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Nur weil sich etwas schlecht anfühlt, heißt es nicht, dass es per se schlecht ist. Ich sehe negative Emotionen generell als notwendig und ja, wenn es eine destruktive Eigenschaft wäre, hätte es die Evolution nicht überlebt. Ich finde es nur widersprüchlich, dass, obwohl Selbstmitleid impliziert, dass man auf das eigene Unglück schlecht reagiert, es sich dennoch in gewisser Hinsicht gut anfühlt.

Ich finde es nur widersprüchlich, dass, obwohl Selbstmitleid impliziert, dass man auf das eigene Unglück schlecht reagiert, es sich dennoch in gewisser Hinsicht gut anfühlt.

Vielleicht ist Selbstmitleid eine Konstruktion/Methode, eigene Unzulänglichkeiten zu retuschieren, indem man die Schuld an Scheitern, Niederlagen und Frust auf unglückliche Umstände, Zufall, Pech und überhaupt eine gegen sich verschworene Welt schiebt. Sie hilft vielleicht für den Moment dabei, das destruktive(?) Gefühl eigenen Versagens etwas zu dämpfen (wobei es vielleicht gar nicht so wichtig ist, ob man tatsächlich 'versagt' hat oder nicht).