Wer sind die Reichen und wie machst Du das fest? Und v.a.: wer ist denn verantwortlich für die Steuergesetzgebung?
Die meisten Reichen haben im Normalfall fast kein Eigentum. Die sind ja nicht doof. Und nicht dumm sein ist ja noch kein Straftatbestand.
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Reich definiere ich in diesem Fall als so vermögend, dass sich das Geld auch in einer Nullzins-Phase automatisch so vermehrt, dass es nichtg ausgegeben werden kann. Also schon der Teil der Industrie, der großen Investoren und der vermögenden Familien.
Nicht den normal besteuerten Arbeitnehmer oder Selbständigen Unternehmer.
Jahreseinkommen von mir aus bis 1 Mio.€
Das wirklich große Geld geht ja in anderen Größenregionen zusammen. Da sind mehere zig Millionen und Milliarden an Vermögen, die mit einer Abgabe von weniger als 1% so viel Geld abwerfen würden, dass es ihnen nicht weh tut und wir Geld für Schulen und andere wichtige Dinge im Land hätten.
Lassen wir das Thema der Steuergerechtigkeit mal kurz beiseite und stellen Folgendes fest:
Wir haben einen Etat von paar Hundert Milliarden Euro im Jahr. Allein unsere Sozialausgaben übersteigen den Gesamtetat vieler großer europäischer Länder. Warum sollte da bitte nicht genug Geld für Schulen und andere wichtige Dinge im Land sein? Die Kosten für Bildung sind lächerlich gering als Haushaltsposten.
Wenn Du Unternehmer bist und ein Bilanz- bzw. Liquiditätsproblem hast, arbeitest Du an Deinen Kosten/Ausgaben. Deine Einnahmen kannst Du nicht beliebig skalieren. Das kann nur der Staat. Die dahinterstehende Ineffizienz und Unfähigkeit, Geldverschwendung und Fehlallokation hast Du damit aber nicht beseitigt, Du machst sie nur noch größer.
Das ist genau das, was wir sehen.
Steuergerechtigkeit ist ein Widerspruch in sich, genauso wie Rechtsstaat. Man kann nämlich ganz genauso, also sinnidentisch, Raub-, Schutzgeld- oder Zwangsenteignungsgerechtigkeit bzw. Rechtsmafia, -camorra oder -triade dazu sagen!
@leroy.linientreu schreibt:
Nehmen wir das Wort „Steuergerechtigkeit“ mit ins Visier, dann gebe ich folgendes zu bedenken:
Steuergerechtigkeit das Schlagwort der Politiker und Mathematikkünstler. Transaktionskosten scheint man nicht zu kennen. Im Kreise der Politiker schon gar nicht, denn da spricht man ja so:
Wer um seinen eigene Etat arbeiten muss, der rechnet so:
Eine vereinfachte Einkommensrechnung von 3 Personen, wobei jede Person ihr gesamtes verfügbares Einkommen ausgibt, um bei der nächsten Person einzukaufen. Dabei werden der Einfachheit halber eine Umsatzsteuer von 20% und eine Gesamtquote von 50% für Lohnsteuer, Einkommensteuer, Sozialversicherungsabgaben etc. angenommen. Die erste Person arbeitet eine gewisse Zeit für ein zusätzliches Bruttoeinkommen von 1000 €. Die Abgaben schmelzen diesen Betrag auf ein zusätzliches Nettoeinkommen von 500 € ab. Damit kann nun die erste Person von der zweiten Güter und Dienstleistungen erwerben. Abzüglich der Abgaben verbleibt der zweiten Person so ein zusätzliches Netto- Einkommen von 209 Euro, ohne noch etwaige Produktionskosten zu berücksichtigen (und einen möglichen Vorsteuerabzug, der diese mindern würde). Wenn die zweite Person nun die gesamte 209 € für einen Einkauf bei der dritten Person nutzt, führt dies bei jener zu einem zusätzlichen Netto- Einkommen von nur noch 87 €. Damit die dritte Person wieder bei der ersten einkaufen kann, um dieser ein Bruttoeinkommen nach Umsatzsteuer von 1000 € zu ermöglichen, müsste sie daher 14-mal (!) so viel arbeiten (bei gleicher Produktivität). Schon bei der dritten Transaktion hat sich also der Arbeitsaufwand auf wundersame Weise vervierzehnfacht.
