Wenn der Spaß dabei ist, sich sein eigenes Grab zu graben, dann ist es an der Zeit dem Grabredner das Manuskript zu klauen!
Ja, ich gebe es ganz ehrlich zu, dass der Rückblick auf diese Woche auch für mich eine Herausforderung sein wird. Ich, der Chefredakteur des BRenNgLAS, der sich wie jeden Sonntag die Einsamkeit der Redaktionsräume mit dem Rechner teilt, muss die richtigen Worte finden, Medien-geile Drängler vor der Haustür abwimmeln und mich ganz und gar auf das konzentrieren, was mich bewegt hat.
Der Überblick für diese Ausgabe:
- Ich werfe keinen Blick zurück, sondern lasse ganz gelassen an meinem Auge wieder das vorbeilaufen, was in dieser Woche eine winzig kleine Gemeinschaft auf Steemit zur Wallung gebracht hat.
- Beim Griff in Bücherregal gehen wir auf Erlebnisreise mit einem Mann, der nicht daran glauben will, das Beste bereits erlebt zu haben. Das Geschehen bestätigt seine Vermutung.
- Die Scheibe, die in dieser Woche aus der LP-Hülle rollt, wurde bestückt mit tollen Liedern von einem Mann, der schon ewig im Geschäft ist. Nur kennt ihn fast keiner. Das gilt es zu ändern.
- Der aktuelle Nachrichtenteil lässt jederlei Überraschungen zu. Denn während ich mich mit der Tastatur quäle, dreht sich dieser Planet weiter und bietet so jedem Deppen die Möglichkeit zu seinem speziellen Auftritt.
- Zur Werbung in eigener Sache braucht es keiner ausschmückender Adjektive. Zum Überleben bedarf es lediglich der trockenen Fakten.
- Das Impressum offeriert dass Trittbrett zur Kritik oder zum Lob.
Mal sehen, was die Tastatur hergibt.
Ein unnötiger und herber Verlust
Jeder Chefredakteur wird nachdenklich, wenn er treue Leser verliert. Tut er dies nicht, ist er entweder arrogant, ein Ignorant oder am falschen Platz.
In dieser Woche flatterten mir plötzlich gleich mehrere Kündigungen von Abonnenten auf den Schreibtisch und sofort kamen Fragen auf, die alle begannen mit wieso, warum und weshalb. Schnell wurde uns in der Redaktion klar, dass der Wegfall der Leser eigentlich nicht viel mit dem BRenNgLAS zu tun haben kann, sondern viel mehr damit, dass das Magazin an einem Kiosk verkauft wird, an dem sich Ungereimtheiten eingeschlichen haben, die Kundschaft nicht immer gleich freundlich begrüßt wird und, was vielleicht noch schwerer wiegt, kein besonderer Wert mehr auf einen produktiven Waren und Gedankenaustausch mit jedem Interessierten gelegt wird.
Eine kurze, fast schon oberflächliche Recherche in dem Geschäftsbereich des Kiosks reichte aus und die Fakten lagen auf dem Tisch.
Im Rahmen dieser Untersuchungen, die alleine schon aus dem Grund notwendig waren, da es schließlich auch um das Überleben unseres Medienerzeugnisses geht, offenbarte sich jedoch, dass anderen Kunden des Kiosks diese Unregelmäßigkeiten, Machenschaften oder Manipulationen (wie immer auch die unglaublichen Vorgänge zu bezeichnen sind) nicht entgangen waren. Dieser Umstand führte zu einer bemerkenswerten Aktion, die erstens in unserer heutigen Zeit nicht alltäglich ist und zweitens dem “beschissenen” Kunden wieder auf die Beine helfen sollte, dem so übel mitgespielt wurde.
