You are viewing a single comment's thread from:

RE: Mein erstes Mal...

in #deutsch5 years ago (edited)

Lieber Jaki,

die Antwort klar zu geben fällt mir natürlich sehr schwer und überfordert mich alten Labersack, hängt immer mit der Grundsicht des Staates und der eigenen Weltsicht insgesamt zusammen, ich schreib Dir nur wie ich das sehe.

Es gibt ja nicht wirklich den "Libertären" aus der Schublade, ich bin das sicher nicht, schwarz und weiss gibt es auch nicht, nicht gut oder schlecht wie die ganzen Klimabewegung einem ja z.B. weismachen will (aus meiner Sicht nähert es sich Golding, Herr der Fliegen oder Mao).

Der Staat ist erstmal primär nicht dein Freund, meiner jedenfalls ist er nicht, er ist ein Leviathan, keinesfalls ist er die wärmende Mutter, das kann immer nur die Familie oder das entsprechnde persönliche Konstrukt sein.

Ein grober Rahmen ist dann das übergeordnete Staatsgebilde, und das sollte es bleiben, und es müssen dort gleiche Rechte für alle gelten, konsequent, sonst hat es keine Legitimation.

Es ist auch nicht alles schlecht am Staat, natürlich nicht, hat auch Mises nie gesagt, und Hayek schon gleich gar nicht.

Er sollte eben nur im Inneren möglichst frei sein, mehr Aristoteles als Platon, mehr Macher als Bürokraten, keine Herrschaft der Philosophen und Staatsjünger über die anderen, also der Umverteiler und Organisatoren der Umverteilung über die, von denen sie das Kapital der Umverteilung nehmen.

Es gilt die Freiheit der Wirtschaft und der persönlichen Entfaltung der Fähigkeiten, mit gewissen begrenzenden Regeln, aber damit sicher auch die Eigenverantwortung für die Lebensgestaltung.

Für Dein Leben bist Du selbst zuständig, das bedeutet Freiheit, bei allem Risiko und bei aller Pflicht, dies auch Schwächeren der Gesellschaft zu bieten, als Grundvorrausetzung eines Miteinaders, aber anstrengen müssen die sich eben auch.

Die Ansprüche bei fehlendem Erfolg kann man nicht zu 100% dann auf andere abwälzen.

Selbstverständlich sollte man grundsätzlich leben können wo und wie es einem gefällt, in der Utopie sehr schön, in der Realität und per common sense gibt es mal a prirori die Einschränkung, das man da erstmal für sich selbst sorgen können muss, sonst wird es dauerhaft keine Akzeptanz der Anderen geben.

Deine Loyalität teile ich zu 100% glaub mir, sie ist auch bei mir bei denen, die man liebt, nicht bei einem Staat, is ja fast libertär was Du sagst, aber ist es nicht ein Witz??

Deiner Partnerin, die sich ausweisen konnte, und die Dich sicher als starken Partner hat, das Leben schwer zu machen, aber sonst hier jedem, der seinen Pass weggeworfen hat ohne jegliche rechtsstaatliche Legitimation den Zutritt a priori zu gewähren, zu 80% männliche junge Wirtschaftmigranten ohne wesentliche Ausbildung, zumindest keine brauchbare, keine Abschiebung wenn Asylgrund abgelehnt oder Strafat begangen??

Das ist rechtsstaatlich krank aus meiner Sicht und wird es dann auch moralisch, trotz dem Hilfeanspruch, aber haben wir ja gesehen, sobald es an eigenes Geld der sog. Bürgen ging, ja nein also zahlen will ich das direkt dauerhaft nicht, sollen doch die Gemeinschaft/Staat/die Anderen machen .
Aber ich hab doch gebürgt und das war gut, oder? Was für ein Hohn! Der klassische Unterschied zw. scheinheiliger Gesinnungs-und direkter Verantwortungsethik eben.

Ressourcen sind nun mal begrenzt, auch hier, haben wir die gleiche Empathie für Alte, Kranke, Rentner etc, die nun zwangsläufig deswegen weniger aus dem großen Topf bekommen???

Die Zahlen zeigen doch, welche Gelder in den Sektor abfliessen.

Ein Recht auf Zuwanderung in Sozialsysteme, die andere aufgebaut haben, sehe ich aus Gerechtigkeitsgründen tatsächlich nicht, ich lehne das ab.

Eine moralische humanitäre Verpflichtung auf eine bestimmte Hilfe für den Aufbau eigener Sozialsysteme aus den Ländern würde ich sehen, aber auch kein Recht darauf, auch das syrische Volk ist letztlich eigenverantwortlich, auch die afrikanische Staaten und alle anderen sind es.