Kein Wunder, dass sich viele Menschen wie in einem Hamsterrad vorkommen.
Danke für diesen Kommentar. Das Thema ist mir klar, aber so deutlich hat es mir schon lange keiner mehr vor Augen geführt.
Ein Lehrstück! Danke!
Hochinteressant und wieder mal erstklassig dargestellt! So genau wusste ich das nicht, dafür ungefähr so: Vor 70 Jahren reichte das Nettoeinkommen von glaub ich weniger als 3 Stunden eigener Arbeit, um sich die gleiche Arbeit offiziell einzukaufen, heute sind es dagegen ca. 9 Stunden!
Bei diesem Phänomen reichen jedoch die vereinfachten Transaktionskosten in Bezug auf „Steuergerechtigkeit“ (hahaha) nicht mehr aus. Die Transaktionskosten bestehen wohl immer noch, müssen aber nun erweitert werden. Jetzt sind wir bei der Komplexität des "Wesens des Geldes“ angekommen. Hier werden die Phänomene "Inflation und Deflation“ mit einbezogen und die wesentlichen Beteiligten, Gewerkschaften, Parteien, Staat, Staatsverschuldung, Wirtschaftsverschuldung, Kredit und Tilgung betrachtet. Hier wird die Mathematik in eine höhere Sphäre gezogen. Bei der Finanzmathematik setzt es dann bei den meisten ganz aus. Vor allem Politik und Rechtswesen stehen mit dieser Mathematikkunst völlig auf dem Kriegsfuß. Es scheitert ja bereits schon am Begriff Transaktionskosten. Wie will man dann erwarten, dass diese Kosten in einer Gesamtbetrachtung völlig zum Kollaps führen müssen, wenn sie gänzlich unbeachtet bleiben.
Wer nur von Etat spricht, kann die Wirkungsweisen nicht kennen.
Interessant, so weit habe ich dabei noch gar nicht gedacht! Hier möchte ich noch den Cantilloneffekt anfügen. Aber mir ist nicht klar, was du mit Transaktionskosten alles meinst.
Nun noch ein paar Worte zum „Cantillon- Effekt“. Dieser ist auch nur die halbe Wahrheit und in einer einfachen Logik durchaus nachvollziehbar. Was dieser jedoch unterschlägt ist „der freie Wille“. Wenn ein Preis als Bewertung einer Ware am Preisschild zu erkennen ist, dieser sich ständig erhöht, bietet der Cantillon-Effekt eine einfache Logik, die die Wirkkraft der Eigenverantwortung unterschlägt. Inflation ist ein sehr komplexes Thema. Wenn Butter im Preis steigt, wirken oft viele Faktoren mit. Aber letztendlich entscheidet der Käufer über die Absatzfähigkeit. Verzichtet der Käufer auf Grund seines freien Willens auf den Kauf der Butter, wird sich keine Inflationierung der Butterpreise durchsetzen. Es ist daher falsch, den Cantillon-Effekt als allgemeingültige Funktionserklärung heranzuziehen. Dieser Effekt kann ein Wirkmoment haben, muss es aber nicht. Genau dort scheitern auch die Libertären die das Wesen des Geldes nicht kennen.
Bei jeder Handlung und auch Nichthandlungen entstehen Transaktionskosten. Beim spalten von Holz entstehen Investitionskosten „Axt“, Rohstoffeinkauf „Holz“. Um das Holz zu spalten brauchst du Kraft „Arbeit und Zeit“. Arbeit kostet Energie. Hier in der einfachsten Form von Nahrung als Energiespender. Eng gefasst ist die Nahrung zur Erlangung von Energie als Transaktionskosten, die man nicht sieht, zu bewerten.
Jegliches Handeln in jeder Art des Wirtschaftens wie auch auch soziologisches Handeln ist mit Kosten verbunden. Hier gibt es Kosten die man sieht z.B. „Investitionskosten“ und Kosten die man nicht sieht „Transaktionskosten“.