Bei der ganzen Hilfsaktion vergaß man jedoch ein paar wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Ungerechtigkeiten auszugleichen ist eine Sache, sie zu bekämpfen oder zu beseitigen ein ganz anderer Brocken, den es aber aus dem Weg zu räumen gilt. Ein Hilfspaket oder gar ein Hilfsfond kann immer nur ein vorübergehendes Mittel darstellen, auf das sich der Manipulator jedoch auch einstellen kann. An perfiden Methoden mangelt es in diesem Geschäft, in dem es nur um Umsatz und nicht um kritische Nachfragen geht, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
So stellt sich jetzt, auch bei uns in der Redaktion, die Frage, wie wir mit der Situation umgehen? Weitermachen wie gewohnt und den Vorfall vergessen oder daran arbeiten die verlorenen Abonnenten zurückzugewinnen. Natürlich kann man es sich auch einfach machen und darauf hoffen, neue Leser zu erreichen. Jedoch kann das nicht das Patentrezept für eine erfolgreiche Zukunft sein. Solange wir diesen Kiosk nur als Umschlagplatz der Neuigkeiten, Absurditäten und Gedanken betrachten, den wir nur zu unserem eigenen Vorteil zu nutzen gedenken und die Spielregeln des Betreibers geduckt akzeptieren, trudelt der Laden keiner glorreichen Zukunft entgegen.
Ich, dieses Mal nicht als Chefredakteur, hatte (was nur ein kleines Häufchen alter Kunden weiß) bereits vor 20 Monaten ein heftiges Erlebnis an diesem Kiosk. Als Konsequenz habe ich den Laden fast 1 Jahr nicht mehr betreten. Es war ein Fehler. Ich hätte bleiben sollen und nicht als beleidigte Leberwurst die Zeit im Kühlschrank verbringen.
Im Anhang findet ihr Ausschnitte aus dem Dialog, der meine Überreaktion hervorrief.
Wir vom BRenNgLAS würden uns jedenfalls freuen, wenn wir mit diesem Artikel ein paar Leser-Reaktionen einfangen könnten - falls überhaupt noch Leser sich einfinden.
Die Vorgeschichte:
Ein alt eingesessener Steemian hatte eine eigens erfundene Geschichte gepostet. Die Namen, außer meinem, habe ich gelöscht, da sie nichts zur Sache beitragen.
Leser:
Also mir sind Rechtschreibfehler in Postings oder einem Buch total egal (solange es noch lesbar ist)
Zeichnet sich ein guter Author durch seine Rechtschreibung aus?
Es kommt auf den Inhalt oder die Story an und welche Emotionen beim Leser erweckt werden!
Ich hoffe das in meinem Reply kein Rechtschreibfehler enthalten ist :-)
Autor:
Gute Autoren dürfen bei einem Verlag ihre Werke in reiner Kleinschrift und ohne Kommas abgeben. Insofern gebe ich dir Recht. Sie bekommen Lektoren an die Seite, die sie bald besser kennen, als ihre eigene Mutter. Hier auf dem Steem hängt dein Erfolg grundsätzlich von den Kuratoren ab. Die wirken nicht als Lektoren. Das sind Menschen wie du und ich. Mit allen Vorzügen und Fehlern. Einer ihrer größten Vorzüge ist es, dass sie lesen und wenn sie etwas für gut befinden, voten. Mit ihnen votet oft ein ganzes Geschwader Bots von Leuten die zwar voten, aber nie lesen. Wenn du Glück hast, liest der Kurator quer und muss nicht darüber nachdenken, was du geschrieben hast. Aber wehe, einer bleibt hängen und popelt sich den Sinn aus deiner Schreibe. Die haben nie Zeit! Dann hast du vielleicht auch noch Glück, dass der Kurator nachsichtig und ohne Anspruch an die Form ist. Dumm nur, wenn du auf einen triffst, der Deutsch kann und massig Bots nicht auf dein Posting gelenkt hat.
Leser:
Also ich freue mich immer wenn ich Replies auf einen Post bekomme, denn wer ein Reply gibt hat den Post auch angesehen!
Und ich vote jedes Reply als Anerkennung, dass er meinen Post angesehen hat!
Die Bots sind natürlich schön aber wenn ich 200 Votes bekomme aber nur 10 Views?
Ich denke gerade bei Steemit kommt es vor allem auf den Inhalt an und nicht auf die Rechtschreibung!
Autor:
Jetzt beiße dich nicht an einem Reizwort fest. Was gut ist, wird auf alle Fälle auch gevotet. Unter den Kuratoren gibt es halt solche und solche. Waren es Solche, wirst du es einfach nicht mitbekommen haben. Ach so, das mit den 10 Views, das sind die Kuratoren. Das ist normal! Denk mal drüber nach, wie viele Ausfälle du dir da leisten kannst.