Ein Teil meiner Familie lebt ja in Südafrika und Namibia.
Ich teile nicht das Denken, das Leben in diesen Ländern übermäßig regeln zu wollen, das müssen die selbst tun, mit aller Konsequenz, nur dann werden sie freie und erfolgreiche Länder werden.

Bestimmte Mechanismen wie das Fiat-money-system muss man dabei beenden, sonst wird es nicht gehen, aber vielleicht wird es auch nie gehen, da Macht und Politik eben schon aus ihrem Wesen heraus nie moralisch sein werden, sondern immer macchiavellisch.

So jetzt reichts:)
Gute Nacht!
BGvB!

Sort:  

Es gibt ja nicht wirklich den "Libertären" aus der Schublade ...

Das sehe ich genauso. Meine Wortwahl "euch Libertäre" kannst du als gutwillige kleine Provokation einer Reaktion verstehen. Wie gesagt sehe ich Menschen in erster Linie als Individuen und nicht Gruppenzugehörige.

... is ja fast libertär was Du sagst, aber ist es nicht ein Witz??

Ich bin ja auch kein Linker aus der Schublade, sondern einfach ich selbst. Manche meiner Ansichten gelten im Allgemeinen als eher 'links', andere als das Gegenteil. Ich vertrete meine Standpunkte ja nicht, um irgendwelche Zugehörigkeiten, zu irgendwelchen politischen Lagern unter Beweis zu stellen, sondern weil ich sie mir durch eigenständiges Denken erarbeitet habe. In anderen Worten: Ich verscherze es mir mit jedem. :-)))

Ich finde durchaus interessant, was du geschrieben hast und kann Einiges davon nachvollziehen (ich bin z. B. auch für konsequente Abschiebungen, wenn Asylanten durch Straftaten auffallen). Im Detail kann ich an dieser Stelle aber nicht darauf eingehen, da mir momentan einfach ein wenig die Zeit fehlt. Wir kämen vom Hundertsten ins Tausendste, weil sich praktisch automatisch immer neue Themenfelder eröffnen. :)

Vielleicht noch ein paar Worte zum anderen erwähnten 'Reizthema', dem 'Klimawandel'. Auch das können wir jetzt hier nicht ausdiskutieren. Ich habe an anderer Stelle geschrieben, wie ich das sehe ... und es hat mir buchstäblich Wochen andauernde Diskussionen unter dem entsprechenden Artikel eingebracht. Gut, man sollte dankbar sein, gelesen zu werden ... aber wenn doch nur der Tag mehr als 24 Stunden hätte ...
Ich will also hier an dieser Stelle nicht darüber diskutieren, warum ich den Klimawandel für zu einem gehörigen Teil vom Menschen verursacht halte, sondern nur sagen, dass es mir bei diesem Thema nicht um Kategorien wie "gut" oder "böse" geht, sondern einfach darum, was ich selbst nach Analyse der mir bekannten Fakten darüber denke und was ich aufgrund dessen für angemessene, weil zukunftssichernde Maßnahmen halte. Obwohl ich zu meiner Meinung stehe und sie selbstverständlich in Diskussionen auch deutlich vertrete, geht es mir nicht darum, irgendjemanden zu bekehren oder zu verurteilen, wenn er mir nicht zustimmt.


Die individuelle Betrachungsweise teilen wir also eh.
Über die Klimatheorie und der daraus abgeleiteten Wirtschafts-und Steuerpolitik bzw. deren Effektivtität, (selbst wenn man die menschengemachte Theorie als wahr annimmt, was ich -mea maxima culpa, sorry ev auch kleine Triggerung- nicht tue) werden wir beide nicht lösen, das wird einfach die Zukunft zeigen und der komplexe Kampf um politische Mehrheiten.
Wir stehen hier auf defintiv unterschiedlichem Seiten, aber deswegen bist Du nicht schwarz und ich nicht weiss, oder umgekehrt:).
Kriminalisieren oder meine Ansichten/Wertungen unter Strafe hier stellen zu wollen, wie es leider ja auch geofordert wird von mancher Seite, das kann ich jedoch nicht so einfach hinnehmen, Du machst es explizit ja auch nicht, denkst Dir halt Deinen Teil über mich:).
Danke dafür.
Dieses grundsätzliche Niveau des Diskurses unter uns Labersäcken würde ich mir z.B. in der Politik wünschen, aber dort stehen eben Machtansprüche aller Lager oft dagegen, eine nicht neue Erkenntnis.Ich weiss vollkommen aus vorangegangen Diskusssion, dass du kein "Linker aus der Schublade" bist, und ich schätze Deine Einwürfe hier sehr , und wir sollten diese Schubladen eh reduzieren, auch ich mache das aber natürlich und leider ab und an, siehe mein kurzer Diskurs mit dem werten @afrog zuletzt.