Selbst wenn du joggen gehst, verbrauchst du z.B. Energie. Du gibst dir quasi selbst einen Kredit „Energiekredit“, den du an dich selbst zurückbezahlen musst, indem Du Energie zuführst. Die Zuführung von Energie sind die Transaktionskosten, die man beim Joggen nicht sieht, da Joggen und Ausdauer im Fokus liegen. Diese kosten Energie als Kredit zum Verbrauchen und Energiegewinnung durch Nahrungszuführung (Tilgung des Energiekredits)
Nichts auf dieser Welt gibt es umsonst, alles ist mit Kosten verbunden. Transaktionskosten sind die Kosten die man nicht sieht, aber trotzdem entstehen.
In einer Marktwirtschaft müssen die Investitionskosten immer im Zusammenhang mit den Transaktionskosten betrachtet werden. Wenn Du eine Maschine erwirbst und diese auf 365 Tage Einsatz berechnest, ist jeder Tag des Nichteinsatzes als Transaktionskosten zu betrachten. Diese Transaktionskosten müssen kompensiert werden. Passiert das nicht, bist du am Schluss bankrott und im schlimmsten fall Tod.
Du kannst nun mal nicht nur Joggen, ohne den Preis dafür zu bezahlen. Und jeder Preis ist mathematisch berechenbar.
Transaktionskosten sind daher nicht nur Kosten in € oder Dollar, sondern auch Raum, Zeit, Energie usw.
Es gibt daher keine „Nichthandlung“ sondern nur „Handlungen“.
Ein „Nichts“ wirkt nicht und es entsteht „Nichts“. Bei einer Nichthandlung würde demnach Nichts entstehen. Durch die Transaktionskosten entsteht aber etwas und somit ist es eine Handlung. Es gibt daher nur richtige oder falsche Handlungen.
Die Anwendung der Transaktionskosten beweist diesen Sachverhalt.
Noch was sehr interessantes, hauptsächlich nach den Zahlen des statistischen Bundesamtes: Die durchschnittliche Produktivität in D hat sich seit 1950 etwa um den Faktor 8,5 - 9 erhöht (was ein Arbeiter damals an einem Tag hergestellt hat, stellt heute einer in ca. einer Stunde her). Damals reichte fast immer ein Einkommen um eine Familie zu ernähren.
Bis heute ist aber die Lebensarbeitszeit nicht dementsprechend um ca. 88 % gesunken, sondern nur um ca. 30 %. Daraus ergibt sich, dass heute ein produktiver Werktätiger durchschnittlich 5,5 bis 6 mal soviel produziert in seinem Arbeitsleben wie seine Vorfahren! Und trotzdem reicht sein Einkommen meistens nicht mehr aus, um eine Familie zu ernähren!
Bei der Produktivität wird jedoch unterschlagen, dass diese Steigerung der technischen Errungenschaft geschuldet ist. Der Faktor Arbeit durch den Menschen ist nun mal auf seine beiden Hände beschränkt.
In einem wirklich freien Markt würde sich dies bis auf Menschen positiv auswirken, wenn der Wettbewerb hier die Dominanz hätte und es keine Monopole (Monopolkonzern mit Einheitskasse Staat) und geschaffene Quasimonopole geben würde.
Dass sich hier wenigstens 30% weniger Lebensarbeit eingestellt haben ist, trotz der räuberischen Umverteilung, dem bisschen Freiheit am Markt geschuldet. Wie sähe es bei völliger Marktfreiheit aus? Und wie sehe dann die Gesamtbilanz in Punkte Wohlstand aus? Auch hier ist die Mathematik sehr hilfreich und wird daher schon im Ansatz von den Mathematik- Legasthenikern bekämpft und lautstark niedergebrüllt.
Tolles Wort - Mathematik Legasthenie.... Schmunzel!
Es ist freilich mehr als traurig das dieser Art Legasthenie soweit verbreitet ist - insbesondere bei der politischen Kaste sozialistischer und kommunistischer Irrläufer...
Gut resümiert, gute Fragen! Ich werde dazu noch Beiträge schreiben. Geht es doch hier nicht nur um Mathematik, Finanzen, Markt, Wohlstand, Staatsmafia u. ä., sondern auch um ganz viel Psychologie!
Sehr schwammig mE. Mir ist nichts bekannt, dass sich Geld automatisch einfach so vermehrt (außer bei den hochkriminellen, erstrangigen Betrugseinrichtungen namens Zentralbanken). Wie soll es möglich sein, dass Geld nicht ausgegeben werden kann?