Sehr guter Artikel! Nur zur Neolithische Revolution gibt es mittlerweile alternative Erklärungsansätze. Wesentliche Triebfedern für den Schritt in die Seßhaftigkeit sind Spiritualität + Alkohol. Siehe hier auch beispielsweise die These von Josef Reichholf „Am Anfang war das Bier". Inhalt der These ist, dass der Ursprung von Ackerbau und Sesshaftwerdung des Menschen zunächst die Lagerhaltung und Verarbeitung von berauschenden Nahrungsmitteln gewesen sei. Im Osten beginne mit dem Mohn die „Opiumzone“, am Indischen Ozean sind es entsprechend Betelnuss und Khat, in Mittelamerika ist es der Peyote-Kaktus und in Südamerika der Koka-Strauch. Im Mittleren Osten sei die Bierbrauerei auf Basis des Gerstenanbaus lange vor der Erfindung der Brotbäckerei eine wesentliche Triebkraft gewesen. Bier als Nahrungsmittel war im Gegensatz zu Getreide lagerfähig und man konnte berauschende gemeinschaftliche Feste feiern. Die Aufbewahrung von Bier wie auch der Getreidevorräte und die dazu benötigten Tontöpfe und -fässer hätten die Mobilität der Jäger und Sammler verringert. Reichholf widerspricht der gängigen These, dass die Sesshaftwerdung des Menschen mit einer Verknappung von jagdbarem Wild einhergegangen war.
Nicht nur Reichholf, sondern auch andere Wissenschaftler vertreten diese Ansicht. Hier tritt gerade ein Umdenken ein.
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