Vermeintliche Dogmen, Reizthemen etc, warum kann man auch zu solchen Dingen eigentlich öffentlich nicht mehr wirklich kontrovers und wertschätzend sprechen, das ist aus meiner Sicht schon etwas in diesem Land abhanden gekommen.
Warum können Talkshows/MSM-Medien und durchaus auch alternative Medien nicht wirklich von ihrem offentsichtlichem Erziehungsauftrag und Ihrer Agenda lassen und den Bürger nach Hören der Positionen eigenständig denken lassen, meine Wahrnehmung ist eben so, naja es geht eben immer auch um Macht und Deutungshoheit.

In diesem etwas geschützen Nischen-Raum hier können wir es (ein Wert der Chain)-säßen wir beide in einer öffentlichen Podiumsdiskussion-wobei ich mich bezügl des Klimas nicht dazu berufen fühle:)- mit Kameras würde ich beim Klima vermutlich schon vom Moderator oder dem Publikum platt gemacht werden, so wie Du ev. zu Themen wie der Abschiebung bei Straffälligkeit.
Aber gut.
Das wir hier wenigstens offen reden können, das freut mich freut.
Ich wünsche Dir und den Deinen ein schönes WE, meines ist leider voll mit Terminen:).
Steem on!
BGvB.

Kiss Your Ass Goodbye

Ungeachtet der Tatsache, dass unser @jaki01 bereits das Schlusswort zu deinem Schlusswort geschrieben hat, vielen, lieben Dank Jaki, habe ich zu antworten. Beginnen wir mit dem Zitat von Dir

warum kann man auch zu solchen Dingen eigentlich öffentlich nicht mehr wirklich kontrovers und wertschätzend sprechen

Das liegt daran, dass in Politik und Gesellschaft eine neue Qualität Einzug gehalten hat, die jedem Gestörten gestattet, aktiv am öffentlichen Diskurs teilzunehmen. Reingelassen hat sie, übrigens nicht nur bei uns, sondern ganz besonders auch in den USA, eine Politelite, die auf normalem Pfad durch ihre Institutionen keinerlei Aussicht auf führende Position hatte. Als Flügelkämpfer waren diese Leute vollkommen abgemeldet. Gleichzeitig hat sich die Info-Blase im WWW entwickelt, in der all das dumme und gewaltbereite Klientel beliebig Grenzen des Anstands überschreiten kann, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Alles zusammen wirkt zersetzend..

Das Prinzip haben besagte Politiker genutzt, um sich an die Spitze altbekannter, national ausgerichteter Bewegungen zu lavieren, die bisher ebenfalls keinerlei Aussicht auf Erfolg hatten. Zudem hat ihnen die Geschichte leiderfahrene Wähler in die Netze getrieben, die nichts mehr zu verlieren haben. Wir erinnern uns an PEGIDA und nach wie vor ungezügeltes Auslösen von Migrationsbewegungen.

Brutale Grenzüberschreitungen forderten seit der RAF Menschenleben. Über zwanzig Jahre lang besorgt das nunmehr eine militarisierte, zunehmend enthemmtere Rechte. Nachdem die RAF eine Lücke hinterlassen hatte, im Geschäft der Zersetzung.

Unter allem Handeln von Medien und Wirtschaft liegt der Grundsatz des Teilens und Herrschens. Je extremer eine Gesellschaft polarisiert, je freier das Individuum von komplexen Bindungen ist, desto besser läuft das Geschäft für sie.

Prinzipiell war unsere Gesellschaft von vornherein in zwei Lager gespalten. Der Staat der Bürger mit seinem Wohlfahrtsgedanken, das Gut der Bürger zu mehren, neben vielen anderen, in der Verfassung verankerten Idealen, steht auf der einen Seite. Die Wirtschaft, mit dem breitenwirksamen Zweig nunmehr auf wenige Personen konzentrierter Medien, auf der Anderen. Da wird natürlich geteilt und geherrscht. Nebenbei schleift man sich die Offentlich Rechtlichen zurecht. Die beim tapferen Versuch Objektivität zu wahren, teilweise erbarmungswürdig, jämmerlich wirken.