In diesem Stil zieht sich der Dialog noch eine Weile, bis ich mich einmische.
wolframl.
Autor, ich schätze deine Reaktion als etwas überzogen ein. Ich hätte im Leben nie einen vernünftigen Satz zu Papier bekommen, wenn nicht Kritiker oder Lektoren mir jede Silbe wieder vor die Füße geschmissen hätten. Schalte einfach ein paar Gänge zurück und versuch gelassen mit Reaktionen umzugehen. Keiner will dir an den Kragen. Kritik kann, richtig verstanden, immer ein Antrieb sein.
Ganz nebenbei folge ich dem Leser mit seiner Einschätzung, dass du vielleicht mehr steemit als bei einem Verlag mit deinen Erzählungen verdienen kannst. Schminke dir möglichst schnell die Idee ab, dass du als Autor die Ladestation für den neuen Tesla vor die Tür stellen kannst. Also, immer locker bleiben. So weh es auch tut, aber Fehler in der Rechtschreibung springen einfach ins Auge. Und wer hat schon gerne einen Fremdkörper im Auge? :-)
Autor:
Also zunächst einmal, sehr geehrter Herr Kommentator, habe ich keine Ahnung wer Sie sind und ich habe auch nicht das Gefühl, mich in irgendeiner Art Kontroverse zu befinden oder auf irgend etwas unangemessen reagiert zu haben. Zum Zweiten verbitte ich mir Ratschläge bezüglich meines Verhaltens. Das war hier auf dem Steem bisher immer tadellos. Solcherart Unverschämtheiten hier zu äußern wie „Schminke dir ab“, stehen Ihnen nicht zu.
Ich habe nicht um irgendeine Diskussion gebeten, sehe auch gar keine Kontroverse anliegen. Ich muss doch schon sehr bitten, diesen unverschämten Ton hier zu unterlassen. Ferner interessiert es mich auch nicht, wie ein mir vollkommen Unbekannter meine Reaktionen einschätzt. Niemand hat nach Ihrer Einschätzung überhaupt gefragt. Ich denke ich würde jetzt gerne nichts mehr von Ihnen in meinem Blog lesen. Ja, das wäre sehr freundlich und sehr hilfreich dabei, den bisher ausgespochen zuvorkommenden Ton auf dieser Blockchain auch weiterhin zu wahren.
Leser:
Es ist nicht ein vollkommen Unbekannter, es ist ein Steemian. Jeder hat hier den selben Respekt und Umgang verdient. Also habt euch mal alle jetzt bitte etwas lieb.
Leser:
Genau!! Schminke dir ab - ist zwar nicht die allerhöflichste Ausdruckform, aber solange man nicht völlig beleidigend wird und die bekannten bösen Wörter benutzt ok!
Ich dachte dass wir uns auf Steemit alle duzen, oder sollen wir jeden Kommentar mit sehr geehrter Herr beginnen :-)
Und jemandem den Mund zu verbieten ist auch nicht gerade die freundlichste Art!
Ein guter Autor sollte froh über jede Kritik sein, denn nur so wird man besser!
@wolframl hat übrigens selbst einen Post über das Thema gemacht:
https://steemit.com/deutsch/@wolframl/ratlos-ueberrascht-und-an-eurer-meinung-dringend-
·
Autor:
Es ist dir hoffentlich auch nicht entgangen, dass er es selbst in seinem unschuldig scheinenden Klagelied–Artikel nicht lassen konnte, mir süffisant zwischen die Beine zu treten. Schwamm drüber.
Es war nicht nur das „schminke dir ab…“ sondern auch, dass ich „einen Gang zurückschalten“ sollte und die Aufforderung „locker zu bleiben“ in einer Situation, die solcher überheblicher Aufforderungen in keiner Weise bedurfte. Niemand war aufgeregt oder hat etwa scharf formuliert, bis zu seinem völlig unangemessenen Kommentar. Man hat eben nicht nur Freunde auf der Blockchain.
Autor:
Es ist einfach so der Leser, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, warum mich dieser Herr auf so heftige Weise von der Seite ankäst. Mir ist auch keine Aussage von mir bekannt, hinsichtlich der Rechtschreibung, die ihn zu seiner unverschämten Reaktion herausgefordert haben könnte.
