Du hast natürlich recht und im Gespäch oder dem (abgekühlten) darüber Nachdenken kann ich deinem Weg auch folgen. Leider scheint mein Hirn (irgenwer muss ja verantwortlich sein) im Eifer des Gefechts ein bisschen lernunwillig.
Ich muss jetzt leider weg (Austellung auffbauen, denn am Freitag ist Vernisage) würde aber gerne länger antorten, denn deine obigen Fragen haben mich ein bisschen an die Praxis des Naikan erinnern (kennst du?). Aber ich hüpfe jetzt los und beschäftige mich mit Nylon, Nägeln und Lichtverteilung. Wir hatten schon am Sonntag angefangen, sind aber nicht fertig geworden... (hochprofessionelles Bild von mir ;-D)
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WIe schön, danke für das Foto! Viel Erfolg & Freude wünsche ich bei der Vernissage - du siehst zufrieden aus mit dieser Art von Arbeit. So richtig zupackend.
Naikan kenne ich nicht, hast du noch etwas mehr Hinweise für mich? Hört sich interessant an.
Herzliche Grüße an dich!
Das zufrieden täuscht etwas, denn uns sind beim Aufbau wechselnd entweder die Wand, die Nägel oder das Hängungssystem entgegen gekommen... heute muss noch eine Wand gestrichen werden... ok, irgendwann war es lustig (Galgenhumor) Und ja, gerne Daumen drücken das viele kaufkräftige Leute kommen.
Naikan ist ein japanisches System zur Selbsterforschung, kann aber auch zur Therapie von z. B. Depressionen eingesetzt werden, ist aber ursprünglich nicht wirklich als Therapie entwickelt worden. Im weitesten Sinne geht es um Dankbarkeit und über den Weg der Dankbarkeit (wieder) zu einem Zugehörigkeitsgefühl zu gelangen. Klassischerweise wird die Technik des Naikan in einer Art Retreat über mehrere Tage angewendet. Im Zentrum stehen folgende drei Fragen
• Was habe ich bekommen?
• Was habe ich gegeben?
• Welche Probleme und Schwierigkeiten habe ich anderen bereitet?
Diese Fragen werden in Bezug auf bestimmte Personen (meist die Eltern) und Lebensabschnitte betrachtet. Man kann die Fragen aber auch als ein Mini-Naikan z.B. jeden Abend (auf den Tag bezogen) beantworten. In der Regel merkt man dabei wie viele Menschen einem geholfen und unterstützt haben (mein Kaffee, meine Kleider etc. alles wurde von anderen für mich hergestellt) im Gegensatz zu den wenigen Momenten in denen man anderen geholfen hat.
Die Unterstützung anderer ist nicht gebunden daran, dass diese gerne gegeben wurde, sondern es geht wirklich nur um das "bekommen haben". Heißt falls mir jemand unabsichtlich oder unwillig hilft, so hat er mir doch geholfen. Hierdurch kann einem bewusst werden in wie vielen Momenten man auf andere angewiesen ist und wieviel man bekommt. Dies macht anders als man im ersten Moment vermuten würde kein schlechtes Gewissen, sondern führt eher zu einem Gefühl der Verbundenheit mit der Umwelt.
Ok.... das war nur super kurz und unstrukturiert. Als älteres Buch habe ich zu dem Thema hier Krech, Gregg, Die Kraft der Dankbarkeit, München 2002 stehen. Das Buch ist etwas an den westlichen Kulturkreis angepasst und nicht ganz so traditionell und strikt in der Ausführung des Naikan.