Liebe Steemianer,
in Fortführung meiner Artikelreihe zu IQ und Evolution (z.B. über die derzeitige Entwicklung des IQ (werden wir dümmer?) und zur Entstehung der Rassen beim Menschen) möchte ich auf relativ junge Erkenntnisse eingehen, die einen neuen Erklärungsansatz liefern könnten für die evolutionäre Gehirnentwicklung, aber auch die interindividuellen Intelligenzunterschiede.
DUF1220
DUF ist eine Familie von Proteindomänen (Abschnitte von Proteinen), von denen man die Funktion, also deren biologische Rolle im Körper nicht kennt (daher der Name domain of unknown function). Es gibt bei Vielzellern ca. 1500 davon, was geschätzt ca. 20% aller Proteindomänen ausmacht (1).
Eine davon, DUF 1220, ist bemerkenswert: Die Anzahl der DUF1220 Kopien in einem Organismus ist größer, je höherentwickelter dieser ist, bzw. – weniger anthropomorph ausgedrückt – je näher dieser dem Menschen genetisch verwandt ist (2).
Von manchen Genen kommt nur je eine Kopie vor im ganzen Genom (bzw. eine pro Chromosomensatz), was ja bei klassischen Erbkrankheiten zu einem fatalem Fehlen des durch dieses Gens kodierten Proteins führen kann, wenn zum Beispiel beide Eltern je eine defekte Kopie haben, und genau diese an ihren Nachwuchs weitergeben. Nicht so beim DUF1220, wo (beim Menschen) sehr viele solcher Kopien an verschiedenen Stellen des Genoms, jedoch vorrangig an einer ganz bestimmten auf Chromosom 1 namens 1q21.1 vorkommen. Kodiert werden diese Proteindomänen von unbekannter Funktion, die ca. 65 Aminosäuren lang sind, durch eine Familie von Genen namens NBPF (die analog zu den Domänen in entsprechender Anzahl im Genom vorkommen). Gebildet werden die Proteine, die die DUF1220 Domänen enthalten, vor allem (aber nicht nur) im Gehirn, und da nur in Neuronen, unter anderem stark im Neocortex (3).
Während die meisten wirbellosen Tiere keine oder nur eine DUF1220 Kopie haben, sind bei wenigen Säugetieren bis zu 7, bei manchen Affen bis zu 50, bei Menschenaffen bis zu 150 und beim Menschen 272 und mehr (mit Unterschieden von Person zu Person) identifiziert worden (4).
Eine umfangreiche genetische Stammbaumanalyse hat unter anderem ergeben, dass vor ca. 6 Millionen Jahren, bei der Aufspaltung von Schimpanse und Mensch, durch eine Genamplifizierung (intragenic domain hyperamplification) allein 149 zusätzliche DUF1220 Kopien beim Menschen dazugekommen sind. Man nimmt daher an, dass diese Änderung im Genom mit einer der wesentlichen Gründe für die dramatische Weiterentwicklung des Gehirns beim Menschen ist.
Die Region mit den meisten DUF1220 Kopien, 1q21.1, ist auch assoziiert mit einigen wesentlichen neurogenetischen Störungen wie Schizophrenie, Autismus, Mikrozephalie, geistige Retardation, aber auch Herzschwäche und Neuroblastom. Zum Beispiel konnte gezeigt werden, dass eine bestimmte Form der Mikrozephalie ausgelöst wird, wenn die Anzahl der DUF1220-Domänen durch eine Chromosomenstörung reduziert wurde, während eine Verdopplung von DUF1220-Domänen mit Makrozephalie einherging (5) – Befunde, die stark darauf hindeuten, dass die Anzahl der DUF1220 Kopien einen direkten kausalen Zusammenhang aufweist mit der Gehirnkapazität und -größe (4).
Die Zahl der DUF1220 Kopien ist auch ein Prognosefaktor für Auftreten und Schweregrad von sowohl Schizophrenie als auch Autismus (6). Beide Erkrankungen scheinen somit mehr Ähnlichkeiten miteinander zu haben als früher angenommen, aber die Art der Ähnlichkeit ist umstritten.
