleidung zu entfernen. Die Flacheisen wurden meist auf einer heißen Herdplatte oder im Feuer erhitzt und dann auf den Stoff gepresst. Oft wurden mehrere Eisen gleichzeitig erhitzt, sodass man eines nutzen konnte, während die anderen weiter auf Temperatur blieben, ein sehr arbeitsintensiver Prozess. Diese Eisen zeigen, wie die Menschen über die Jahrhunderte hinweg mit einfachen Mitteln versuchten, glatte Kleidung zu erreichen, was besonders in der wohlhabenderen Gesellschaft als Zeichen von Eleganz und Ordnung galt. Es ist erstaunlich zu sehen, wie wenig sich die Grundidee des Bügelns verändert hat: Auch heute noch geht es darum, durch Wärme und Druck Falten zu glätten, nur die Technik hat sich weiterentwickelt.


Another highlight of the exhibition was the collection of flat irons, which in principle have been known since the 15th century. These early irons were very simple but robust tools designed to remove creases from clothing using pure heat and pressure. The flat irons were usually heated on a hot hob or in a fire and then pressed onto the fabric. Often several irons were heated at the same time so that one could be used while the others remained at temperature - a very labour-intensive process. These irons show how, over the centuries, people tried to achieve smooth clothing by simple means, which was seen as a sign of elegance and order, especially in wealthier society. It is amazing to see how little the basic idea of ironing has changed: Even today, it is still about using heat and pressure to smooth out creases, only the technique has evolved.

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(30 mm; f/2.8; 1/80 sek.; ISO 12800)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Das Stadtgasbetriebene Bügeleisen / The town gas-powered iron

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Bügeleisens war das stadtgasbetriebene Modell, das ab etwa 1890 genutzt wurde. Dieses Bügeleisen war direkt an das städtische Gasnetz angeschlossen, wodurch es effizienter und unabhängiger von Kohle oder anderen Brennstoffen wurde. Der Brenner im Inneren des Eisens erhitzte die Bügelfläche gleichmäßig und sorgte so für eine konstante, langanhaltende Hitze, was das Bügeln deutlich erleichterte. Diese Technik war besonders in städtischen Haushalten beliebt, wo Gasleitungen zur Verfügung standen und der Zugang zu Holzkohle oder offenen Feuerstellen zunehmend seltener wurde. Gleichzeitig war die Nutzung eines stadtgasbetriebenen Bügeleisens nicht ganz ungefährlich, da es bei unsachgemäßem Gebrauch zu Verbrennungen oder Gasunfällen kommen konnte. Dennoch war es ein bedeutender Schritt hin zu den elektrisch betriebenen Modellen, die kurze Zeit später folgten und das Bügeln noch sicherer und komfortabler machten.


Another milestone in the history of the iron was the town gas-powered model, which was used from around 1890. This iron was connected directly to the municipal gas network, making it more efficient and less dependent on coal or other fuels. The burner inside the iron heated the ironing surface evenly and thus provided constant, long-lasting heat, which made ironing much easier. This technique was particularly popular in urban households, where gas pipes were available and access to charcoal or open fires became increasingly rare. At the same time, the use of a town gas-powered iron was not entirely safe, as it could cause burns or gas accidents if used incorrectly. Nevertheless, it was a significant step towards electrically powered models, which followed shortly afterwards and made ironing even safer and more convenient.
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(35 mm; f/4; 1/80 sek.; ISO 12800)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Das elektrische Bügeleisen / The electric iron

Zum Abschluss zeigt eines meiner Bilder das elektrische Bügeleisen, wie wir es auch heute noch kennen und nutzen – ein Gerät, das die meisten von uns mit Erinnerungen aus der Kindheit verbinden. Diese Bügeleisen kamen Anfang des 20. Jahrhunderts auf und haben das Bügeln revolutioniert. Mit einem einfachen Einstecken in die Steckdose wurde das Bügeleisen schnell aufgeheizt und ermöglichte ein gleichmäßiges und kontrolliertes Glätten der Kleidung. Für viele von uns, mich eingeschlossen, ist das elektrische Bügeleisen das klassische Bild eines Bügeleisens. Es steht für eine Zeit, in der Haushaltsgeräte zunehmend sicherer und effizienter wurden und uns das Leben erleichterten. Diese Vertrautheit mit dem elektrischen Bügeleisen lässt uns oft vergessen, wie viele Stufen der Entwicklung es durchlaufen hat – von Holzkohle über Gas bis hin zum bequemen Strombetrieb. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein einfacher Alltagsgegenstand über die Jahrhunderte hinweg immer weiter verbessert wurde, um letztlich zu dem Gerät zu werden, das wir heute kennen.


