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RE: Debunk-Donnerstag – In Vino Valetudo

in #de-stem7 years ago

Hast du gut gemacht, v.a. auch in der vorsichtigen Formulierung. Das Thema ist tatsächlich alles andere als einfach einzuschätzen... ich kenne die Literatur und die Debatte darüber teils aus meiner Arbeit.

Meine Meinung dazu ist: Wenn präventive Effekte durch Rotwein tatsächlich existieren, dann sind sie relativ schwach, so dass wir sie praktisch nicht messen können. Und wahrscheinlich so schwach, dass die negativen Effekte des Alkohol sie zumindest aufwiegen. Wobei man über die auch streiten kann, v.a. was mäßigen Konsum betrifft ist man sich längst nicht sicher, ob der jetzt schädlich ist oder nicht.

Den Ursprung der Idee hast du allerdings nicht korrekt recherchiert. Der liegt nämlich im sogenannten "French Paradoxon", also der Tatsache, dass Franzosen im Durchschnitt ungesünder essen und mehr (Wein) trinken als andere europäische Bevölkerungen, aber weniger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
Auf der Suche nach der Ursache stieß man dann eben auf Rotwein im Allgemeinen und Resveratrol im speziellen, wobei letzteres inzwischen eigentlich wieder aus der Mode ist, weil die Wissenschaft sich daran abgearbeitet hat wie kaum an einem anderen Polyphenol, die Ergebnisse aber eher mau sind. Und fürs French Paradoxon hat man inzwischen auch andere Erklärungshypothesen gefunden. Gibt sogar einen Wiki-Eintrag darüber.

Aber wie gesagt: Summa Sumarum gut recherchiert und (wie für dich üblich) geschrieben.

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Hast du gut gemacht, v.a. auch in der vorsichtigen Formulierung. Das Thema ist tatsächlich alles andere als einfach einzuschätzen... ich kenne die Literatur und die Debatte darüber teils aus meiner Arbeit.

Ich weiß nicht, was es da vorsichtig einzuschätzen gibt? Die Evidenz für die Hypothese ist mangelhaft. Das kann man ruhig so benennen.

Na genau das ist eine ausgewogene Formulierung. Also anstatt sinngemäß zu sagen, dass das alles völliger Blödsinn wäre, darauf hinzuweisen, dass es unter Wissenschaftlern keine endgültige Meinung gibt, derzeit die Evidenz für eine positive Wirkung aber definitiv zu schwach ist, um Wein als gesund zu promoten.

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Danke für das Lob, ich hatte beim Schreiben tatsächlich die Befürchtung, irgendwelche gravierenden Fehler zu begehen, weshalb du mich dann auseinandernimmst :D

Zum "French Paradoxon" habe ich dir ja bereits bei Discord erklärt, weshalb ich das nicht mit reingenommen hatte - ungeachtet dessen hast du aber natürlich Recht, dass es wohl sinnvoll wäre, das noch zu ergänzen. Was ich daher auch tun werde, danke für den Input :)