Die relative große Anzahl an Erkrankungen aufgrund von DUF1220-Kopieänderungen (CNV, copy-number-variations), die alle assoziiert sind mit dieser kleinen Region auf Chromosom 1, lassen auf folgendes Modell schließen (das mir ziemlich plausibel erscheint):
- Die Vervielfachung der DUF1220-Kopien hat die Gehirnentwicklung des Menschen deutlich beschleunigt
- Gleichzeitig wurde diese Chromosomenregion aber anfällig für Störungen bei der DNA-Replikation
- Diese Anfälligkeit/Verwundbarkeit ist der Preis, den der Mensch zahlt für die extreme Gehirnentwicklung, die er dadurch erreicht hat (3). Insgesamt ist die „genetische Balance“ positiv (sonst hätte sich mit der Zeit die Anzahl der Kopien wieder zurückentwickelt)
DUF1220 und Intelligenz
Es geht aber noch weiter: Ich hatte ja erwähnt, dass jeder Mensch eine geringfügig andere Anzahl von DUF1220-Kopien aufweist. 2015 wurde von einer Gruppe von US-Wissenschaftlern gezeigt, dass die Anzahl von zwei bestimmten Untertypen der DUF1220 kodierenden Gene in Personen zweier unabhängiger Bevölkerungsgruppen, US-Amerikanern und Neuseeländern (two independent populations of European descent) korreliert mit in IQ-Tests gemessener Intelligenz und Ergebnissen bei Mathematik-Tests (7). Pro Kopie steigt der IQ um 3,3 Punkte innerhalb einer Variation des IQ von 80 bis 140. Diese Arbeit ist ziemlich spektakulär, wäre das doch der erste Hinweis auf eine direkte molekulare Ursache der individuellen Intelligenz!
Ist das DUF1220 codierende Gen das lange postulierte Hauptgen der Intelligenz? Vieles spricht dafür. Zwei Einschränkungen allerdings: Erstens weiß man noch immer nicht, welche Rolle die DUF1200-Proteindomänen im Gehirn spielen und zweitens wurden die erwähnten Ergebnisse der Gruppe aus Colorado bisher noch nicht von anderen Forschern oder mit anderen Bevölkerungsgruppen reproduziert (es gab in der Geschichte der Wissenschaft schon öfter bahnbrechende Entdeckungen, die sich dann später in Luft aufgelöst haben, z.B. die „kalte Fusion“ nach Pons und Fleischmann 1989).
Dennoch, auch angesichts dessen, dass sich viele relevante Krankheiten an dieser sensiblen Stelle im Chromosom 1 häufen, verwundert es doch, warum nicht mehr Forschung zu diesem Thema durchgeführt wird. Ein Grund mag darin liegen, dass die Ergebnisse nicht dem politisch-ideologischen Mainstream entsprechen und die Mehrzahl der Forscher statt einem Hauptgen lieber die These favorisieren, dass eine Vielzahl von Genen jeweils nur einen geringen Anteil zur Intelligenz beiträgt.
In Zeiten, in denen sogar banale biologische Grundprinzipien wie die zwei Geschlechter als „soziales Konstrukt“ gelten, hat die wissenschaftliche Wahrheit über die biologische Ungleichheit des Menschen einen schweren Stand. Das gilt umso mehr für die Intelligenzforschung, da die Tatsache, dass die Intelligenz bei den Rassen eindeutig unterschiedlich ausgeprägt ist, zu einer starken Tabuisierung der ganzen Thematik führte. Das Credo „alle Menschen sind gleich“ würde durch den konkreten Nachweis eines Intelligenzgens (das noch dazu bei jedem Menschen verschieden oft vorkommt) stark ins Wanken geraten. Doch ich bin optimistisch – langfristig kann Ideologie wissenschaftliche Fakten nicht überdecken (hat auch bei Lyssenko nicht lange funktioniert, irgendwann wird auch wieder eine versachlichte Diskussion und eine „ergebnisoffene“ Wissenschaft möglich sein.
