Vitalik Buterin: Ethereum-Blockchain fast voll!

in #blockchain5 years ago (edited)

Vitalik Buterin ist der führende Kopf hinter Ethereum. Der bekannte Visionär hatte vor wenigen Tagen eine Rede auf der Blockchain Futurist Conference gehalten, in der er warnte, dass die Blockchain von Ethereum bald ihr Kapazitätsende erreichen könnte. Kenner und Anfänger mögen über die Wortwahl die Stirn runzeln, da es doch kein Maximum einer Blockchain geben kann. Aber Buterin sieht die Praktikabilität in Gefahr. Eine Blockchain ist nur so gut, wie sie auch reibungslos, also schnell und günstig und sicher, genutzt werden kann.

Dabei könnte man mit Blick auf die statistischen Daten des Netzwerkes meinen, dass keine Gefahr droht. Die Ethereum-Blockchain wickelt im Moment 8 Transaktionen pro Sekunde ab. Pro Tag schwankt das Volumen um die 700.000 Transaktionen.

Einer der entscheidenden Flaschenhälse ist die Größe der Chain. Sie ist mittlerweile 422 GB groß und muss von jedem Node im Netzwerk vorgehalten werden, um Transaktionen zu validieren. Momentan wächst die Chain bei der oben geschilderten Aktivität um ca. 136 MB oder knapp 50 GB pro Jahr. Eine Massenadaption hätte explosionsartiges Wachstum zur Folge und würde die Arbeit mit der Blockchain bei einer angenommenen Verhundertfachung der Aktivität mit den jetzigen technischen Gegebenheiten nahezu verunmöglichen.

Der 25-jährige Buterin weiß daher wovon er spricht, er gehört nicht zufällig zu den führenden Köpfen in der Welt der Kryptowährungen. 2018 belegte er auf der Liste "40 under 40" des Fortune Magazine den 22. Rang, womit ihm gehöriger Einfluss von den Journalisten eingeräumt wurde.

Im Jahr 2014 erhielt Buterin ein Peter-Thiel-Stipendium in Höhe von 100.000 US-Dollar für seine Arbeit bei der Entwicklung der Ethereum-Plattform und der damit verbundenen digitalen Währung Ether sowie der Open-Source-Programmiersprache Solidity, mit der Entwickler dezentrale Blockchain-Anwendungen erstellen können.

Der in Moskau geborene und in Toronto aufgewachsene Programmierer und Autor hat derzeit ein geschätztes Nettovermögen um die 100 Millionen Dollar, wobei der größte Teil seines Vermögens in Form von Ether vorliegt.

In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit The Star sagte er, dass das Hindernis für große Unternehmen, die sich für das Ökosystem Ethereum interessieren, die problematische Frage der Skalierbarkeit der Blockchain sei.

"Die Skalierbarkeit ist ein großer Engpass, da die Blockchain Ethereum fast voll ist. Wenn Sie eine größere Organisation sind, unterliegen sie dem Kalkül, dass, wenn sie beitreten, es nicht nur voller wird, sondern sie werden mit jedem um den Transaktionsraum konkurrieren. Es ist bereits teuer, und es wird bald sogar fünfmal so teuer sein. Es gibt Druck, der Menschen davon abhält, sich zu beteiligen, aber Verbesserungen in der Skalierbarkeit können viel dazu beitragen, dies zu verhindern."

Er stellte ferner fest, dass die verbesserte Skalierbarkeit die Kosten irgendwo um den Faktor 100 senken würde. Während die Sicherheit durch einen solchen Schritt ein wenig aufgegeben wird, wäre die Anpassung seiner Meinung nach wirklich bescheiden. Darüber hinaus stellte Buterin fest, dass die Herausforderung darin besteht, die Blockchain-Technologie in etwas zu verwandeln, das von jedem genutzt werden kann.

"Das Hauptproblem mit der aktuellen Blockchain ist die alte Idee, dass jeder Computer jede Transaktion überprüfen muss. Wenn wir in Netzwerke wechseln können, in denen jeder Computer im Durchschnitt nur einen kleinen Teil der Transaktionen überprüft, dann gibt es kein Problem mit der Skalierbarkeit mehr."

