Hey, ihr Lieben!
Der #MittwochsQuickie von @nissla geht schon in die 3. Runde (mehr dazu unter https://steemit.com/deutsch/@nissla/unendlichkeit-mittwochsquickie-runde-3) und ich versuche jetzt noch eben kurz vor Mitternacht, meinen Beitrag dazu zu leisten.
Fangen wir mal an, Zeit läuft.
Das Thema heute ist Unendlichkeit und auch dazu kann ich wieder etwas aus der Sicht eines Kampfkünstlers schreiben.
Damals, als ich als Jugendlicher mit Kampfsport anfing, hatte ich das Ziel "Schwarzgurt" vor Augen und ahnte schon, was für ein langer Weg vor mir liegen würde, um dieses Ziel zu erreichen. Mit dem Schwarzgurt verband ich übermenschliche Fähigkeiten, Allwissenheit, einen unfehlbaren Charakter und insgesamt die Perfektion in allen möglichen Bereichen. Von diesem Ideal träumend fing ich mit dem Training an und steigerte mein Trainingspensum über die Jahre von ein mal wöchentlich auf zwei Tage die Woche. Bald waren es drei, vier und fünf, ab und zu sind es nun auch mehr. Ich kam dem "Ziel" mit jeder Einheit immer näher und näher.
Dann stand eines Tages die Prüfung zum Schwarzgurt an, die Freude darauf wurde begleitet von Selbstzweifel.
Bin ich denn wirklich schon so weit?
Dieser Selbstzweifel bewegte mich dazu, mich mit meiner Vergangenheit und meinem bisherigen Weg zu beschäftigen. Und tatsächlich stellte ich fest: Über die Jahre hinweg habe ich mich in allen Bereichen positiv verändert, ich wurde flexibler, schneller, stärker, ausdauernder - nur leider nie größer :'D
Vom Körperlichen abgesehen wurde ich selbstbewusster, empathischer, ehrgeiziger, fokussierter und und und.
Der Kampfsport wandelte sich in meinem Fall zur Kampfkunst und ist nun mehr eine Lebenseinstellung geworden.
Durch meine Gedankengänge konnte ich auch die Illusion der angestrebten Perfektion auflösen: Der Mensch wird niemals perfekt sein, es gibt immer etwas, woran er arbeiten kann und es wird ihm immer mal irgendein Fehler unterlaufen. Jedoch kann er sich diesem Ideal immer weiter annähern und das ist das eigentliche Ziel! Der Schwarzgurt ist für mich kein Symbol mehr für die Perfektion, sondern mehr das Symbol eines Anfangs. Vom Schüler zum Meister, der wiederum selbst nicht aufhört, zu lernen, sondern selbst weiter Schüler bleibt.
Passend dazu gibt es noch ein Phänomen: Ein Schwarzgurt, der viel getragen wird, verliert nach und nach seine Farbe und wird teils wieder weiß.
weiß > gelb > orange > grün > blau > braun > schwarz > weiß
Der Kreis schließt sich! Der Prozess wiederholt sich und wird unendlich lange fortgeführt.
Da meldet sich der Timer, schade :(
Wieder hat es unheimlich Spaß gemacht, etwas über meine Leidenschaft zu schreiben - vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe, euch gefällt mein Beitrag, bis dann!
Euer Kampfzwergasiate
Finde ich großartig, wie der Kampfsport deine Persönlichkeit verändert hat und du dich selbst verwirklichen konntest. Ein Ziel zu haben, ist unheimlich wichtig, um voran zu kommen. Wie heißt es immer: Man wächst mit seinen Aufgaben ;) Grenzen entstehen meistens nur im Kopf. Hab einen schönen Tag.
Verzeih die verspätete Antwort :)
Ich stimme Dir da auf jeden Fall zu und wünsche Dir ebenfalls einen schönen Tag.