(1) https://en.wikipedia.org/wiki/Domain_of_unknown_function
(2) http://dienekes.blogspot.co.at/2012/08/our-big-human-brains-may-depend-on.html
(3) https://en.wikipedia.org/wiki/DUF1220
(4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3429928/
(5) http://www.cell.com/ajhg/fulltext/S0002-9297(12)00373-4
(6) https://www.nature.com/articles/tp2015192
(7) https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00439-014-1489-2
Buchtipp zum Thema: Volkmar Weiss: Das IQ-Gen - verleugnet seit 2015: Eine bahnbrechende Entdeckung und ihre Feinde (Ares Verlag, Graz 2017) ISBN 978-3-902732-87-3
Ich ärgere mich gerade richtig. Nicht weil ich deine Meinung nicht teile, sondern weil der Post über weite Strecken echt gut war, ihn das Ende aber komplett versaut.
Fangen wir mit dem ersten Teil an: DUF1220 und der Zusammengang mit der menschlichen Entwicklung ist super-interessant, du beschreibst den "state-of-the-art" auch gut, und wär's dabei geblieben, hätte ich gevoted.
Aber dann konntest du dir nicht verkneifen, genau das zu machen, was du anderen immer vorwirfst: du misinterpretierst die Forschung, um deine politische Agenda zu pushen. Wie kommt man auf die Idee, einen Haufen Wissenschaft zu dem Thema zu zitieren, sich aber im gleichen Atemzug darüber aufzuregen, dass aus politischen gründen kein Geld für die Forschung daran da wäre? Das ist ein Widerspruch in sich. Wäre dem so, gäbe es die von dir zitierten Quellen nicht. Gäbe es eine Unterdrückung dieses Wissens, würde man dieses nicht in Cell und Nature, zwei der renommiertesten naturwissenschaftlichen zeitschriften, finden.
Diese - ja, ich verwend' das Wort - Verschwörungstheorie is angesichts der Tatsache, dass ja offensichtlich sehr wohl geforscht wird und die Ergebnisse sehr wohl publiziert werden eher absurd.
Inwiefern widerspricht die Forschung zu DUF1220 dieser These? Wenn sich das Ganze als wahr herausstellt, ist DUF1220 ein Faktor. Das bedeutet noch lange nicht, dass es der einzige ist. Wieso wäre das für dich überhaupt so schlimm, wenn es mehrere Gene gäbe? Nur weil sich das, was du gerne sehen willst - nämlich die cognitive Überlegenheit der Europäer - dann schwerer belegen lässt? Ja, dein Zugang zur Wissenschaft ist wahrlich viiiiel unvoreingenommener als der Mainstream. Not.
Zeig mir einen einzigen seriösen Wissenschaftler, der behauptet, alle Menschen wären biologisch gleich. Der Ausspruch stammt aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, wurde später in die Erklärung der Menschenrechte übernommen und nimmt selbstverständlich Bezug auf die Rechte eines Menschen. Niemand meint damit die biologische Gleichheit.
da capo. Niemand (zumindest kein naturwissenschaftler) kommt auf die Idee, zu behaupten, wir wären biologisch gleich. Die biologischen Unterschiede sind evident.
du schreibst in dem verlinkten Post: "und ja, es gibt dazu reichlich Studien, die auch die unterschiedliche Bildung und medizinische Versorgung durchaus berücksichtigt haben". Du bist uns diese Studien bis heute schuldig geblieben. Es würde mich wirklich interessieren, sie zu lesen.
Das "3-Rassen"-Konzept ist vollkommen überholt, und zwar nicht aus politischen Gründen. Wie andere richtig bemerkt haben, geht die Einteilung anhand der genetischen unterschiede von wesentlich mehr Gruppen aus. Aber sogar wenn man nur nach dem Aussehen urteilen würde, gäbe es Probleme, z.B. Araber einzuordnen, von ozeanischen Stämmen (z.B. Aboriginees), die eindeutig keiner der 3 großen "Rassen" angehören, mal ganz zu schweigen. Es sind die Leute, die aus historischen und politischen gründen am 3-Rassen-Konzept festhalten, die versuchen, "wissenschaftliche Fakten mit Ideologie zuzudecken". Nicht die Wissenschaft.
