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RE: Gibt es ein Gen für Intelligenz?

in #de-stem7 years ago

Muss ich mir nacher genauer durchlesen, klingt interessant - Vote kommt dann natürlich auch wenns mir gefällt ;)

„alle Menschen sind gleich“

Na das hoffe ich doch mal nicht, dann wäre diese Welt sehr fad. Ich denke damit ist meist eher gemeint, dass alle Menschen die selben Grundrechte haben sollten.

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Es ist ein Unterschied, davon zu sprechen, alle Menschen seien (genetisch) gleich (was natürlich Unsinn ist) oder davon, zwischen 'Menschenrassen' bestünden genetisch bedingte Untschiede hinsichtlich ihrer Intelligenz.

Die absolute Mehrheit der Systematiker spricht nicht von verschiedenen "Menschenrassen". Und nein, ich lasse mir nicht erzählen, sie alle täten das nur deshalb nicht, weil sie entweder korrupt oder politisch überkorrekt seien. Ich frage mich stattdessen, woher das offensichtlich bestehende Bedürfnis rührt, Menschen Rassen zuordnen zu können?

Die wissenschaftliche Begründung dafür, Menschen nicht in Unterarten einzuteilen, ist folgende: Bezüglich der Gesamtheit ihrer Allele können z. B. zwei Europäer durchaus verschiedener voneinander sein als beide von einem Afrikaner, oder anders ausgedrückt:
Wenn die genetische Variabilität (also die genetischen Unterschiede bezogen auf das gesamte Genom) innerhalb der einzelnen Populationen einer Art größer ist als zwischen den verschiedenen Populationen, dann spricht man nicht von einer Unterteilung dieser Art in Unterarten bzw. Subspezies (der Begriff "Rasse" wird in der Taxonomie ohnehin meist nur noch im Bereich der Züchtung verwendet).

Es mag zwar sein, dass sich die beiden "Beispieleuropäer" bezüglich des Merkmals "Hautfarbe" ähnlicher sind als beide dem Afrikaner, aber das ist nur ein (wenn auch gut sichtbares) Merkmal unter vielen tausenden. Der Afrikaner und der eine Europäer könnten sich beispielsweise bezüglich der Merkmale "PTH-Schmeckfähigkeit" oder "Blutgruppe", ähnlicher sein als beide dem zweiten Europäer ... Um entscheiden zu können, wie genetisch ähnlich sich zwei Lebewesen sind, muss stets die Gesamtheit aller Merkmale (und damit aller Allele) miteinander verglichen werden.

Vielleicht noch interessant:
Confusions About Human Races:
("The consequence of this realization was the abandonment of “race” as a biological category during the last quarter of the twentieth century ...")

Die Ergebnisse im von @stayoutoftherz verlinkten Artikel zur 'Rassenintelligenz' lassen sich nicht mit Gewissheit auf genetische Ursachen zurückführen. Vergleicht man beispielsweise soziale Schichten innerhalb der verschiedenen 'Rassen', ergeben sich ähnliche Unterschiede, wobei es äußerst schwierig ist, zu entscheiden, welcher Einfluss dabei von Genen ausgeübt wird und welcher von Umweltfaktoren.

Prinzipiell spricht aber natürlich nichts dagegen, dass auch die Intelligenz, wie jedes andere Merkmal auch, der Evolution unterworfen ist und sich aufgrund unterschiedlichen Selektionsdrucks im Mittel in verschiedenen Populationen derselben Art unterschieden kann.

Edit: Übrigens finde ich den Anfang des Artikels sehr interessant, allerdings hätte mir persönlich das Ganze ohne den darauf folgenden 'ideologischen Überbau' ("Die politisch korrekten Forscher trauen sich nicht, ein heißes Eisen anzufassen.") besser gefallen.

absolute Mehrheit der Systematiker spricht nicht von verschiedenen "Menschenrassen

Das beweist nicht, das es keine gibt. Genau deshalb fügte ich ja den "ideologischen Überbau" dazu, weil es auf diesem Gebiet keine freie Forschung gibt und jeder, der in diese Richtung forscht, schnell ausgegrenzt wird und keine Fördermittel bewilligt bekommt.

Ob der Begriff Rasse selbt antiquiert ist oder nicht, er ist ganz sicher negativ besetzt und daher nicht gerne benutzt, aber Deine Begründung warum es keine gibt ("die genetische Variabilität innerhalb der einzelnen Populationen einer Art größer ist als zwischen den verschiedenen Populationen") hat einen Logikfehler: Wie willst Du denn feststellen, dass die Variabilität innerhalb der Rasse größer ist als zwischen den Rassen, wenn Du nicht vorher die Gesamtpopulation der Menschen in genau diese Rassen aufteilst, deren Existenz Du dann bestreitest! Wenn es keine gäbe, dann kannst Du doch diese Unterteilung gar nicht vornehmen.

Merkmals "Hautfarbe"..ein (wenn auch gut sichtbares) Merkmal unter vielen tausenden

OK, wo ist denn die Grenze, ab der Du einer Unterteilung in Rassen oder Gruppen gerechtfertigt finden würdest, ab 100 Unterschieden, ab 1000? Je näher die Medizin und Physiologie hinschauen, desto mehr Unterschiede findet man, das reicht von körperlichen Unterschieden wie Gehirngewicht, Knochendichte, Penislänge, Adrenalinwerte, Libido, Androgenspiegel, Muskelfasercharakteristika (Ausdauer vs. Sprintfähigkeiten) bis hin zu Intelligenz, Selbstwertgefühl, Fleiß, Aggressivität, Regelbefolgung, Neigung zu Kriminalität, Vergewaltigungen und Sterblichkeitsraten - überall Unterschiede zwischen den Rassen, da sind äußerliche Merkmale gar nicht dabei (trotzdem werden die immer in der Argumentation herangezogen, seltsam). Auch in der Pharmakokinetik gibt es z.T. gravierende Unterschiede. Es wäre gerade hier gut, nicht alle über einen Kamm zu scheren, sondern genauer zu unterscheiden, um gezieltere Medikamente zu entwickeln (eines, das nur bei Schwarzen zugelassen ist, gibt es ja schon).
Es gibt übrigens auch Adoptionsstudien, die gegen die Mileutheorie sprechen (zB. in einer von Weinberg, Scarr und Waldmann 1992 zeigte sich, dass Kinder, die von weißen Mittelklasseeltern adoptiert wurden einen höheren IQ hatten, wenn sie 2 weiße biologische Eltern hatten als wenn sie 2 schwarze Eltern hatten (Kinder mit je einem weißen und einem schwarzen Elternteil lagen in der Mitte)).
Ich weiß, alles unbequeme Fakten, aber sie zu leugnen wäre dennoch falsch und behindert neutrale Forschung, die nützlich für alle wäre (z.B. in der Medikamentenentwicklung).

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