Hallo, Ich bin @ilsignore und Ich bin ein Unsympath. Das merke Ich vor allem daran, dass meine minderwertigen Mitmenschen mich nicht annähernd so toll finden, wie ich eigentlich bin. Woran dass wohl liegen könnte ?
Der Geheimgesellschaft #Steemit bin Ich Mitte Juni diesen Jahres beigetreten, nachdem mich der Ruf der Cryptowährungen in seinen mystischen Bann gezogen hatte. Naja, wohl eher der Ruf leicht verdienter Knete. Eine Community in der Ich durch das Veröffentlichen meines genialen Kauderwelsches - was auch immer dieses Wort bedeuten mag - Geld, Macht und Ehre erlangen kann, kam mir da gerade Recht. Reich bin Ich zwar noch nicht geworden, aber Spaß hatte Ich. Dank vieler mehr oder weniger sympathischen Schreiberlinge, die möglicherweise ähnliche Pläne wie Ich verfolgten, oder einfach nur nett waren. Wenn es sowas denn überhaupt geben sollte.
Genau eineinhalb Monate später brach meine fleißige Schreiberei und Posterei jedoch ab. Beinahe hatte ich das Gefühl, die Community im Stich zu lassen, die Stimmen weltbekannter Steemians verfolgten mich im Schlaf. Eines Tages versuchte Ich sogar, den Kommentar einer Freundin upzuvoten. Sie guggte etwas blöd aus der Wäsche, als Ich sie in die Luft warf und von da an war mir klar, dass mich die Sekte #Steemit so schnell nicht mehr aus ihren hypnotischen Fesseln entlassen würde. Warum Ich überhaupt mit dem Pseudo-Bloggen aufhörte, ist mir selber nicht so ganz bewusst. Vielleicht lag es daran, dass mir klar wurde, dass ich doch kein Schiller bin. Vielleicht lag es auch an meinem typischen August-Loch. Was auf jeden Fall einen kleinen Teil dazu beigetragen hat, ist der ungeheure Druck, den ich auf meinen unglaublich breiten Schultern spürte, ausgeübt von euch ALLEN. Ha!
Druck. Dass das digitale Zeitalter und dessen Nebenwirkung, die Reizüberflutung einen schnell mal überfordert, ist wohl den meisten bereits bekannt, dennoch fasziniert es mich immer wieder aufs Neue, in welcher Form dies zustatten kommen kann. #Steemit hat da etwas ganz Besonderes geschaffen. Eine Welt voller selbstsüchtiger Kommentare, hochkomplexer Selbstvotesysteme und Mr Meep. Die Mütter von morgen werden rufen: "Wenn er doch nur halb so viel Zeit in seine verzweifelten Versuche, sich unauffällig selber zu voten gesteckt hätte und stattdessen seinen Youtube-Kanal aufpoliert hätte." Naja, wahrscheinlich werden sie es eher in einer Sprachnachricht versenden nachdem sie dem Vater eine Whatsapp geschickt haben in dem der Vater aufgefordert wird, den Sohn aufzufordern, das Handy, entschuldigt, das Smartphone, entschuldigt, den Intelligentcellmobilephonerobot auf Lautstärke Trommelfellschaden zu stellen. Was war die Frage?
Was erlaubt sich dieser spätpupertierende Möchtegern-Mafioso da eigentlich? Ich kommentiere NUR, weil ich die Inhalte interessant finde, Ich vote nur, was Ich auch wirklich gelesen habe, Ich blogge NUR, weil Ich der Welt etwas von meinem unendlichem Erfahrungsschatz zurückgeben möchte.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber ab und an verfällt wohl jeder mal in den Steemgeier-Modus. Bei mir ist das gaaanz anders. Die einzige Frage die Ich mir seit Mitte Juni stelle, ist: Hat Mr Meep eigentlich eine Freundin?