OK, ich habe vermutlich übertrieben mit der Darstellung der Gegenpositionen "alle Menschen sind gleich", aber das ist das ideologische Leitmotiv, hinsichtlich dessen in Deutschland und vielen anderen Ländern reale Politik gemacht wird (in Berlin gibt es die meisten Lehrer pro Kind und trotzdem sind die Schulleistungen schlechter als in Bayern) - ich habe nie behauptet, dass echte Naturwissenschaftler sowas von sich geben. Die Genderforschung hätte ich in dem Zusammenhang natürlich auch bleiben lassen können, aber es gibt ja auch Geisteswissenschaftler und Genderforscher, die sehrwohl so etwas behaupten!
Du willst Studien zu IQ und genetischem Einfluss? Bitte sehr:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0191886982900071
https://www.sbp-journal.com/index.php/sbp/article/view/625
https://www.amazon.com/Bell-Curve-Intelligence-Structure-Paperbacks/dp/0684824299
http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1111/j.1467-9280.2006.01803.x?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed&
https://www1.udel.edu/educ/gottfredson/30years/Rushton-Jensen30years.pdf
Sind alle diese Studien (es gibt noch viel mehr) umstritten? Ja! Wenn man nicht mal genau sagen kann, was der IQ misst (was Intelligenz ist), gibt es natürlich methodologische Einwände - wo gibt es die nicht in der Psychologie? Noch dazu bei so einem aufgeladenem Thema. Aber dass alle HInweise falsch sind? Schwer zu glauben.
Ausgewogenere Darstellung: https://www.nature.com/articles/457788a
IQ by country: https://iq-research.info/en/average-iq-by-country
Zum Glück bin ich kein Wissenschaftler auf diesem Gebiet, sonst wäre ich auch ausgegrenzt, das mit den Fördermitteln (Denkverbote durch baldiges Karriereende bei "falschen" Ansichten) sieht man ja schon daran, wohin die Gesamtrewards dieses Posts plus der Kommentare hinfliessen, zu 95% hin zur politisch korrekten Ecke - wie im richtigen Leben. Obwohl ich alles mit Daten unterlegt habe (außer siehe oben die Gegenpositionen)! Trotzdem danke für den Diskurs und immerhin wurde ich nicht geflaggt, das rechne ich Dir hoch an!
Du hast mich gründlich missverstanden, wenn du denkst, ich würde vertreten, dass der IQ nicht genetisch vererbt sein könnte. Klar kann er, ist er ziemlich sicher - zum Teil.
Ist die Genetik der einzige Faktor? Sicher nein.
Ist nur ein einziges Gen verantwortlich? Schwer zu glauben, dass gerade das so ziemlich die einzige Eigenschaft überhaupt sein sollte, bei der das der Fall ist, und wie gesagt, deine Argumentation ist in dem Punkt nicht schlüssig, da man genau das sicher nicht rauslesen kann.
Korreliert der IQ mit dem, was du fälschlicherweise immer noch als "Rasse" bezeichnest? Ja, tut er tatsächlich, das ist ziemlich gesichert.
Ist die Genetik dafür der Auslöser? Das ist der harte, springende Punkt, wo wir uns uneins sind. Ich halte es sogar für theoretisch möglich, sehe aber keine wissenschaftlichen Belege dafür, auch nach Studium deiner Links, die ja eher veraltete Studien zitieren bzw. wie das berüchtigte "Bell Curve" Buch Ursache und Wirkung verwechseln.
Was ich aber wie gesagt auf jeden Fall gar nicht befürworte, ist das hinhauen auf die Wissenschaft als politisch willfähig, während man selbst auf ziemlich wackligen wissenschaftlichen Beinen Ideologie macht.
Da sind wir ja gar nicht soo weit auseinander.
Das ist ja gerade der Punkt. Neuere, vorurteilsfreie Studien gibt es ja kaum (Denkverbot!)
Ideologie machen übrigens beide Seiten! Wie im nature-Artikel beschrieben, wir leben auf diesem Gebiet in einer Zeit, die sich "Lyssenko" bedenklich nähert.