Leser:
Entspann Dich mal !
Autor:
Entspann du dich mal, wenn du blöd von der Seite angekäst wirst. Ich versuchs ja…
Leser:
Schminke dir ab - ist zwar nicht die allerhöflichste Ausdruckform, aber solange man nicht völlig beleidigend wird und die bekannten bösen Wörter benutzt ok!
Ich dachte dass wir uns auf Steemit alle duzen, oder sollen wir jeden Kommentar mit sehr geehrter Herr beginnen :-)
Und jemandem den Mund zu verbieten ist auch nicht gerade die freundlichste Art!
Ein guter Autor sollte froh über jede Kritik sein, denn nur so wird man besser!
@wolframl hat übrigens selbst einen Post über das Thema gemacht:
https://steemit.com/deutsch/@wolframl/ratlos-ueberrascht-und-an-eurer-meinung-dringend-interessiert
Das ist noch nicht das Ende. Mir hat es jedoch gereicht. Ich bin halt ein Sensibelchen. 😉
Der Autor:
Jonas Jonasson
Jonas Jonasson ist ein schwedischer Journalist und Medienberater, der sich jedoch jetzt nur noch der Schriftstellerei widmet, seiner Heimat den Rücken gekehrt hat und jetzt in der Schweiz lebt.
Eine persönliche Bemerkung im Vorfeld der Rezession:
Ich habe mich beim Lesen des Buches so wunderbar unterhalten gefühlt, dass ich mich bisher strikt weigerte die filmische Aufarbeitung der Geschichte anzuschauen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Dieser Film kann unter Garantie nicht mit dem mithalten, was das Buch an Bildern in meinen Kopf projiziert hat.
Das Buch:
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Am Morgen seines hundertsten Geburtstags klettert Allan Karlsson aus dem Fenster des Altersheims und steigt in einen Bus. Nebenbei lässt er einen Koffer mitgehen. Dieser aber enthält keine Wechselwäsche, sondern fünfzig Millionen Kronen in bar. Allan wird also bald von einer Dealerbande verfolgt. Und von der Polizei, die ihn bald für einen Mörder hält. Doch Allan Karlsson hat schon ganz andere Abenteuer bestanden.
Behäbig wie ein Elefant, der lange geschlafen hat, kommt der Roman auf die Beine. Der klassische Geldkoffer als handlungsauslösendes Moment weckt nun einmal keine hohen Erwartungen. Mit leichter Hand entledigt sich der Alte seiner Verfolger und findet Verbündete. Die Rückblenden sind die Momente, in denen der Roman, wäre er ein Elefant, auf den Hinterbeinen tanzen würde.
Quelle
Der Mann, der die Verantwortung trägt
Sven Bünger
Bünger, alias Sven Bünger, stammt aus einem kleinen Ort in der Nähe von Timmendorfer Strand. Als rebellischer, vierzehnjähriger Dorfpunk fing er dort an, Musik zu machen. Nach dem Abitur erlernte er keinen alternativen Beruf und studierte auch nicht, stattdessen begann er zu komponieren und zu singen: Funk-, Blues- und Soulsongs. Doch bald landete er bei deutschsprachiger Musik und so entstand genug Material für die erste eigene Band namens BAAL. Ab Anfang der Neunziger spielte er als fester Gitarrist bei der Band CULTURED PEARLS und begleitete sie auf großen Tourneen, Festivals und in diversen Fernsehsendungen. Parallel komponierte und textete Bünger immer weiter eigene Stücke und baute Beats, die später auch von der JAZZKANTINE verwendet wurden. Er schrieb verstärkt Songs für andere Künstler und begann, als Produzent zu arbeiten. Mitte der 2000er Jahre dann stellte sich der Erfolg ein: Das von Bünger für MADSEN produzierte Album „Goodbye Logik“ wurde für den „ECHO Pop“ nominiert. Es folgten mehrere Jahre, in denen Bünger sich als Musikproduzent stärker etablieren konnte. Er arbeitete unter anderem mit ULRICH TUKUR, PASCAL FINKENAUER, JOHANNES OERDING, MARY ROOS, YVONNE CATTERFELD, dem PASADENA ROOF ORCHESTRA und vielen anderen.
