Stimmt, Kinderarbeit gab es in den verschiedensten Facetten schon immer.
Es stimmt aber auch, dass sie in der Industriealisierung geradezu explodierte.
Stimmt, Kinderarbeit wurde stundenmäßig weniger, aber gegen enorme Widerstände der Fabrikbesitzer.
Und das Ende der Kinderarbeit ist keineswegs eine direkte Folge der Produktivitätssteigerung. Gerade die zunehmende Mechanisierung konnte den kräftemäßigen Nachteil der Kinder sogar ausgleichen.
Lediglich einzelne sozial eingestellte Unternehmer förderten ein Ende der Kinderarbeit. Nicht zuletzt war die Erkenntnis, dass die körperlich und gesundheitlich geschädigten Kinder nicht mehr für den Militärdienst taugten, ebenfalls ein wesentlicher Faktor.
Auch das Umweltargument zieht nicht, waren es doch die Staaten die es den Privatpersonen nahezu unmöglich gemacht haben Unternehmen wegen Umweltschutz zu verklagen.
und
Durch Lobbyarbeit haben sie es dann geschafft, dass der Staat Gesetzte erlässt, die die Rechte von Firmen über die von Individuen gestellt hat.
Du sagst es! Und genau so funktioniert es immer! Die stärkste, bzw. kapitalkräftigste, die mit den interessantesten Jobangeboten nach einer politischen Karriere setzt sich durch.
Hier schließt sich dann der Kreis. Wenn der Staat dann die Forderungen umgesetzt hat, eignet er sich im Eventualfall (oder für eine Beweisführung) als der Schuldige.
Doch, das Ende der Kinderarbeit ist immer eine Folge der Produktivitätssteigerung. Wo waren denn die Kinder vor der Industrialisierung? Auf dem Feld mit ihren Eltern oder heute in den 3. Weltländern auf der Müllhalde bei der Suche nach Essen oder im schlimmsten Fall in der Prostitution. Je wohlhabender eine Gesellschaft wird, desto schneller gibt es keine Kinderarbeit mehr. Kein Vater oder Mutter lässt seine Kinder in der Fabrik oder auf dem Feld arbeiten, wenn es nicht absolut überlebensnotwendig ist. Mein Großvater (Jahrgang 1912) wurde in den Ferien noch als Hirtenjunge an Bauern verliehen. Weil sie dann einen Esser weniger hatten. Bezahlung gabs keine, nur Kleidung und Essen.
Hier ist übrigens ein Bild von ihm: https://steemit.com/history/@stehaller/life-behind-the-front-in-world-war-2
Der Begriff wohlhabend muss differenziert betrachtet werden. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Die Bürger eines Staates können im Mittel wohlhabend sein, dennoch kann ein ganz erheblicher Teil völlig verarmt sein.
Für diesen Teil wäre Kinderarbeit durchaus wieder das Schicksal, wenn es nicht Kinderschutz- und Jugendschutzgesetze gäbe! (Noch?) Ist dann nur eine Frage der Not und der "Attraktivität" der Angebote, denn das Wohlbefinden der Bevölkerung ist keine betriebswirtschaftliche Komponente. Und der "Markt" richtet es schon gar nicht.
Wo gibt es mehr Kinderarmut? In Ländern die beim economic freedom index ganz oben stehen oder bei denen weiter unten?
Ich sprach von der Zukunft.
Der economic freedom index betrifft die jüngste Vergangenheit, meinetwegen auch die Gegenwart.
Wir sind momentan inmitten des schleichenden Prozesses, der die Folgen der Schere immer virulenter werden lässt.
Ich sehe hier einen typischen Fall, von aneinader vorbeireden und eigentlich das Gleiche meinen aber anderst bezeichen.
Der Staat der Forderungen von Unternehmen umsetzt hat nach meiner Definition nichts mit Kapitalismus gemein, das Ist Korporatismus der schleichend in Sozialismus übergeht.
Alleine können Unternehmen niemanden zu etwas zwingen, es braucht immer noch den "fürsorglichen" Staat, der dann die Probleme des "freien Marktes" durch Zwang verursacht.
Ein gutes Beispiel dist der sogenannte "Thurbokapitalismus" und die Finanzbranche die durch Spekulationen div . Blasen und Crashes verursachte. Diese sind nur möglich , weil anschließend die Staaten munter Steuergeld verteilten, anstatt den Markt das Regeln zu lassen. Der hätte die ganzen Spekulanten hopsgehen lassen, der Markt wäre bereinigt und man wüßte das man mit Wilden Spekulationen auf die Nase fallen kann, statt dessen wurde nur das Feld für neue Blasen bereitet.
Es wären ja alle "systemrelevanten" Banken, also die großen Banken, pleite gegangen. Damit wäre der Wirtschaft massiv das notwendige Geld entzogen worden, mit allen nur denkbaren Folgen. So jedenfalls die Befürchtung.
Besonders verwerflich finde ich aber, dass keine wirklich einschneidenden Maßnahmen getroffen wurden, um diese Casinomentalität in den Griff zu kriegen. Die Banken sind wieder da, wo sie vorher waren, allerdings der faulen Kredite entledigt. Die Deutsche Bank zahlt munter, wie kürzlich zu lesen war, schon wieder 1 Milliarde EUR als Boni aus. Na bitte, geht doch.
Wie war das noch mit der kapitalkräftigen Lobby?
Ich sehe schon eigentlich nervt uns das Gleiche :D nur sehen wir leicht unterschiedliche Lösungsansätze und Ursachen
OK. Alles gut. 😉
;-) Ich sehe das als eine Respektvolle Debatte , Alles gut :D