Es gibt Tage, da mag Ich mich. Und es gibt Tage, da würde Ich gerne mit mir schlafen. Was Ich damit sagen will, ist: Ich bin selbstverliebt. Und das nicht gerade zu wenig. Ich rede, wenn Ich denn mal rede, nur über mich selbst, Ich lache ausschließlich über meine eigenen Witze, ab und an auch über billige Kopien meiner eigenen Witze, und wenn es mal nichts zu lachen gibt, dann mache Ich etwas wahnsinnig dummes, nur um am nächsten Tag eine lustige Geschichte erzählen zu können, die dann wiederum nur Ich witzig finde. Doch vereinzelt, selten und beinahe in Vergessenheit geratend gibt es auch flüchtige Momente, in denen mir klar wird: Fuck. Niemand kann mich leiden. Woran könnte dass nur liegen?
An diesen Tagen schreibe Ich dann meist panische Nachrichten an Personen, die Ich für Freundinnen halte, und bitte verzweifelt um ein Telefonat, oder einen Besuch. Zumindest würde Ich gerne um ein Telefonat bitten, doch Ich werde in der Regel schon bei der Begrüßung mit einem freundlichen 'Was zur Hölle willst du von mir?' abgewimmelt. Und wieder merke Ich, wie sich eine kleine, dünne Nadel in meinen Hinterkopf, durch meine Schädeldecke bohrt und ein kleines Häufchen in meine Gehirnmasse setzt, in Form der Buchstaben: F-U-C-K. Dann lege Ich mich in der Regel erstmal für ein kleines Nickerchen ins Bett und wenige Stunden später erwache Ich in einer kunterbunten Welt aus Blümchen und Bomben. Ich richte mich auf, bewundere mein gutes Aussehen im Spiegel und mache danach der Welt klar, wer der größte ist.
Jeden Leser, dessen masochistischer Zwang ihn bis zu diesen Worten getrieben hat, möchte Ich schon mal danken, Ich hasse dich. Trotz meiner Meckereien muss ich allerdings zugeben: #Steemit macht Spaß und Schreiben macht noch mehr Spaß. Das einzige Problem, dass Ich hier zum Ausdruck bringen möchte, ist Folgendes: Nett und freundlich sein ist ja schön und gut, aber es gibt Menschen, die es auf Dauer einfach nicht ertragen, immer nur nett zu sein. Auch Dampf ablassen macht Freude und gerade introvertierten Menschen kann es sehr schwer fallen, einen gesunden Weg dafür zu finden. Da ein Teil dieser kleinen Geschichte sogar der Wahrheit entspricht, möchte Ich nun diese vollkommen widerliche und ganz und gar abartige Form der Selbsttherapie nutzen, um mich noch übermenschlicher zu fühlen und diejenigen zu entlasten, die mir am Wichtigsten sind: Den Pizzaboten.
#Steemit, so nehme mich in deine schleimigen Arme und lasse mich spucken auf deine Füße. Das Format Der Unsympath sei hiermit gegründet.
PS: Ja, Ich habe mitbekommen, dass es bereits ein Buch mit diesem Titel gibt. Mir egal, meins ist besser.
PSS: Vielen Dank für 200 Follower :)
Wenn euch Obriges nicht gefallen hat, dann lasst mir bloß keinen upvote da!!
Du lebst!
Ich lebe! :)
Freut mich sehr :)
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Schade, den Post habe ich verpasst, bevor ich Dir nen kleinen Upvote dalassen konnte. Naja, macht nix, bist eh unsympathisch :-)
Hätte ich das doch bloß früher entdeckt.
Was für ein richtig guter Schreiber in dir steckt,
musst du mehr zeigen. Wirklich gut geschrieben
Ein Upvote wäre untertrieben.
Komm doch wieder, lieber Poet
es doch niemals zu spät
wieder zu starten
auf sämliche Arten :)
Bin dran!
Auf welche Art auch immer,
Schreiben aufhören?
Nie und nimmer!