Finally, one of my pictures shows the electric iron as we still know and use it today - an appliance that most of us associate with childhood memories. These irons appeared at the beginning of the 20th century and revolutionised ironing. With a simple plug into the socket, the iron heated up quickly and allowed for an even and controlled smoothing of clothes. For many of us, myself included, the electric iron is the classic image of an iron. It epitomises a time when household appliances became increasingly safe and efficient, making our lives easier. This familiarity with the electric iron often makes us forget how many stages of development it has gone through - from charcoal to gas to the convenience of electricity. It is fascinating to see how a simple everyday object has been continuously improved over the centuries to ultimately become the appliance we know today.

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(38 mm; f/4; 1/80 sek.; ISO 5600)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Fazit

Die Geschichte des Bügeleisens führt uns durch Jahrhunderte voller Erfindergeist und zeigt, wie viel Innovation in einem so alltäglichen Gegenstand steckt. Vom schweren, handbetriebenen Holzkohleeisen bis hin zu modernen, leichten Elektrogeräten – jedes Modell spiegelt den Stand der Technik seiner Zeit wider und erzählt uns etwas über das Leben und die Herausforderungen damaliger Haushalte.

Ein humorvoller und berühmter Blick auf die Bedeutung des Bügeleisens in der Kultur findet sich bei Wilhelm Busch in seinem "Dritten Streich" aus Max und Moritz. Dort versucht Frau Böck, dem Schneider seine Bauchschmerzen mit einem heißen Bügeleisen zu vertreiben, was Busch mit den Worten kommentiert:


The history of the iron takes us through centuries of ingenuity and shows how much innovation there is in such an everyday object. From heavy, hand-operated charcoal irons to modern, lightweight electric appliances, each model reflects the state of the art of its time and tells us something about the lives and challenges of households at the time.

A humorous and famous look at the importance of the iron in culture can be found in Wilhelm Busch's ‘Third Prank’ from Max and Moritz. Here, Mrs Böck tries to banish the tailor's stomach ache with a hot iron, which Busch comments on with the words:

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(24 mm; f/4; 1/80 sek.; ISO 7200)
Kamera: Nikon D750, Objektive: Tamron 24-70 mm f2.8

Zitat:
"Wie denn Böck von der Geschichte
Auch das Magendrücken kriegte.
Hoch ist hier Frau Böck zu preisen!
Denn ein heißes Bügeleisen,
Auf den kalten Leib gebracht,
Hat es wiedergutgemacht."

Mit einem Augenzwinkern zeigt uns diese Szene, dass das Bügeleisen nicht nur ein Werkzeug für faltenfreie Kleidung war, sondern auch eine skurrile Rolle in Geschichten und Alltagsmythen spielte. So schließt sich der Kreis: Das Bügeleisen ist nicht nur ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein kleines Kulturgut, das über die Jahrhunderte hinweg seinen festen Platz im Leben der Menschen hatte.


Quote:
‘How Böck got sick from the story
Also got the stomach ache.
Mrs Böck is to be praised here!
For a hot iron,
Brought to the cold body,
Has made up for it.’

With a wink, this scene shows us that the iron was not only a tool for wrinkle-free clothing, but also played a bizarre role in stories and everyday myths. This brings us full circle: the iron is not just an everyday utensil, but also a small cultural asset that has had a firm place in people's lives over the centuries.

Schlusswort / Closing words

Die Ausstellung im Internationalen Feuerwehrmuseum Schwerin (IFM-Schwerin) bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Bügeleisens, sondern auch in viele andere technische Entwicklungen und die beeindruckende Sammlung von rund 16.000 Exponaten auf mehr als 4500 m². Als Deutschlands größtes Feuerwehrmuseum ist es ein echtes Highlight für Technikinteressierte und Kulturfreunde – und das bei einem sehr günstigen Eintrittspreis. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Ich danke dir herzlich fürs Lesen und Voten und lade dich schon jetzt zu meinem nächsten Beitrag ein. Ich freue mich darauf, auch weiterhin spannende Themen mit dir zu teilen. Bis bald!


The exhibition at the International Fire Brigade Museum Schwerin (IFM-Schwerin) not only offers a fascinating insight into the history of the iron, but also into many other technical developments and the impressive collection of around 16,000 exhibits on more than 4,500 square metres. As Germany's largest fire brigade museum, it is a real highlight for those interested in technology and culture - and at a very reasonable admission price. It's definitely worth a visit!

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Euer
Hornet on Tour

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