Übermut tut selten gut.

in #deutsch3 months ago

Dabei war es gar kein Übermut.
Ich hatte auf X eine Diskussion über Schuhe für tägliche ausgedehnte Spaziergänge in den Tropen und habe meine Position vertreten, dass außerhalb von Städten Flipflops das Beste sind.
Aber irgendwie hat mich das dazu verleitet, heute mal auszuprobieren, wie es sich in Chucks läuft. Ich wollte sowieso nicht den Fluss überqueren, ans Meer wollte ich auch nicht und geregnet hatte es nicht. Ideal für Schuhe, die nicht nass werden sollen.

Also ging ich in Schuhen auf meinen kleinen 10 km Spaziergang, das erste Mal überhaupt, seit ich hier bin.

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Zuerst führte mich mein Weg in Richtung alte Wohnung. Hier geht der Damm in seine Vollendung. Sogar der Müll und der Wildwuchs wurde vom Grund entfernt. Nur mit dem natürlichen Gefälle haben sie noch nicht so drauf, es stinkt fürchterlich, weil dieses Wasser das Abwasser aus den Häusern ist. Das sollte eigentlich von der Kanalisation in diesen Kanal, in den Fluss und ins Meer laufen und nicht hier unter der Brücke an der Hauptstraße verdunsten.

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Überhaupt, die Bauarbeiter, nicht nur der Deiche, auch der Straßen. Hier ist alles Handarbeit, jeder Beton wird von Hand gemischt, Zement und Sand werden in Säcken angeliefert. Eine wirkliche Knochenarbeit bei über 30 Grad.
Und ich empfinde einen Spaziergang als beschwerlich!

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Und wenn man danach das Ergebnis sieht, das Tempo, in dem gebaut wird, einfach unglaublich. Natürlich braucht sich niemand hier einen Kopf zu machen über verbuddelte Wasserleitungen oder Abwasser oder Stromkabel etc. Hier wird der alte Beton aufgebrochen, der Bruch aufgeladen und den Rest macht eine Kolonne von Arbeitern per Hand.
Dies ist das letzte Teilstück, wenn es fertig ist, führt eine neue Straße bis zum Flussübergang, wo nach dem Regen die Furt verlagert wurde. Ich gehe davon aus, dass als Nächstes dort eine Brücke gebaut wird. Zeit wird es.

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Hier ein älteres Bild von der alten Furt. Auf der anderen Seite wachsen die Dörfer auch wie alle hier, obwohl man einen 8 Kilometer Umweg fahren muss, wenn der Fluss zu viel Wasser führt oder wenn man sein Auto nicht wässern will.

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Dort drüben gibt es noch wirklich schöne Grundstücke mit Aussicht und in überflutungsfreien, aber auch nicht austrocknenden Flächen innerhalb der zwei Dörfer zu kaufen und das zum kleinen Preis bis 50$ pro Quadratmeter. In der Stadt selbst gibt es unter 200$ nichts und selbst hier, an der lauten Nationalstraße und in den Dörfern direkt hier anbei ist unter 100$ nichts zu machen.

Aber zurück zu meinem Spaziergang

Ich bin mit einem kleinen Schwenker durch einen Ortsteil dahinter wieder zurück auf die Nationalstraße, den Berg hinauf und durch die Siedlungen unterhalb des Friedhofes weitergegangen.
Meine Schuhe machten mir schon etwas Probleme, aber ich habe es ignoriert.
Weiter am nächsten erschlossenen Gebiet, schon bald zwei Kilometer weg vom Ort. Hier war ich vor einem halben Jahr mal fragen nach Grundstücken, aber 70$ hier so weit ab vom Strand, vom Ort und von der Straße ist mir einfach zu viel. Das wäre sogar zu weit für meine neue "Verwandtschaft", die ja auch eine ständige Bleibe braucht, damit meine Freundin ihren Seelenfrieden hat.

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Weiter durch die nächste Siedlung, die ebenfalls an ihrer Straße baut / bzw gebaut hat und hinauf auf den Bergkamm, von dort weiter zum öffentlichen Friedhof und am neuen Friedhofprojekt vorbei die ebenfalls neue Straße runter ins Städtchen. Hier sieht man auch die ersten Rodungen für Grundstücke und so wie die aussehen, werden das eher keine Farmen, sondern Einfamilienhäuser, übrigens mit einem traumhaften Ausblick nach zwei Seiten zum Meer und die anderen beiden Seiten zu den Bergen. Man muss nur höher bauen als die Bäume wachsen.

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Der Vulkan in der Nachbarschaft spuckt seit gestern wieder mal vermehrt Dreck, sodass man das Meer nicht sieht. Es verschwindet im Grau in Grau hinter den Palmen.

Solange wie ich hier bin, habe ich nicht davon gerochen, nur der Himmel ist manchmal grau davon. Bei @Jaki01 sieht das vielleicht schon anders aus, der wohnt ja viel näher dran.

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Ab dem Abstieg zur Stadt wurde es langsam aber sicher echt schmerzhaft, ich hatte noch 2 Kilometer vor mir und war wirklich am Überlegen, ob ich mir ein Tricycle nehme anstatt zu laufen.
Aber nur die Harten kommen in den Garten oder so.
Jedenfalls habe ich mich doch bis nach Hause geschleppt. Und so haben sich meine Füße gefühlt. Nie wieder Schuhe! Nur noch Flipflops! Ich hatte richtig Mitleid mit mir.

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Aber nicht alles war schlecht am Montag.
Meine erste Woche habe ich hinter mir. Ich habe 9000Kcal mehr verbrannt als gegessen und dabei 4 Kilo verloren auf den 69000 Schritten und Schnorcheln. Und ich habe wieder Lust aufs Riff und Lust weiterzumachen. Und das ist doch auch was, oder?

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Aber schneller bin ich mit Schuhen!



Vielen Dank fürs Lesen,
falls ihr es bis hierher geschafft habt.
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