Gegen die reine Vererbung von Intelligenz sprechen einige Faktoren, die gut zu beobachten sind. Beispielsweise der Flynn-Effekt. Der durchschnittliche IQ unter etlichen Populationen ist in den letzten 100 Jahren erheblich gestiegen. Teilweise um bis zu 25 IQ-Punkte. Und die IQ Werte steigen immernoch, außer in den meisten europäischen Ländern, wo sie stagnieren. Vor allem in Drittweltländern steigen sie jedoch. Dies wird auf eine Anzahl von Faktoren zurückgeführt. Bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln (dadurch weniger Entwicklungsstörungen bei Kindern), besserer Zugang zu Bildung, eine immer komplexer werdende Welt. Auch andere, ganz banale Faktoren haben Einfluss auf den Intelligenzquotienten. In vielen Drittweltländern werden Bleirohre in der Wasserversorgung verbaut oder Blei wird in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet. Wir wissen heute, dass diese zu Entwicklungsschäden in den Hirnen von Kindern führen, weil Blei nunmal giftig ist. Eine Studie aus dem Jahr 2001 hat herausgefunden, dass dauerhafte Bleibelastung bei Kindern, den IQ um 5-7 Punkte senkt. Im nigerianischen Bundesstaat Zamfara stellte man fest, dass 90% der Kinder unter fünf Jahren eine Bleivergiftung hatten. Auch Sichelzellenanämie oder Verwandtenheirat sind Faktoren, die den IQ signifikant beeinflussen. Sichelzellenänamie, eine Erbkrankheit die Millionen von Afrikanern betrifft führt dazu, das eines von drei Kindern unter fünf Jahren einen IQ von unter 75 hat, weil die Hirnfuktionen beeinträchtigt werden. Es gibt eine andere Studie, die herausgefunden hat, dass Kinder jamaikanischer Herkunft, die mit Weißen in GB aufgezogen wurden, überhaupt keine IQ Unterschiede zu weißen Kindern aufwiesen. Das IQ zum Teil vererbt wird, ist nicht zu bestreiten, aber es gibt äußere Faktoren, die eine Variabilität von bis zu 25 IQ-Punkten verursachen können. Das haben wir bereits beobachtet und wissenschaftlich nachgewiesen. Es ist also höchst unwahrscheinlich, dass es signifikante Unterschiede zwischen den Populationen gibt, die genetisch bedingt sind. Denn die Gene haben sich nicht geändert. Aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten US-Amerikaner einen IQ von etwa 80. Heute liegt er im Schnitt bei 98. Wie gesagt, diese Veränderung ist nicht durch einen veränderten Gen-Pool entstanden.
Quellen:
https://robertlindsay.wordpress.com/2011/01/19/black-iq-gains-in-britain-kenya-and-dominica/
http://www-personal.umich.edu/~nisbett/racegen.pdf
https://ieet.org/index.php/IEET2/more/pellissier20120307
Ich habe nie abgestritten, dass es auch Umweltfaktoren gibt. Zum Flynn-Effekt - wieso gehen Deiner Meinung nach die Werte in Europa wieder hinunter (bzw. stagnieren)?
Sicher haben sich die Gene in den letzen 110.000 Jahren geändert, als die zukünftigen Europäer und Asiaten Afrika verliessen und einem anderen Selektionsdruck (unter anderem Eiszeit) unterworfen waren. Das ist ja wohl nicht zu leugnen.
Das kann viele Ursachen haben, zum Beispiel, dass der höchste erreichbare Wert erreicht ist? Wir reden hier bei den Veränderungen des IQ-Levels nicht von 110.000 Jahren, sondern von den letzten 100 Jahren. Da hat sich der Gen-Pool nicht wirklich verändert. Z.B. In Kenia, wo die IQ-Werte in bestimmten Gruppen signifikant angestiegen sind. Die IQ-Werte besonders in Entwicklungsländern sind in dieser Zeit teilweise stark angestiegen und gleichen sich immer mehr an.
IQ ON THE RISE
The Flynn Effect in Rural Kenyan Children
https://pdfs.semanticscholar.org/d824/d41d360d8660b64b44e5c0067f50725a78a4.pdf
Ja klar, den Flynn-Effekt bestreite ich nicht, die IQs sind raufgegangen, dennoch ist ein racial gap erkennbar.
