Hallo,
Vielen Dank für deinen Artikel. Das was du im Text beschreibst, habe ich auch schon häufiger an meinem eigenen Leib erlebt. Mittlerweile bewegt sich etwas in meinem Leben.
Zu deinem Artikel möchte ich noch Folgendes dazufügen. Wie du schon sagtest, kostet jede Veränderung Energie und wir Menschen sind Energiesparmaschinen. Wenn jedoch keine Energie im Körper zur Verfügung steht, wird es schwierig. Ich selbst habe lange Zeit in diesem Zustand der absoluten Unterenergetisierung vor mich hin vegetiert. Wie in einer Glocke, die mich von der Außenwelt abschirmte. Die Gründe, für die Unterenergetisierung können bei jedem Menschen anders sein, lagen bei mir jedoch in lange zurückliegenden Traumatisierungen.
Du redest von Glaubenssätzen. Diese Glaubenssätze in der "Ich" Form zu formulieren ist in meinen Augen bereits eine große Leistung. Häufig kamen und kommen diese bei mir in der "man" Form daher. "MAN darf doch nicht" "MAN sollte nicht" "MAN kann doch nicht einfach" Dieses MAN implizierte für mich, dass dies Tatsachen waren, welche unveränderlich sind.
Solche Prozesse aufzulösen kann durchaus therapeutische Schritte erfordern. Insbesondere der anschließende Persönlichkeitszerfall, welcher mit den Veränderungen einhergeht, oder durch diese ausgelöst wird, kann schwere EInschnitte im Leben der jeweiligen Person verursachen. Die jeweiligen Vermeidungsstrategien haben oft einen tiefergehenden Sinn, den der betreffende Mensch nicht zwangsweise kennen muss. Das Auflösen solcher Strukturen fördert diesen Sinn wieder zu Tage. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht selten in psychischen Problemen enden kann.
Ich will diesen Comment nicht zu lang werden lassen, wenn von deiner Seite Interesse an einem Austausch besteht, dann würde mich das sehr freuen, wie du vielleicht merkst, das Thema beschäftigt mich sehr.
Viele Grüße
~ohrpheus
Danke für dein ausführliches Feedback. Dieses Thema ist so groß, da könnte ich stundenlang drüber reden ;-) Also sehr sehr gern können wir uns da weiter austauschen.
Zu den Glaubenssätzen: Die Sache mit dem 'Man' macht das nicht ist auch sehr beliebt, aber vor allem wenn es um die kritische Selbstbewertung geht fällt oft eher das "Ich bin zu blöd", "Ich bin zu klein", "Ich bin zu dick", "Ich bin nicht gut genug".
Das passiert mir heute noch, wenn ich Texte schreibe und nicht reinfinde. Nur habe ich heute den Vorteil, dass mir dieses Muster sehr schnell bewusst wird und ich dagegen steuern kann. Aber wer tut das schon ganz bewusst? Leider die wenigsten.
Interessant finde ich deinen genannten Punkt von der Unterenergetisierung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich gewisse Lebensmittel meiden sollte, damit ich in meine volle Kraft komme. Sonst fühle ich mich müde und träge.
Um ganz tief sitzende Muster aufzulösen braucht es oft Unterstützung von außen, das ist wahr. Der erste Schritt ist aber erstmal zu erkennen, dass da was ist. Das fällt ja vielen schon schwer, ist es doch in unserer Gesellschaft 'normal' geworden sich kränklich zu fühlen. Und gute Laune haben ist ja schon fast was völlig abwegiges.
Es braucht dringend ein Umdenken bei ganz ganz vielen Menschen. Stell dir mal vor was wir alles erreichen könnten, wenn jeder etwas tut was er gerne tut und nicht nur die Zeit tot schlägt. Aber dafür braucht es wieder Selbstreflektion und den Mut etwas zu ändern :-(
Ich höre jetzt mal auf, ist schon ganz schön lang geworden ;-)
Ja du hast Recht, viele Menschen lassen sich einfach volllaufen mit dem RTL - Nachmittagsprogramm, betäuben sich damit und schlagen die Zeit einfach tot. Und um Himmels willen fröhlich sein und vielleicht sogar lachen. Ich meine wo kämen wir denn da hin! Am Ende würden wir uns vielleicht sogar gut fühlen. Nee das kanns ja nicht sein Ironie off
~ohrpheus
Ich musste grad so los lachen. Danke für die eingebrachte Ironie :-)