Parallel probierte er es erneut als Solo-Künstler und startete im Jahr 2008 seine eigene kleine Musikreihe „Svens Feierabend“: Er lud sich Gäste ein, zum Beispiel BOSSE, NILS FREVERT, NIELS KOPPRUCH, GISBERT ZU KNYPHAUSEN, BOY um mit ihnen gemeinsam Musik zu machen. An diesen intimen Live-Abenden in einem kleinen Hamburger Weinlokal konnte Bünger sich selbst und seine eigenen Songs erfolgreich auf der Bühne ausprobieren. Derartig motiviert, veröffentlichte er schließlich 2013 sein erstes Album und nannte es „Besser scheitern“. Mit diesen Songs ging er im selben Jahr auf Club-Tour und das Feedback der Fans und Kritiker war gleichermaßen positiv. Im August 2017 folgt nun sein zweites Album „Nie zu spät für eine glückliche Kindheit“.
Quelle
Das Album
Nie zu spät für eine glückliche Kindheit
Was sonst noch anzumerken wäre:
Eine Frage klebt mir doch wahrhaftig bereits dem Moment im Nacken, als es in den USA zum Shutdown kam und der vom Präsidenten damit begründet wurde, keine Mauer bauen zu dürfen. So eine kostet Geld. Viel Geld, das man dem Baumeister jedoch nicht geben will und außerdem überhaupt nicht hat - außer man baut auf Pump.
Jetzt frage ich mich nämlich, wo Walter Ulbricht, sein saarländischer Dachdecker und der ganze Tross von Arschkriechern und Speichellecker damals das Kleingeld zum Mauerbau herhatten? Hat die Deutsche Bank womöglich den Mauerbau finanziert? Der Sache müsste mal nachgegangen werden. Zuzutrauen wäre es denen schon. Aber Adenauer würde ich auch nicht ganz ausschließen, da den Berlin nicht interessierte, da dort der Rhein nicht vorbeifließt.
Wer ist denn überhaupt für diese Art der Aufarbeitung zuständig? Und wieso gab es im Osten so viele Maurer? Die Frage konnte mir auch noch niemand beantworten. Vielleicht vergaß ich sie auch irgendwann zu stellen?
In dieser Woche sorgte außerdem ein anonym verfasster Artikel bei SPIEGEL-Online für jede Menge Furore, weil dort eine Lehrerin offenbarte, dass sie mit guten Noten ihre Schüler dabei unterstützt, möglichst ungebremst dem Abitur entgegenzuschlittern.
Und prompt ist der Sturm der Entrüstung nicht mehr zu bremsen. Kollegen, Kolleginnen, Juristen, Eltern, Schüler, Staatsschützer und Hundehalter - alle haben da eine Meinung, die sie unbedingt loswerden möchten. Kostet ja nichts und macht vielleicht für zehn Minuten berühmt.
Für die Juristen ist die Sache ganz klar, da es ja Gesetze gibt und die sehen sogar vor, dass eine solche unfähige, gegen das deutsche, weltweit geachtete Bildungsniveau agierende Staatsbeamtin aus dem Dienst zu entfernen ist.
Die Politiker, meist in ihrer fachlichen Kompetenz auf dem Stand eines Grundschülers, sehen bereits das ganze Land in einer Schieflage, während der Großteil der Kollegen (männlich wie weiblich) über ein solches Fehlverhalten nur mit dem Kopf schütteln können. Schließlich seien die Professoren an den Unis bereits jetzt entsetzt, wie unwissend ein deutscher Schüler das Gymnasium verlässt.
Jetzt stellt sich die Frage, ob das an der zu guten Benotung liegen könnte? Eher nicht. Da es mir nicht erspart blieb, auch solche Anstalten zu durchlaufen, hat das resignierende Kopfschütteln bei mir seinen Ursprung in dem Aufwand, den meine Lehrer betrieben, bei Klassenarbeiten einen Spickzettel aufzuspüren. Wäre mir die Möglichkeit zugeteilt worden, ich hätte die Wühler und Schnüffler alle mitten in der Sahara ausgesetzt.
