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RE: Wissenschaftliche Evidenz aka. Teufelswerk vs. Commonsense Rationalisierung.

in #deutsch6 years ago

Hey marcus0alameda. Der Preis den wir beobachten setzt sich natürlich aus vielen anderen Faktoren zusammen (die Ökonomie hat da ja ganz "tolle" Theorien. Allgemein ist´s natürlich Angebot und Nachfrage). Vor allem ist es hier Spekulation.

Metcalfes-Law modelliert einen Nutz-Wert der mit linearer Zunahme von Knoten im Netzwerk exponentiell ansteigt. Bedeutet aber auch, dass eine Fork (wenn sie die Community 50:50 teilt) den Wert des Netzwerkes viertelt, in jedem Fall einen Preisabfall mit sich bringt. (Das konnte man bisher bei jeder Hardfork nachhaltig festellen Buterin 2017. Das kurzfristig Angst eine Rolle spielt steht hier natürlich außer frage). Netzwerke haben also einen Nutzwert. Die Marketcap ist der Marktwert der Technologie und enthält diesen Nutzwert. Luft hätte nicht lange eine hohe Marketcap (kurzfristig mag das passieren).

Wenn keine Spekulation stattfindet (das ist der eigentliche Witz an dem Model), dann ist die Marketcap wie der Nutzwert. Also jede abweichung vom modellierten Preis bedeutet Blasenbildung. Metcalfe ist also die Nullhypothese (das was wäre wenn es "fair" bewertet wäre).

Bei Bitcoin folgte der Preis bis 2014/2015 Metcalfe bzw. ließ sich dadurch modelieren.

verständlich?

Sort:  

Ja es ist schon logisch. Kann mir aber nicht vorstellen, wie bei so einer Analyse ein Geldwert herauskommen kann. Also wie man den Nutzwert des Netzwerkes in einem Betrag darstellen kann, den man dann mit der Marktkapitalisierung vergleicht um zu sagen, es liege nun eine über- oder unterbewertung vor.

Ja das klingt erstmal extrem verrückt. Aber man muss da nochmal in Ruhe mit System-2 Denken prüfen :D (ich brauchte jetzt auch ein Jahr um es zu verstehen):

Es ist kein Geldwert, es ist ein Nutzwert (*"irgendein" Wert den man erhält, wenn man Clienten/Knoten/User mit einander verbindet, es ist die Anzahl der möglichen Verbindungen).


[Man sieht hier wie sie mit nur etwas mehr Usern explodiert]

Diesen Wert setzt man mit dem Geldwert ((Markt-)Preis) wie du richtig sagtest in Korrelation.

Im Vergleich ist die Korrelation nun mal sehr stark/ hoch signifikant somit ist es für das Netzwerk validiert (Punkt. So plump arbeitet Wissenschaft...ich weis man denkt da kommt noch irgendwas ^^). Beide Graphen sind deckungsgleich über einen Zeitraum wo man Zufall und Rauschen ausschließen kann.

Nun hält die Korrelation... aber in keinem der untersuchten Netzwerke (Facebook, Tencent, Dash, Ethereum, Bitcoin, viele andere, siehe Quellen) hält es über Jahre. Es gibt immer zyklische Abweichungen die identisch mit der Blasenbildung sind.

Im Nature! gab es ein Kosmologie-Paper wo man den sogenannten De Sitter Raum-Graphen (und die Verteilung von Materie im Universum) mit dem Internet, Trustnet und unserem neuronalen Netzwerk/Hirn verglichen hat. Der Graph des sichtbaren Universums kann all diese Netzwerke modellieren (man denkt auch hier: was zur Hölle soll das mit einander zu tun haben?) Man weis es nicht. Man weis nur dass es so ist.

Das heißt aber nicht, dass man schlussfolgern darf das unser Universum ein Gehirn ist (ich glaub das ist ne gute Analogie). Korrelation =/= Kausalität. Das einzige was man darf ist es nutzen und versuchen Profit/Fortschritt daraus zu schlagen. Oder es ignorieren und bei Wirtschafts-Modellen ohne Beweis aber mit Nobelpreis bleiben (wie Markowitz-Portfolio-Theorie oder Efficient Market Hypothesis)

Ok, das hab ich jetzt verstanden. Kann man also eine Bewertung einfach durchführen indem man die Anzahl der genutzten Adressen nimmt oder liegt da nicht eine Schwierigkeit darin, zu validieren, was als Knotenpunkt/Nutzer gilt und was nicht? Man kann es natürlich vernachlässigen und sagen, dass sich die mit einberechneten Adressen von weniger wichtigen Knotenpunkten mit den Adressen der wichtigen Knotenpunkte etwa ausgleichen.

Es klingt nicht so abwegig, ich kann mir schon vorstellen was die Verteilung der Materie mit dem Gehirn zu tun hat. Ich drücke das, was beides gemeinsam hat, mal so aus: Ohne eine Verteilung nach einem bestimmten Muster kann nichts sinnvolles daraus entstehen. Beim einen sind es Solche dinge wie Sonnensysteme, beim anderen sind es Gedanken, Ideen usw.

super das ging fix. Jap und die Probleme bei der Modellierung hast du gleich mit benannt. Einwegadressen, Bots, Multible Accounts oder Sprachbarrieren: sind Nigerianer oder Koreaner in der Praxis für uns eine mögliche realistische Verbindung? In Socialmedia Netzwerken meist nicht. Da müsste man die Sub-Netzwerke irgendwie addieren. Bei Bitcoin schon, weil es nicht um Sprache geht. Hier sinds eher die vielen einweg Keys. Die echte Userzahl im Kryptobereich ist sehr gering.

Vergleich: Letztes Jahr hatte Bitcoin 16 Millionen Wallets
Forscher der Cambridge University schätzten dort die aktiven User von Krypto-Währungen jedoch nur auf 2.9-5.8 Millionen
Hileman et Rauchs 2017

Ohne eine Verteilung nach einem bestimmten Muster kann nichts sinnvolles daraus entstehen. Beim einen sind es Solche dinge wie Sonnensysteme, beim anderen sind es Gedanken, Ideen usw.

Ja auch das ziemlich genau getroffen. Auch wenn es so formuliert einen Streitpunkt enthält. Die Zweckmäßigkeit von Abläufen muss ja nicht gegeben sein (Teleologie was nichts mit Theologie zu tun hat)

Nutzer, die nicht regelmäßig Transaktionen durchführen kann man ja leicht rausrechnen. Dank der Blockchain-Transparenz - weil jede Transaktion einsehbar ist - müsste so ja eine Bewertung einfach durchführbar und vielversprechend sein. Hast du vielleicht irgendwo eine "Anleitung" wie man dieses Modell am besten anwendet? Vielleicht auch mal selbst geschrieben? Am besten wäre etwas auf Deutsch.

Ja werde mal ne Anleitung schreiben. Sollte eigentlich recht fix gehen das auszurechnen, wenn man die richtigen Daten hat.

gibt's die Anleitung irgendwo? oder ging's noch weiter? ^^