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RE: [DE] Ernährung vs. Moral

in #deutsch7 years ago

Ist allerdings ein pur moralistischer Blickwinkel: Was hier nicht wächst, sollte man nicht essen. Auch dann aber übrigens auch nicht darauf fahren (Autoreifen - hier wird kein Gummi gewonnen). Der Vorteil, dass von meinem Bananenverzehr anderswo Familien leben können, ist, naja, auch einer.

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Ja, man muss bei solchen Fragen selbst abwägen, was einem wichtig ist. Ich plädiere ja auch dafür, dass es vermutlich kein kanonisches Regelwerk gibt, dass uns sagen kann, was richtig und falsch ist, sondern dass wir unser eigenes Gewissen, unsere eigene Stimme befragen müssen Auch wenn sie vielleicht manchmal noch schweigt, steckt in ihr langfristig ein größeres Orientierungspotential als in festen Regeln. Schließlich sind wir unser ganzes Leben lang dazu verdammt, mit uns selbst zu leben und tun gut daran, darauf zu achten, möglichst immer im Einklang mit uns und unseren persönlichen Wertvorstellungen zu sein. Dafür müssen wir sie natürlich erstmal kennen und gelegentlich auch hinterfragen.

Mir ging es bei dem Beitrag übrigens auch darum, mal den leichten Widerspruch der Wertevorstellungen innerhalb der veganen Szene zu beleuchten. Das Fundament der Argumentation unter Veganern ist nach meiner persönlichen Beobachtung immer die Moral, also das Tierwohl. Das steht über allem. Ich halte das Tierwohl bzw. auch die artgerechre Tierhaltung für sehr wichtig, aber die Argumentation auf diesem Fundament blendet wichtige andere Fragen, wie z.B. das Menschenwohl wohlmöglich aus, bzw. es spielt nzr noch eine untergeordnete Rolle.

Man kann manche Probleme eben nicht so schnell argumentativ wegschnipsen 😉