Da bin ich wiede rund hier ein paar kurze Betrachtungen zum Thema!
Die Keimruhe bei Rehen (und überhaupt)
Das Phänomen der Keimruhe zählt für mich zu den Wundern der Natur, und ich finde es schade, dass gerade solche Besonderheiten nicht in der Schule vermittelt werden. Man erfährt davon wohl erst, wenn man sich auf die Jagdprüfung vorbereitet, als Phytologe, Gärtner oder in der agrarökonomischen Ausbildung!
Hier einmal die Definition der Keimruhe laut Wikipedia:
Keimruhe bei Tieren. Bei Tieren bezeichnet Keimruhe das Phänomen, dass eine befruchtete Eizelle eines Säugetieres sich nicht sofort kontinuierlich zum Embryo weiterentwickelt. Die befruchtete Eizelle (Zygote) nistet sich zwar in der Gebärmutterschleimhaut ein, teilt sich aber zunächst nicht gibt es ach die Keimruhe.
Erst beim Recherchieren erinnerte ich mich, dass ich den Begriff auch aus der Pflanzenkunde kenne und tatsächlich, die Keimruhe ebenfalls als eine „weise“ Entwicklungsverzögerung http://www.pflanzenforschung.de/de/themen/lexikon/keimruhe-dormanz-859
In der Tat ein umfassendes Phänomen. Im Tierreich kommt es bei vielen Wildtieren vor,
In Europa kommt die Keimruhe regelmäßig außer beim Reh auch beim Dachs, Marder, Hermelin, Seehund, Fischotter und beim Braunbär vor. Besonders lang im Verhältnis zur eigentlichen Tragzeit ist die Keimruhe bei Beuteltieren, sagt Wikipedia.
Beim Reh etwa erfolgt die Befruchtung während der Blattzeit Ende Juli (= Paarungszeit). Aber erst Ende November beginnt das embryonale Wachstum. Dadurch werden die Kitze im vegetationsreichen Frühjahr (etwa Mai) gesetzt.
Wenn man solche Naturbeschreibungen im Lexikon nachliest, wirken sie trocken, ihrer Faszination beraubt. Doch wenn man hinterfragt, wie es möglich ist, dass ein Keim auf eine bestimmte Zeit wartet, um dann zu wachsen zu beginnen, so müssen wir zugeben: Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass das Reh es nicht plant, und auch die Orchidee plant ihre Ruhephasen nicht bewusst. Auch für uns Menschen sind unsere Entwicklungsstadien nicht beherrschbar, sie geschehen einfach... Selten, dass wir einmal darüber nachdenken!...
Die Wissenschaft ist in erster Linie beschreibend und sucht nach Erklärungen.Woher kommt die „genetische Festlegung“, die hier als ursächlich vermutet wird? Alles eine Sache der Anpassung? Und wenn, was war vorher? Ich bin ja schon mal gespannt, denn mir erscheint alles sehr lückenhaft.
wow super, vielen Dank für die jetzt sehr ausführliche Beschreibung :)
ist wirklich sehr interessant und da gibts sicher noch vieles darüber zu erforschen, Keimruhe erinnert auch mich eher an Pflanzen^^
interessant, danke für die Info, hab ich noch nicht gehört, dass das beim Reh (sowie Dachs, Marder) der Fall ist. :)
Das weiß ich auch nur, weil wir das Handbuch für die Jagdprüfung zu Hause habe!