Muss ich mir nacher genauer durchlesen, klingt interessant - Vote kommt dann natürlich auch wenns mir gefällt ;)
Na das hoffe ich doch mal nicht, dann wäre diese Welt sehr fad. Ich denke damit ist meist eher gemeint, dass alle Menschen die selben Grundrechte haben sollten.
Es ist ein Unterschied, davon zu sprechen, alle Menschen seien (genetisch) gleich (was natürlich Unsinn ist) oder davon, zwischen 'Menschenrassen' bestünden genetisch bedingte Untschiede hinsichtlich ihrer Intelligenz.
Die absolute Mehrheit der Systematiker spricht nicht von verschiedenen "Menschenrassen". Und nein, ich lasse mir nicht erzählen, sie alle täten das nur deshalb nicht, weil sie entweder korrupt oder politisch überkorrekt seien. Ich frage mich stattdessen, woher das offensichtlich bestehende Bedürfnis rührt, Menschen Rassen zuordnen zu können?
Die wissenschaftliche Begründung dafür, Menschen nicht in Unterarten einzuteilen, ist folgende: Bezüglich der Gesamtheit ihrer Allele können z. B. zwei Europäer durchaus verschiedener voneinander sein als beide von einem Afrikaner, oder anders ausgedrückt:
Wenn die genetische Variabilität (also die genetischen Unterschiede bezogen auf das gesamte Genom) innerhalb der einzelnen Populationen einer Art größer ist als zwischen den verschiedenen Populationen, dann spricht man nicht von einer Unterteilung dieser Art in Unterarten bzw. Subspezies (der Begriff "Rasse" wird in der Taxonomie ohnehin meist nur noch im Bereich der Züchtung verwendet).
Es mag zwar sein, dass sich die beiden "Beispieleuropäer" bezüglich des Merkmals "Hautfarbe" ähnlicher sind als beide dem Afrikaner, aber das ist nur ein (wenn auch gut sichtbares) Merkmal unter vielen tausenden. Der Afrikaner und der eine Europäer könnten sich beispielsweise bezüglich der Merkmale "PTH-Schmeckfähigkeit" oder "Blutgruppe", ähnlicher sein als beide dem zweiten Europäer ... Um entscheiden zu können, wie genetisch ähnlich sich zwei Lebewesen sind, muss stets die Gesamtheit aller Merkmale (und damit aller Allele) miteinander verglichen werden.
Vielleicht noch interessant:
Confusions About Human Races:
("The consequence of this realization was the abandonment of “race” as a biological category during the last quarter of the twentieth century ...")
Die Ergebnisse im von @stayoutoftherz verlinkten Artikel zur 'Rassenintelligenz' lassen sich nicht mit Gewissheit auf genetische Ursachen zurückführen. Vergleicht man beispielsweise soziale Schichten innerhalb der verschiedenen 'Rassen', ergeben sich ähnliche Unterschiede, wobei es äußerst schwierig ist, zu entscheiden, welcher Einfluss dabei von Genen ausgeübt wird und welcher von Umweltfaktoren.
Prinzipiell spricht aber natürlich nichts dagegen, dass auch die Intelligenz, wie jedes andere Merkmal auch, der Evolution unterworfen ist und sich aufgrund unterschiedlichen Selektionsdrucks im Mittel in verschiedenen Populationen derselben Art unterschieden kann.
Edit: Übrigens finde ich den Anfang des Artikels sehr interessant, allerdings hätte mir persönlich das Ganze ohne den darauf folgenden 'ideologischen Überbau' ("Die politisch korrekten Forscher trauen sich nicht, ein heißes Eisen anzufassen.") besser gefallen.
Das beweist nicht, das es keine gibt. Genau deshalb fügte ich ja den "ideologischen Überbau" dazu, weil es auf diesem Gebiet keine freie Forschung gibt und jeder, der in diese Richtung forscht, schnell ausgegrenzt wird und keine Fördermittel bewilligt bekommt.
