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RE: Politik 109 - Migrationsfrieden zur Bekämpfung der AfD

in #deutsch6 years ago

Zum "Migrationsfrieden": Könnte man rechte und linke Ansätze nicht kombinieren? Bis zu einem gewissen Grad widersprechen sie einander ja nicht ...

"Rechte" Lösungsansätze: Grenzen schließen, kriminelle und nicht integrierbare Personen abschieben, Pull-Faktoren verringern, Strafverfolgung optimieren

"Linke" Lösungsansätze: Integrationsmaßnahmen von Migranten optimieren, Arbeitsmarktsituation von M. optimieren, Bildungs- und Unterbringungsangebote verbessern

Sonstige Lösungsansätze: Hilfe vor Ort, militärische Interventionen, die Flüchtlingsströme auslösen, nicht mehr unterstützen

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Zu den "Sonstige Lösungsansätzen":
Glaubt jemand ernsthaft, dass die militärischen (und paramilitärisch und black ops-) Interventionen auch nur um 1 Grad geändert würden, wenn Deutschland sie nicht mehr unterstützt?
Hilfe vor Ort? Da müsste man in 20 afrikanischen Staaten ein Wohlfahrtssystem einführen, dass ansatzweise denen in D/Schweden entspricht. Ist das auch nur annähernd realistisch?

Danke für den Kommentar!

Selbstverständlich, die einzige wirklich gute Möglichkeit, die so Ungeliebten wieder loszuwerden, wäre sie tatsächlich überflüssig zu machen. Das geht nur, indem man einige der berechtigten Anliegen übernimmt. Mit einer rein ablehnenden Haltung kann das nicht funktionieren. Man sollte auch anfangen, kleine Deals zu machen, bei denen keiner das Gesicht verliert.

Das Problem der Etablierten ist, dass sie auch gemessen an der Realität in Europa in Sphären abgedriftet sind, die nur noch für wenige verständlich sind. Für die eigenen Leute, die sie mithilfe der Medien in die selbe Sphäre entrückt haben, müssen sie diesen Zustand aufrechterhalten, entfernen sich aber beständig von alledem, was bei nüchterner Betrachtung vernünftig ist.

Ein aktueller Tweet von Frau Kramp-Karrenbauer [1] zeigt das sehr deutlich:

Wir haben eine Verantwortung! Die Menschen verlassen sich darauf, dass wir unser Land stark machen. Wenn unser Wertesystem Standard überall in der Welt sein soll, geht das nur mit starkem #Deutschland und starkem #Europa. Das ist die Verantwortung, die über die #CDU hinaus reicht

Auf mich wirkt das wie eine Neuinterpretation deutschen Grössenwahns, den man am nettesten mit am deutschen Wesen soll die Welt genesen beschreiben kann. Wenigstens sagt sie nicht, wie sie dieses Modell zum "Exportschlager" machen möchte. Sehr gefallen hat mir zum gleichen Themengebiet auch ein Interview mit dem Historiker Andreas Rödder [2].

Zu den militärischen Interventionen kann ich wenig sagen, nur dass Deutschland in dieser Beziehung eine sehr geringe Rolle spielt. In Afrika ist beispielsweise Frankreich um ein Vielfaches aktiver. Aktuell befinden wir uns auch in einem Zeitalter, in dem der Westen eher an Einfluss verliert.

Das bedeutet, dass auch andere entscheiden können und man vom Westen aus möglicherweise machtlos ist, wenn ein Land davon überzeugt ist, dass es jetzt wieder Zeit für Kriegsführung zwecks Eroberung ist. Wichtig ist, dass man den Aggressoren dann nicht noch den Gefallen tut, den Schaden, den sie angerichtet haben, gleich wieder sauber zu machen, sondern dass man sie in die Verantwortung zwingt. Das sage ich auch an die Adresse der Menge sozialistischer Staaten in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, die meinen, ein Recht auf Menschen- und Agentenexport zu haben. Ein solches haben sie nicht, aber sie haben das volle Recht, die eigenen Länder voranzubringen.


[1] Annegret Kramp-Karrenbauer bei Twitter: https://twitter.com/A_K_K/status/1067482731255341056
[2] Interview - Der Historiker Andreas Rödder: «Alle haben Angst vor Deutschland, einschliesslich der Deutschen selbst». NZZ, 28. November 2018, von Claudia Schwartz https://www.nzz.ch/feuilleton/andreas-roedder-angst-vor-deutschland-ld.1439649