Dass die meisten Philosophen und Philosophinnen den Anspruch haben, logisch korrekte Konklusionen zu ziehen, stimmt sicherlich - das ist aber noch kein Argument dafür, dass es tatsächlich Werte gibt. Die Bezeichnung "logische Antworten" würde ich nicht umbedingt verwenden, wenn dann "logisch korrekte Antworten" ( im Studium lernt man vor allem, semantisch korrekt zu argumentieren, was oft dazu führt, dass wir als besserwisserisch bezeichnet werden - das ist hier nicht meine Absicht :D).
Tatsächlich ist eine recht stark vertretene Position bzw. Denkrichtung, unter welche verschiedene Positionen fallen, die Moralkritik selbst. Diese reicht von der radikalen Abkehr der Moral (siehe Nietzsche und einige modernere Philosophen) bis hin zu der Ansicht, dass die gängigen Moralphilosophien zu viel von einem fordern.
In der Moralphilosophie gibt es grundsätzlich keine logischen Systeme, jedenfalls nicht bis jetzt - Sidgwick hat z.B. ein Axiomensystem aufgestellt, aber das funktioniert auch nicht so ganz.
Meiner Erfahrung nach halten viele, die bereits ein paar Jahre lang Philosophie studiert haben, entweder eine Moralphilosophie für vertretbar, aber sind sich der Schwachstellen dieser bewusst und können gleichzeitig nachvollziehen, dass es auch seine Berechtigung haben kann, eine andere Moralphilosophie zu vertreten. :)