Was besitzt man wirklich, da hommt mir grad dieses Zitat in den Sinn
„Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.“ - Jean Guéhenno
Bücher, DVDs, Besteck, Teller, Tassen, Handtücher, Socken, Hemden, Hosen, … diese Liste könnte man endlos weiterführen und würde viele tausend Gegenstände zusammenbekommen, die man in jedem Durchschnittshaushalt findet.
Was für Kleidungsstücke gilt, gilt auch für zahlreiche andere Dinge des Alltags. Man besitzt in der Regel mehr als zwei Handtücher, obwohl man im Grunde nicht unbedingt mehr bräuchte. In der Küche hat man Teller und Besteck für mindestens 20 Personen und so viele Töpfe wie in einer Großküche. Hinzukommen die unzähligen kleinen mehr oder weniger sinnvollen Küchenhelfer von der Kaffeemaschine über den Toaster und den Wasserkocher bis hin zu Sandwichmaker und Stabmixer. Wir sammeln so immer mehr Dinge an, mit denen wir uns unseren Alltag ein Stück weit vereinfachen wollen. Wir sparen Geld für einen großen Flachbildfernseher. Reicht uns der Klang nicht aus, kaufen wir dazu eine Soundanlage. Für die neusten Filme muss dann noch der passende Blu-ray-Player her. Auf diese Weise folgt auf eine neue Anschaffung meist eine weitere und so geht es immer fort, bis wir kaum noch Platz in unseren Wohnungen haben und in eine größere Wohnung ziehen müssen.
Im Grunde kauft man etwas, um eine Lücke zu schließen und ein bestimmtes Bedürfnis zu befriedigen. In den meisten Fällen verwechseln wir jedoch echte Bedürfnisse mit Wünschen.
Bereits von klein auf lernen wir, dass ein materieller Reichtum vorteilhaft für Ansehen und Status ist. Wer im Kindergarten tolles Spielzeug hat, hat viele Freunde, die mit dem Spielzeug und mit dem Besitzer spielen wollen. Wer in der Schule coole Klamotten hat, ist beliebt. Wer im Berufsleben ein großes Auto fährt und teure Markenkleidung trägt, genießt oft hohes Ansehen. Gleiches gilt für Wohnungen, die mit hochwertigen Möbeln, Kunstobjekten und vielen kleinen Schätzen eingerichtet sind und bei Besuchern für Staunen sorgen. Über die Dinge, die wir besitzen, definieren wir uns. Die Kleidung unterstreicht den Charakter, viele Bücher im Haus zeigen, dass der Besitzer belesen ist, Souvenirs von Reisen in ferne Länder zeigen, wo man bereits überall war. Auf diese Weise bauen wir unsere Identität um uns herum auf, denn was allein in uns ist, kann man von außen nicht sehen. Ohne Objekte, die eine Geschichte über uns erzählen, sehen die Menschen um uns herum nicht, wer wir sind und was wir bereits erlebt haben. Unsere Wohnung ist gewissermaßen der Spiegel unserer Seele.
Haste nix, biste nix?
Ach wie ist das zum Kotzen
Da uns eh nichts gehört beisst sich hier die Katze in den eigenen Schwanz und das Huhn weis noch immer nicht ob es vor oder nach dem Ei da war.
Ein Wahnsinnspost, der uns alle zum Nachdenken auffordern sollte.
Vieln lieben Dank