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RE: Die allgemeine Impfpflicht ist nicht mit der Gurtpflicht vergleichbar.

in #impfpflicht3 years ago (edited)

Bei der allgemeinen Impfpflicht reicht es aus, sich als Mensch vollkommen passiv zu verhalten, buchstäblich nichts zu tun, um eine Strafe zu bekommen. Zahlt man diese Strafe nicht, wird irgendwann Zwang angewendet und man wird mit Gewalt eingesperrt. So führt im Gegensatz zum „zu schnell fahren“ als aktive Handlung, ein vollkommen passives Verhalten zu physischer Gewaltanwendung.

Das ist nicht nur hier so, sondern bei ausnahmslos jedem Steuer- und Abgabenbescheid, also alltäglich! Man könnte höchstens anführen, dass man viele Besteuerungstatbestände vermeiden könnte, so dass erst schon gar kein Steuerzwang entsteht, z. B. Reduzierung des (offiziellen) Einkommens unter das Existenzminimum.

Aber beim Kranken"versicherungs"zwang ist es wie beim Giftspritzenzwang, da reicht das bloße am Leben sein und das Innehaben eines lebenden Körpers. Dem ließe sich abhelfen durch Selbsttötung oder Auswanderung.

Sehr wichtig zum Verständnis sind die Unterscheidungen zwischen Gebot und Verbot sowie zwischen Pflicht (freiwillige, eigenverantwortete Entscheidung, etwas zu tun oder zu lassen) und Zwang (Befehl, etwas gemäß dem Willen des Befehlsgebers zu tun, was der Befehlsempfänger meistens gar nicht tun möchte, welcher durch kriminelle Gewalt und deren Androhung gedeckt ist).

Im letzteren Fall geht es also darum, das eigene Handeln nicht durch den eigenen Willen und daraus folgende Entscheidungen und damit auch eigenverantwortlich leiten zu lassen, sondern - den eigenen Willen unterdrückend - fremdbestimmt einen fremden Willen als eigene Handlungsrichtschnur anzuerkennen und anzuwenden, also (nur vermeintlich) eigenverantwortungsvermeidenden Befehlsgehorsam walten zu lassen. Wo das hinführt, zeigt u. v. a. die jüngere deutsche und österreichische Geschichte sehr deutlich!