Ob der Begriff Rasse selbt antiquiert ist oder nicht, er ist ganz sicher negativ besetzt und daher nicht gerne benutzt, aber Deine Begründung warum es keine gibt ("die genetische Variabilität innerhalb der einzelnen Populationen einer Art größer ist als zwischen den verschiedenen Populationen") hat einen Logikfehler: Wie willst Du denn feststellen, dass die Variabilität innerhalb der Rasse größer ist als zwischen den Rassen, wenn Du nicht vorher die Gesamtpopulation der Menschen in genau diese Rassen aufteilst, deren Existenz Du dann bestreitest! Wenn es keine gäbe, dann kannst Du doch diese Unterteilung gar nicht vornehmen.
OK, wo ist denn die Grenze, ab der Du einer Unterteilung in Rassen oder Gruppen gerechtfertigt finden würdest, ab 100 Unterschieden, ab 1000? Je näher die Medizin und Physiologie hinschauen, desto mehr Unterschiede findet man, das reicht von körperlichen Unterschieden wie Gehirngewicht, Knochendichte, Penislänge, Adrenalinwerte, Libido, Androgenspiegel, Muskelfasercharakteristika (Ausdauer vs. Sprintfähigkeiten) bis hin zu Intelligenz, Selbstwertgefühl, Fleiß, Aggressivität, Regelbefolgung, Neigung zu Kriminalität, Vergewaltigungen und Sterblichkeitsraten - überall Unterschiede zwischen den Rassen, da sind äußerliche Merkmale gar nicht dabei (trotzdem werden die immer in der Argumentation herangezogen, seltsam). Auch in der Pharmakokinetik gibt es z.T. gravierende Unterschiede. Es wäre gerade hier gut, nicht alle über einen Kamm zu scheren, sondern genauer zu unterscheiden, um gezieltere Medikamente zu entwickeln (eines, das nur bei Schwarzen zugelassen ist, gibt es ja schon).
Es gibt übrigens auch Adoptionsstudien, die gegen die Mileutheorie sprechen (zB. in einer von Weinberg, Scarr und Waldmann 1992 zeigte sich, dass Kinder, die von weißen Mittelklasseeltern adoptiert wurden einen höheren IQ hatten, wenn sie 2 weiße biologische Eltern hatten als wenn sie 2 schwarze Eltern hatten (Kinder mit je einem weißen und einem schwarzen Elternteil lagen in der Mitte)).
Ich weiß, alles unbequeme Fakten, aber sie zu leugnen wäre dennoch falsch und behindert neutrale Forschung, die nützlich für alle wäre (z.B. in der Medikamentenentwicklung).
Das ist wirklich erstaunenswert! Ich habe davon schon mal gehört, aber der Begriff für dieses Gen, war mir unbekannt und auch wie dies zusammenhängt. Bzw die Forscher dem auf die Fersen gekommen sind.
Ich kenne Menschen aus Sub-Sahara Afrika die an Schizophrenie erkrankt sind. Ich habe mich immer gefragt weshalb es die häufiger trifft. Dann bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen.
https://psychcentral.com/news/2010/01/07/black-men-more-likely-to-be-diagnosed-with-schizophrenia/10602.html
Man könnte vermuten, dass wir die Menschen mit dem Sklavenhandel in unsere Welt gezogen haben und sie einen Kulturschock erleiden, in der westlichen Welt.
Dazu werden aber noch einige Studien kommen. Soweit ich weiß, soll dieses Gen bei den Menschen nicht in solchen Variationen auftauchen wie bei den Asiaten oder Europäern.
Ich persönlich spreche noch Russisch und in Russland ist dieses Thema auch ganz aktuell.
Es gibt einen Genetiker, der schon sehr lange sich damit beschäftigt und er hat folgendes gesagt:,, Die Menschen haben sich von dem geimeinsamen Vorfahren der Schimpansen vor 5,2 Millionen Jahren getrennt. Es gibt bestimmte Mutationen, die der Schimpanse hat, Menschen aus Europa und Asiaen, jedoch nicht die Menschen aus Sub-Sahara Afrika".
Wenn das stimmt, dann müssen wir davon ausgehen, dass es eine eigene Gattung homo ist. (Mir läuft es eiskalt den Rücken runter)
Hier ist das Video, wo Anatole Klyosov, dies sagt.