Mich hat das Leben gelehrt, dass ich nicht jeden Blödsinn wissen muss. Hauptsache ich weiß, wo und wie ich dem aufgetauchten Problem zu Leibe rücken kann. Holen wir als Beispiel Albert Einstein. Hätte diese Knalltüte je uns so mit dieser so simple daherkommenden Formel auf den Geist gehen können, wenn er nicht das Wissen von Mileva Marić sich ausgeliehen hätte? Einstein nahm seine persönliche Wikipedia sogar am Abend mit in das Ehebett.
Schüttelt da jemand mit dem Kopf oder erhebt den Zeigefinger?
Man muss halt einfach nur wissen, wie es funktioniert!
Außerdem folge ich geistig lieber einem Lehrer(in), wo ich das Gefühl habe begleitet und nicht gemaßregelt oder ständig getestet zu werden.
Einer, der mit dem ganzen Schulsystem auch nicht so richtig zurechtkam, hat die Hochschulausbildung einfach mal ganz links liegen lassen und hat sich stattdessen ganz auf das Aufbrechen und Leerräumen von Autos konzentriert. Auf dem Gebiet machte ihm wohl auch so schnell keiner was vor, bis er nicht bei einem Arbeitseinsatz in Hagen einen kleinen Arbeitsunfall hatte. Denn unausgeschlafen zu Arbeit zu kommen, das rächt sich immer!
Nachdem er nämlich einige Fahrzeuge erleichtert hatte und sich gewohnt lässig auf dem Beifahrersitz des nächsten Kunden bequem gemacht hatte, überfiel ihn eine unerklärliche Müdigkeit. (Mein Tipp: Gras oder Hopfen.)
Jedenfalls entschloss er sich zu einer kurzen Verschnaufpause, hatte jedoch vergessen den Wecker zu stellen. Der Autobesitzer konnte den Schlafsack eindeutig nicht seiner Familie zuordnen. Schien aber, was den Bekanntenkreis betrifft, nicht ganz sicher und bat die Polizei um Mithilfe.
Liebe Grüße und eine schöne Woche
Euer Chefredakteur
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Soll es was ganz Leckeres für den Magen sein: #w74-rezepte
Kurzgeschichten oder Ausflüge in die deutsche Sprache, dann wird man sicher fündig unter: #ganzwenigtext
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BRenNgLAS
Hallo Wolfram,
sehr gespannt habe ich am Rechner fiebernd auf die heutige BRenNgLAS-Ausgabe gewartet, da ich gewusst habe, dass ein aktuelles Blatt brisante Themen aufgreift, um weiter ernst genommen zu werden.
Ich freue mich sehr, dass du die Thematik mit viel Haltung und sachlichem Abstand, mit dem wieder jeder die Möglichkeit erhält, sich eine eigene Meinung zu bilden, aufgegriffen und für dich im Ansatz aufgearbeitet hast.
Mittlerweile freue ich mich sogar darüber, dass die Geschehnisse sich in meinem unmittelbaren Umfeld abgespielt haben. So fällt es mir deutlich leichter, die Haltung einiger User einzuschätzen. Die Haltung zu einem kapitalistischen Konstrukt, in dem Meinungsverschiedenheiten und Konflikte nicht über Argumente thematisiert werden, sondern mit Waffengewalt, bezahlt von den Mächtigen - denen mit Geld. Wie im Leben.
Mein Dank gilt allen, die Solidarität und Loyalität gezeigt haben, schwer zu finden, aber vorhanden! Weiter möchte ich die Neujahrsansprache von Argalf empfehlen, in der er mit einem Zitat von Martin Niemöller sagt, wie es ist. Und es ist, wie es ist. Sein Abschied ist konsequent.
Glaube mir: Alles, was ich vote, lese ich auch, selbst, wenn nicht immer ein Leserbrief dabei heraus kommt. Wenn es so weit ist, dass ich das BRenNgLAS nicht mehr lese, weil ich hier nichts mehr lesen will, wirst du es als erstes erfahren.
Liebe Grüße,
Christiane
Hallo Christiane,
der Anspruch des BRenNgLAS beruht darin die Zahl der Leser so hoch wie möglich zu halten. So wäre es einem betriebswirtschaftlichen Totalversagen nahe gekommen, auf den Verlust alter Abonnenten nicht zu reagieren. Jedoch reicht unser ganzes Engagement nicht aus, wenn du @argalf's Kündigung als konsequent bezeichnest.