Wenn wir nicht schnellstens allen Hass fahren lassen und endlich unser verdammtes Hirn einschalten, wenigstens die Denkfähigen unter den Bürgern, dann sind wir bei der Überschrift dieses Artikels angelangt!

Inhaltlich stimme ich dir bezüglich "allen Hass fahren lassen" absolut zu. Der Mensch sollte sich endlich seiner Primitivität entledigen, anfangen, sich sachlich, konstruktiv und kooperativ an die Lösung seiner Probleme zu machen, sonst werden sich auch zukünftige Geschichtsbücher von den aktuellen nicht unterscheiden, wo so gut wie jede Seite von Krieg und Niedertracht kündet ...

respektvolle Weise ausgetauscht, wäre der Grundstein für einen besseren Umgang miteinander bereits gelegt. Das wäre erstens für alle Beteiligten sehr angenehm und zweitens die Grundlage dafür, auch dann konstruktiv nach Kompromissen suchen zu können, wenn sehr verschiedene Perspektiven aufeinandertreffen.Was meine vorangegangene Diskussion mit @balte betrifft, verlief sie aber doch wirklich sehr zivilisiert, wozu er einen Großteil beitrug - das empfand ich als sehr positiv und möchte es auch entsprechend würdigen. Würden Argumente stets auf diese

Ich meine damit weder, dass sich Meinungen stets einander anzugleichen hätten (das ist erstens unmöglich und wäre zweitens ziemlich fad), noch, dass man aus lauter Harmoniesucht jede Beleidigung mit einem weiterhin 'konstruktiven' Lächeln quittieren sollte, aber dort, wo es möglich ist und gegenseitiger Respekt herrscht, sollte auch der Dialog gesucht werden, statt nur mit aller Kraft seine eigene Sicht der Dinge durchboxen zu wollen. :)

Lieber Jaki, unseren einigermassen klugen Diskurs habe ich genauso empfunden, danke, dass Du es hier auch so formulierst.
Ich werde mich weiter bemühen, dieses Niveau unter uns zu halten, wenn wir denn wieder über etwas konträres reden sollten.
Und das kommt ja sicher wieder:).
Die Zweiteilung des werten Frosches z.B. in seiner Replik bezügl. der Bürger/Wohlfartsgedanken auf der einen und "der Wirtschaft" auf der anderen Seite (soweit ich es entnehmen kann) teile ich zum Beispiel naturgemäß gar nicht, eher die zwischen Stino-Bürger/Steuerzahler/Leistungsträger auf der einen und Leviathan Staat/Umverteilungsprofiteuren (sei es durch Orga des ganzen oder entsp. Leistungsbezug) auf der anderen Seite.
Soziale Grundsicherung lehne ich dabei sicher nicht ab, der Umfang bleibt die Frage, und für wen schon wegen der Gerechtigkeitsfrage der Finanzierung der Sozialsysteme, und die stete Frage nach der Eigenverantwortung und damit der Freiheit bleibt auch.
Naja, das ist ja auch alles nicht neu, und die Menschheit wird es stets weiter diskutieren, wir auch, aus meiner Sicht ist es bleibt es "Platon vers. Aristoteles", vereinfacht natürlich, alles andere (Kommis gegen Kapis etc.) ist Folge dieses Grundkonflikts. Und dazwischen stehen Jahrhunderte von Theorie, Erfahrungen,Propaganda dort wie hier, etc.
Letztlich zählt, wie wir es für unsere direkten Lieben am Besten in unserem Leben machen, ich kann Deine Sichtweise schon verstehen da.
Dialog bleibt die Basis, danke für den mit Dir.
BGvB.

@jaki01, zwischen uns passt kein Blatt Papier.

Zwischen Jaki, Dich und mich passen zwar in mancher Hinsicht in paar Blatt Papier, jedoch hoffe ich, das "gap" wertschätzend ausdrücken zu können, denn ich nehme Eure Gedanken auf, mal an, mal nicht. Ich denke, wir sind alle grundsätzlich Demokraten, das zählt. BGvB.

Keine Ahnung, was du für Bedenken mit mit meinen Gedanken hast, @balte, aber wir sind sicher in der Lage, selbst einen Stapel A4-Druckerpapier (80g/m²) zwischen uns zu balancieren.


BEER Hey @balte, here is a little bit of from @janasilver for you. Enjoy it!

Learn how to earn FREE BEER each day by staking.

coffeeasteem-engine.com Vote for c0ff33a as Witness Lucky you @balte here is your COFFEEA, view all your tokens at

Gutes Schlusswort ... nun ja, ein paar mehr als eins waren es dann doch. :)
Ich wünsche dir ein schönes WE, trotz der Termine!