Sein Buch welches vor kurzer Zeit erschienen ist, erklärt einiges über die Genetik und heißt übersetzt "Genetik für Jedermann".
Der Neanderthaler ist mit uns sehr eng verwandt und er sagt das es nicht sein kann, dass die Europäer und Asiaten aus Afrika gekommen sind.
Zitat:,, Der eine Bruder wohnt in Eurasien und der andere Bruder taucht plötzlich in Afrika auf".
Es ist ein Dogma, welches vorschreibt, diese Theorie jedes mal in den Zeitschiften zu erwähnen. Aber auch da, Spricht die Genetik eine andere Srache.
All die Knochenfunde von alten Hominiden in Afrika, die gefunden werden, sind eigene Menschenarten die ausgestorben sind.
Das ist vielleicht nicht repräsentativ, aber während meines Psychologiestudiums hat das keiner der Professoren so je behauptet. Uns wurde immer sehr klar erklärt, dass der genetische Anteil der Intelligenzausprägung recht groß ist.
Das ist eine Extremposition, die de facto nicht so relevant ist, wie hier dargestellt.
Es besteht in der Debatte außerdem eine Differenzierung zwischen "sex" (das biologische Geschlecht) und "gender" (das wahrgenommene Geschlecht) - und es existiert einiges an relevanter Forschung darüber, dass aufgrund biologischer und/oder psychologischer Faktoren die beiden Variablen nicht immer übereinstimmen.
Zum ersten Punkt: Der genetische Anteil kann ja in beiden Fällen hoch sein, wenn ein Gen hauptverantwortlich ist oder viele beteiligt sind.
Zum zweiten: danke für die Ergänzung, ich hatte das verkürzt bzw. zugespitzt dargestellt, das Thema wäre sicher einen eigenen Post wert.
Hast @stayoutoftherz dich schon mal Jordan peterson beschäftigt? Der thematistiert IQ auch sehr viel.
Controversial Facts about IQ
Danke, der ist gut!
Bärengeprüft !
Bruno gab deinem Post sein Siegel.
Euer kleiner Bär!
Hier ist ein interessanter Artikel, leider aber mit Bezahlschranke:
https://www.telegraph.co.uk/science/2018/03/12/dna-tests-can-predict-intelligence-scientists-show-first-time/
Danke, ganz interessant, sie haben 538 Gene identifiziert, die mit Intelliganz assoziiert waren, ist noch von da ein Stückchen Arbeit, um auf diese Weise einen Durchbruch zu erreichen.
Entdecke das soeben dank Discord, bin heute aber nicht mehr aufnahmefähig. Finde ich mal interessant und - ja, dann bis morgen!
Zwei Tage später... verflixt, das wiederholt sich...
So, und nun zum letzten Mal, aber zu all diesen wissenschaftlichen Erwägungen werfe ich nun ganz gewagt eine Hypothese ein, die von einer anderen Betrachtungsweise ausgeht: Kann es nicht sein, dass es eine Wechselwirkung zwischen Geist und Materie gibt, sprich zwischen körperlich Manifestem und Gedenkenwelt? Mögen genetische Grundlagen gegeben sein, es ist nicht festgeschrieben. Wir wissen, dass Intelligebnz (wie auch immer "genormt") durch förderliche Bedingungen zunehmen kann and durch Bequemlichkeit nachlässt. Es gibt "Intelligenztraining", es gibt aber auch schädliche Substanzen, die uns verdaumen lassen. Warum diesen Einfluss von Geist auf Materie und von Materie auf Geist nicht mal unter die Lupe legen und verifizieren/falsifizieren? Es gibt ja auch die Engramme (also eine Art materialisiertes Gedeächtnis), warum also soll nicht Intelligenztraining eine stoffliche Veränderung bewirken. Aber vielleicht habe ich etwas überlesen, denn dieses Thema ist ja schon länger auf Steemit unterwegs. Mich täte jedenfals nicht wundern, wenn sich eine Bestätigung für diese Annahme findet. Damit würde diese ganze Rätselraten, warum da eine Zunahme und dort ein Gleichbleiben, warum die Korrelation zu Milieu und doch intelligente Kinder bei dummen Eltern und so weiter, nicht mehr nötig sein.