Ich, als Chefredakteur, bin der Meinung, dass sich Konsequenz dadurch auszeichnet, dass sie überdacht auch wieder ganz neu geformt wiederauferstehen kann.
Öl auf die Fahrbahn zum Abgang zu gießen, ist jedenfalls der falsche Weg.
@leroy.linientreu, @peppermint24, @argalf oder @afrog sollte kein Abgesang folgen, sondern die ausgestreckte Hand.
Du kannst dabei helfen.
Liebe Grüße aus der Redaktion
Hallo Wolfram,
während "falsch" und "richtig" Bewertungen darstellen, habe ich mit "konsequent" ein beschreibendes Adjektiv gewählt.
Du stellst eingangs selbst die Frage nach dem weiteren Vorgehen, unter anderem bietest du an, so weiter zu machen, wie bisher. Solltest du dich dafür entscheiden, läge es mir fern, dies zu be- bzw. verurteilen, ich würde es ebenso als "konsequent" bezeichnen.
Mir persönlich ist mein Weg noch nicht bewusst, mir reichte die Bedenkzeit, die Argalf gewählt hat noch nicht. Zur Zeit kann ich nur sagen, ich kann nicht so weiter machen, wie bisher und wenn ich es könnte, wäre mir klar, dass es niemals wieder so wäre, wie bisher.
Mir gefällt es, dass du dazu in der Lage bist, das Geschehene, verbunden mit dem derzeitigen (sagt ja keiner, dass Wiederauferstehung - in veränderter Form - nicht möglich ist) Verlust dieser vier mir persönlich ganz wichtigen Steemians, auf die Abo-Anzahl deines Wochenberichtes transferieren zu können. Da ich natürlich weiß, dass du als kritischer, ja sehr gesellschaftskritischer, Redakteur, natürlich weit über den eigenen Tellerrand hinausblickst, weiß ich auch, dass du weißt, dass die vier noch hier wären, ginge es nur um das Lesen des BRenNgLAS oder ähnlich wertvoller Beiträge. Es ist dann doch eher das Verhalten anderer Kunden, die hier in dieser riesigen Shopping-Mall auch an anderen Verkaufsständen vorbeikommen und deine Leser entweder gnadenlos anrempeln oder mit dem Anrempeln anderer einfach nur entsetzen.
Danke, das weiß ich. Wie du ja gelesen hast, ist mir allerdings selbst der Kragen geplatzt. Meinem diplomatischen Verhandlungsgeschick sind somit Grenzen gesetzt. Was nicht heißt, dass die Gespräche abgebrochen wurden, teilweise befinden wir uns noch in der Ursachensondierung, teilweise sind auch schon Entscheidungen getroffen. Ich sehe ein, dass meine eigene Emotionalität zudem eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, nur, dass ich dir verspreche, es wird für mich zu einer Entscheidung kommen, die sich für mich richtig anfühlt. Vielleicht wird es "Wischiwaschi", vielleicht ganz anders, auf jeden Fall niemals so, wie zuvor. Was auch immer dabei herauskommt, ist es mir ehrlich gesagt egal, ob du es für falsch hältst, lieber wäre natürlich auch mir das Attribut konsequent.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, dennoch wäre eine Akquise zusätzlicher Leser bestimmt nicht verkehrt. Dabei wünsche ich dir dann genau die, die du dir wünschst, die, die sich inhaltlich mit deinen Texten auseinandersetzen, gegebenenfalls zu Diskussionen bereit sind und mehr als "wie schön" auf Lager haben.
Ach so: Jonasson ist echt stark, Weather Report auch. Bünger kenne ich nicht (Uups, wie kann das sein, ist er doch ein Nordlicht?), werde ich mir aber bestimmt anhören. Ging gerade nicht, bin, obwohl weiblich, nur sehr eingeschränkt multitaskingfähig. Texte hören und Texte verfassen geht nicht gleichzeitig.
Liebe Grüße,
Christiane
Hallo Christiane,
dass der Verlust der Abonnenten auf die Zustände in und um den Kiosk herum zurückzuführen sind, wurde, so glaube ich zumindest, deutlich hervorgehoben.
An der in den letzten Tagen entstanden Diskussion ist doch prima abzulesen, wie der Betrieb weiterlaufen soll.
