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RE: Medien 015 - Ein neuer «Coup» des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland

in #deutsch7 years ago

Guter Beitrag. Wenn man sich die Reaktionen anschaut, dann hat die Erklärung doch voll ins Schwarze, ähm Dunkelgrüne, getroffen. Und getroffen Hunde bellen nicht nur, sie neigen auch zu Beißen. Ich habe selbst die Petition unterzeichnet und fühle mich jetzt sogar noch mehr in meiner Entscheidung bestätigt.
Ich stelle immer wieder fest, daß Personen, die die "falsche" Meinung vertreten aus Angst, sie könnten damit Recht haben, von vornherein die Mitsprache oder Beteiligung an der Diskussion verweigert wird.
Interessant ist Folgendes: Wenn der MDR sich genötigt sieht, eine Sendung in der es um die politische Korrektheit des Wortes "Neger" gehen sollte u.a. deshalb abzusetzen, weil nur Weiße zur Diskussion zugelassen waren. Mit welcher höheren Rechtfertigung verzichtet dann ttt auf eine Stellungnahme der Initiatoren der Gemeinsamen Erklärung? Sind sie nicht genauso potenzielle "Neger", die außen vor bleiben? Wie kann etwas noch Demokratie heißen, wenn praktisch selbstverständliche die Satisfaktionsfähigkeit nach ideologischen Gesichtspunkten bemessen ist?

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Danke für den Kommentar!

Ganz richtig, es wurde in der Vergangenheit eine Art Hemmschwelle aufgebaut, gewisse Dinge überhaupt zu sagen. Teilweise wurden Aussagen, die man als rassistisch oder gruppenbezogen menschenverachtend sogar unter Strafe gestellt. Natürlich bin ich dagegen, dass man völlig ohne Evidenz und Unterfütterung durch Fakten Beledigungen von sich gibt. Das wirkliche Problem ergibt sich dann, wenn eine Aussage entsprechend interpretiert werden kann, aber tatsächlich wahr ist. Wahre Erkenntnisse zu verbieten, hat noch nie geholfen. Ich störe mich auch daran, dass teilweise so getan wird, als ob Aussagen, auch erkennbar unüberlegte, höher zu bewerten seien als Taten.

Zum N-Wort kann ich sagen, dass ich es persönlich nicht verwende, aber ich kann sehen, dass es Künstler dunkler Hautfarbe gibt, im Bereich der Rapmusik, die dieses Wort gefühlt einmal pro Textzeile verwenden, aber wohl etwas dagegen hätten, von einem Weissen so genannt zu werden. Ich habe eindeutig etwas gegen Mehrfachmoral und benutze seit Vorgestern das Wort Buntmoralismus. Mal sehen ob das Wort noch Kreise zieht.

Natürlich können sie auch beim Fernsehen Meinungsbeiträge bringen, der bei ttt wurde aber nicht als solcher gekennzeichnet und genau deswegen halte ich es auch für problematisch, wenn keine einzige Stellungnahme vonseiten der Initianten oder der Unterzeichner enthalten ist. Die Sendung beim MDR wäre, so wie ich es verstanden habe, nach Absage von zwei Teilnehmern wohl etwas einseitig geworden. Wobei ich Frauke Petry eindeutig eine differenzierte Sichtweise zugetraut hätte.