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Schöne Zusammenfassung. Zum Glück wurde das Saklierbarkeitsproblem jetzt größten Teils gelöst. Was leider auch schon eingepreist sein dürfte. Witness-Strukturen wurden im Prinzip entwertet und werden früher oder später ersetzt werden müssen.

Witness Strukturen im Ethereum Netzwerk?
Ich dachte das gibts nur hier bei Steem oder EOS.

im distributed-computing-Sinne (theoretische Informatik) ja. Dazu müsste ich auf Konsensprotokolle eingehen. Du bist ja technisch sehr versiert also versuch ichs mal: Die meisten denken ja PoW und PoS seien Konsens-Mechanismen, dabei sind das lediglich Sybil-Resistence Mechanismen also Spam-Schutz. Konsens in verteilten Systemen dreht sich aber allein um das Byzantinen-General-Problem (welches mathematisch bewiesen nicht zu lösen ist) also kann man zwei Wege gehen um trotzdem zumindest Byzantinen-Fault-Tollerance (BFT) zu erreichen: entweder als Konsortium mit einer 30-40 Jahren alten Technik (Lamport-Liskov Konsens) aka. klasssicher Konsens oder eben Nakamoto-Konsens der "permissionless" ist. Klassisch heist, jeder muss mit jedem kommunizieren (also quadratische Komplexität) n² und wenn dann A und B auch noch mindestens 3 mal hin und her texten müssen... deswegen sehen wir bei Eos, Steem, Tron, Bitshares, Libra nicht mehr als 100 Validatoren (das sind immerhin 10k bzw 30.000 Interaktionen um sich synchron zu einigen n * n * 3.) Obgleich dieser fast nicht gegebenen Skalierbarkeit (für den Validatoren-Kreis) haben diese Netzwerke schnelle Finality und kommen mit Sicherheit zur Einigung. Haben aber den Preis dass die Validatoren bekannt bzw. "trusted" sein müssen. Im Nakamoto Konsens (Bitcoin, Ethereum und Co) gibt es das nicht aber auf Grund der offenen Konsensbildung braucht es PoW als Spam-Schutz was effektiv zu Economies of Scale führt bzw. einer eingeschränkten Menge an Validatoren.

Auch wenn es komplett unterschiedliche Mechanismen sind liegen die Eigenschaften recht nah beieinander. Ohne Pooling haben wir im Bitcoin Netzwerk 19 BPs. Niemand! außer diesen 19 Entitäten würde ohne Pooling einen Reward bekommen. Darum gibt es Pooling ja... bei Ethereum sind es 14. Wer die Mathematik dahinter nicht versteht, könnte meinen es sind 14 Pools und somit 14 starke Entitäten (liest man ja überall als Argument), es sind aber 14 Entitäten, welche 14 Pools ermöglichen (das ist ein Unterschied! da es im Ermessen der 14 bzw. 19 Professionellen liegt). Ein durchschnittlicher Teilnehmer gewinnt die "Lotterie" alle 250 Jahre ...im Schnitt! Das heist praktisch vielleicht auch mal 4x 250 Jahre in Reihe nicht. Also generell nie.

Es gibt seit 2018 aber noch einen dritten Weg. "Leaderless". Ein unbekanntes Kollektiv namens "Team Rocket" hatte als erstes ein Whitepaper dieser Art veröffentlicht. Dieser sogenannte Avalanche-Type verbirgt sich z.B. hinter Iotas Coordicide (obwohl sie es nicht zitieren was Vitalik und viele andere etwas aufgeregt hatte). Auch Casper CBC geht zwangsläufig in diese Richtung. Leaderless bedeutet, dass alle gleichermaßen validieren und es keine Extrawurst bzw. Witness bzw. gesonderte Validatoren-Struktur mehr gibt bzw. geben muss. Solche Protokolle sind die einzige bekannte Möglichkeit dann auch einen DAG zu nutzen und auf Mastercard Niveau zu skalieren. Womit sich das mit der Blockchain für Ethereum 2.0 und andere dann auch erledigt hat.

gottchen, vor ihm Rihanna und hinter ihm die Sozialistin Ocasio Cortez. fortune 40 under 40

Scheinbar einflussreiche Leute ;)

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