Es ist jedoch gut zu vernehmen, dass du deine Entscheidung, wie und ob auf der Plattform zu verbleiben, keine spontane Entscheidung wird.
Was das BRenNgLAS betrifft, bleibt mir nur anzumerken, meine Redakteure nur bei Laune halten zu können, wenn das Blatt auch gelesen wird. Sollte das Interesse versiegen, weiß ich wo der Schlüssel für die Tür liegt.
Liebe Grüße und danke für den ausführlichen Leserbrief.
Wolfram
Mal wieder ein wunderbarer Blick durchs Brennglas, mit einem Buch welches auch mich zum lachen brachte und einem besonnenen Rückblick auf die letzten Tage.
Einen habt Ihr jedenfalls und ich bin überzeugt davon, das sich Qualität in dieser Form auch weiterhin behaupten wird.
Mit herzlichen Grüßen, Ihr treuer Leser ...
Herr @muelli
Sehr geehrter Herr @muelli,
nicht nur die Redaktion, auch die Marketingabteilung des BRenNgLAS macht sich größte Gedanken darüber, wie wir treue Leser nicht nur bei der Stange, sondern auch bei den Eiern halten können.
Dies bedeutet, dass wir unsere Abonnenten nicht mit bedrucktem Plastikschrott zum Jahreswechsel beglücken, sondern bunte Eier versprechen, russische zubereiten, Nörgler mit dicken beglücken und dazu noch das Blaue vom Himmel versprechen - Hauptsache das Umfeld stimmt. Entwurzelten Pflanzen steht immer genügend Mutterboden zur Verfügung, damit sofort die alten Wurzeln ausschlagen zu lassen.
Könnten Sie sich vorstellen, eventuell den Spaten rotieren zu lassen, um alte Sorten wie @leroy.linientreu, @peppermint24, @argalf oder @afrog (um nur einige zu nennen) wieder einen festen Stand zu garantieren? Wie gesagt, den Mutterboden steuern wir vom BRenNgLAS bei!
Grüße aus der Redaktion
Werte Redaktion!
Sehr gerne wäre ich bereit den Entwurzelten, vorm Aussterben bedrohten Spezies die nötige Hilfe zukommen zu lassen um wieder zu gedeihen und da wohl ein Nachschub an Mutterboden garantiert ist ( meiner ist leider Nitrat verseucht! ) und die Eier eingebildet dick genug sind um Wunder zu vollbringen, fehlt es mir eigentlich nur an der passenden Gebrauchsanleitung, um den Spaten auch effektiv einsetzen zu können.
Nur ein Loch zu buddeln und sei es auch noch so groß, ohne zu wissen mit was ich es anschließend füllen könnte, ist dann doch nicht befriedigend genug.
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.
Mit besten Dank im voraus und Hochachtungsvollen Grüßen, Ihr treuer Leser,
Senhor @muelli. 😎
Bom dia senhor!
Die Antwort der Redaktion folgt (nach balkanesischer Zeitrechnung) prompt!
Vorab ist es wichtig die Infrastruktur so herzurichten, dass die Entwurzelten bereits von Weitem erkennen, dass der Standort doch nicht so übel ist. Sollten wir mit dem Graben erst beginnen, wenn die Rückkehrer bereits nach Wasser gieren, dann wäre das ein schlechter Start.
Erste kleine Kontaktanfragen verliefen sich übrigens nicht in der Hoffnungslosigkeit.
Es grüßt
der Chefredakteur
Na dann, die Ärmel hoch gekrempelt und ran an die Arbeit!
Genau so hab ich mir das vorgestellt!!!!!
Mit der Technik angeln wir sie alle wieder ein.
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Mein Dank geht an den Partisanen!
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Danke für die Anerkennung.
Liebes Brennglas, sehr geehrter Herr Chefredakteur! Das war wieder eine klasse Ausgabe. Das Buch " Der Hundertjährige....." gehört auch zu meinen Lieblingsbüchern. Liebe Grüße Deine treue Leserin Alexa
Hallo ich bin Mikrobi,
dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen und du bekommst von mir Upvote.
Ich bin ein Testbot, wenn ich alles richtig gemacht habe, findest du deinen Beitrag in meinem Report wieder.
LG
Mikrobi
Guten Tag,
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Euer GermanBot