Wer Du bist!

in #musicproduction7 years ago

Wer bist Du ?

Es sei schon mal vorab gesagt - Leute, ihr seid Helden! Habt Ihr schonmal überlegt, was ihr den ganzen Tag macht!?

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Allein der Vorgang des musizieren, also einfach ein Instrument spielen - lässt Neurologen ein grinsen ins Gesicht zaubern! Die Verarbeitung von Melodie und Rhythmus beansprucht viele verschiedene Teile des Gehirns gleichzeitig. Akustische Signale werden ausgewertet, dann sind Bereiche für motorische und exekutive, planende Funktionen aktiv. Innerlich bereiten wir schonmal die nächste Strophe vor, während wir gerade den Refrain rocken.

Und natürlich die emotionalen Ebene - Musik macht Spaß, sie "bewegt uns" im wahrsten Sinn. Hier kommen also Gefühle ins Spiel, die von tief im Gehirn liegenden limbischen Strukturen aus, das gesamte Denkorgan aktivieren. Kurz: Allein das „Musik machen“ ist neuronal bereits eine starkvernetzte Angelegenheit!

Und das ist noch nicht alles!
Denn jetzt sitzt Ihr dort mit eurem Instrument und schreibt ein Stück Musik. Ästhetische Betrachtungen und Bewertungen, Selbstreflexion - inklusive den immanenten Zweifeln. Dabei der beständige Abgleich mit dem „innere Ohr“ und der Transfer auf das Instrument.

Dabei stossen wir auf Hindernissen. Funktioniert der Refrain? Wie leite ich das in die Bridge? Unter Umständen wird alles über den Haufen geworfen und von neuen begonnen.

Bis jetzt sind wir hier noch gar nicht auf die technischen Aspekte der Musikproduktion eingegangen! Strategien, Routings, Mikrofone und die Struktur organisieren - dabei den Blick für das kreative „Ganze“ nicht verlieren - das fordert ein ganz anderes Denken.

Und, auch das ist noch nicht alles!
Heutzutage sind wir nicht nur Musiker, Produzent und Tontechniker. Wir erfüllen gleichzeitig die Funktion als Produktmanager, PR und Promoter - Kurz gesagt die Vermarktung!

Viele von euch sind Socialmedia Marketing Experten, Kommunikationsstrategien werden im Schnitt alle 6 Monate erneuert usw. ...
Zusammengefasst - Ihr seid neuronale Hochleistungssportler! Meistens mit multiplen Begabungen, und einen Neokortex der beständig alles auffasst, verbindet, verknüpft und schon die nächsten Ideen ausbrütet. Wie jeder Hochleistungssportler weiss, braucht Ihr Pausen!

Hier kommt der erste Tipp, der euren musikalischen Wirkungsgrad auf ein neues Niveau hebt!

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Ab sofort nehmt Ihr morgens einen Stift und euer Notizbuch (Ihr habt natürlich alle eins!), notiert dort die täglichen Aufgaben und gibt euch dafür einen Zeitrahmen. Das betrachtet Ihr als einen schriftlichen Vertrag mit euch selbst!

Das gilt insbesondere für eure Produktions Tasks. Ihr braucht einen Beat für die Strophe - Ihr gebt euch einen Zeitrahmen von z.b. 30 min. Nicht mehr und nicht weniger. Klingelt der Timer auf eurem Smartphone bedeutet das „Stopp“! Und Ihr macht etwas anderes.

Wie wäre es, die:

  • Pizzaschachteln der letzten 3 Wochen wegräumen
  • Staubsaugen
  • Hund streicheln
  • dem Partner Aufmerksamkeit schenken
  • Den Veranstalter/ Venue anrufen
  •  

    Warum das ganze?

    Erst danach hört Ihr euch an was Ihr fabriziert habt, und lässt es liegen! Gebt euch die Zeit, Abstand zu gewinnen und gelangt in die Perspektive des Zuhörers zurück. Wir sind oftmals Gefangene unserer Selbstverzauberung, und schrauben an Kleinigkeiten, die im Kontext mit dem Song völlig irrelevant sind!
    Ich nenne das „in die Details verhören“. Wichtig ist es, den Fokus auf dem Gesamtklang zu halten! Eine Strategie, wie das während des Mischen geht, erläutere ich später.

    Hier geht es jetzt erstmal darum euch selbst zu „Disziplinieren“. In einem klar gesteckten Zeitrahmen, gibt es keinen Platz für Ablenkungen, oder das neue „user resonant adaptive killer sound engine“ - PlugIn zu testen. Das! macht Ihr ein anderes mal.
    Seid ehrlich! Bisher hat die Zeit immer gegen euch gespielt - von jetzt an, drehen wir den Spiess um!

    Berichtet mal wie es euch damit ergeht.

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