Finanzieller Reichtum, ein Segen? Viele Menschen glauben das. Lass uns dieses Vorurteil beleuchten! Ich werde dir zeigen, wie schön DU es hast; ohne Reichtum.
Lass es uns kurz und schmerzlos machen:
Kapitel I
Glaubst du, es wäre geil, eine Einfahrt zu haben, welche 250 Meter lang ist? So schön mit Kies. Oder doch gepflastert? Geteert geht ja mal gar nicht! Das wirkt ja einfach nur billig! Natürlich eingesäumt von einer Allee mit möglichst alten Bäumen. (Kann man ja kaufen. Nicht billig, aber möglich. Nicht jedes Herrenhaus ist halt historisch gewachsen.)
Der eigene Pool mit mindestens 50 Quadratmetern? 50 Quadratmeter, was ja geraaade so reicht, um seine (engen) Bahnen zu ziehen. Ein herrlicher Salzwasserpool? Ein Whirlpool ist auch sehr entspannend. Draussen! Unter dem Sternenhimmel im Whirlpool relaxen, den Cocktail oder Fruchtsaft der eigenen Obstbäume schlürfen, die Gedanken schwelgen lassen... Auch fein.
Die riesige Terrasse mit Überdachung oder angeschlossenem Wintergarten? Natürlich mit tropischen Pflanzen. Oder? Irgendwelche Skulpturen? Ich meine "Hey, irgendwie wirst du deinen guten Geschmack schon bezeugen müssen!"
Wieviel Quadratmeter bebaute Fläche soll es sein? 200? 300? 500? 1000? Natürlich ohne Stallungen, Garagen, Mitarbeiterwohnungen. Ohne Bootshaus. Das berechnet sich extra.
Der eigene Fuhrpark! Hier das Auto, dort das Motorrad, daneben das Geländefahrzeug? Plus ATV! Wobei es dort ja so große Unterschiede in der Konzeption gibt, da könnte man sich auch gleich 2, 3 holen. Besser noch inklusive eines UTV. Die rocken auch! Ein kleines Segelflugzeug plus Anhänger ist auch recht erschwinglich. Oder reicht der Motorgleitschirm? Wobei das Eine ja nicht das Andere ersetzt! Ein Bekannter hat sich dann doch lieber für einen Hubschrauber entschieden. Nein, keine Knutschkugel, sondern ein ausgewachsener Bell. Das wäre doch was, oder? Solch ein Ding hat hier sogar die hiesige Polizei oder die TV-Sender nicht!
Pferde? Was wäre ein Anwesen ohne friedlich grasende Pferde? Immerhin willst du vielleicht mal über dein Anwesen, deine Wiesen und Wälder reiten. Bzw. mal so romantisch deine Zäune abreiten und auf Schäden kontrollieren. Oder nicht? Naja, mindestens ein paar Schafe sollten ums Landhaus schon rumlaufen, oder? Gänse sind auch super! Und ein Schwanenpaar ist natürlich die Krönung eines jeden Vorgartens. Wenn diese nämlich um den Springbrunnen rumwatscheln oder auf dem Teich anmutig und gemächlich ihre Bahnen ziehen, traumhaft! Auch so eine schöne Weide sollte schon am Ufer stehen, welche ihre Äste bis zum Wasser beugen lässt; ein bisschen Schilf, Seerosen. Klar! Ohne wäre der verschlafene Weiher einfach nicht komplett. Dann kommen die Enten, Libellen und Wasservögel eh automatisch. Karpfen für die ruhige Angelrunde am Wochenende? Natürlich! Aber dann sollte auch Kleinfisch rein, finde ich. Rotaugen beispielsweise. Da ein jedes Gewässer aber auch eine Gesundheitspolizei braucht, darf auch der Hechtbestand nicht fehlen. Sollte zumindest; meiner Meinung nach.
Geil, oder?
Wenn du es bis hierhin geschafft hast zu lesen - ohne zu kotzen - dann herzlichen Glückwunsch. Denn jetzt geht der wahre Inhalt des Artikels erst los.
Wieder zurück zum Ernst und weiter im Verlauf:
Kapitel II
Findest du das alles geil? Sind das die Dinge, nach welchen du strebst? Wenn ja, dann nochmals herzlichen Glückwunsch! Nicht. Denn du bist, meiner Meinung nach, erfolgreich dabei, dein Leben ernsthaft zu versauen; pauschalisiert gesagt.
Sofern du nicht reich geboren wurdest, ordentlich erben konntest oder dir dein Kapitalstock ein üppiges Einkommen generiert, wirst du ersteinmal dafür arbeiten müssen. Die meisten Menschen zumindest. Abgesehen von Glückspilzen. Laaaange arbeiten. Und wenn du dich sogar von unten nach oben hocharbeiten musst, gebe ich dir den Rat: lerne Speichellecken, Honig um Bärte zu schmieren und dich zu verbiegen. Bereite dich auf Überstunden vor, auf Verbiegen deiner Persönlichkeit und lerne folgende Floskeln in Kombination mit der passenden Mimik und Körperhaltung, denke aber immer auch an die energetische Ausstrahlung: "Jawohl, sehr gerne." und "Nein, das macht mir nichts aus.". "Kann ich behilflich sein?" solltest du übrigends komplett streichen, weil du deine Hilfe nicht anbieten solltest, sondern besser ungefragt tätig werden darfst. Es geht nicht darum, OB du helfen kannst, sondern WIE.
Und trotzdem werden es die meisten Menschen nie erreichen, sondern ihr Leben lang ihren Träumen gehetzt hinterherjagen. Warum sie es nicht erreichen werden? Weil es Menschen gibt, welche wesentlich cleverer sind und deine Arschleckerei zu ihrem Gusto ausnutzen werden. So clever, das du diese Spielchen seeeehr lange mitmachen wirst. Aber eventuell bekommst du wirklich mal eine Beförderung, welche dich immerhin in einer höhere Steuerklasse bringt. Mache dich also besser Selbstständig. Dann hast du wenigstens eine ernsthaftere Illusion und bist so sehr mit dir beschäftigt, das dir dein Quatschverhalten weniger auffällt. Immerhin entfällt dir dann die nächsten Jahre der Feierabend, in welchem dich die nangenehmen Fragen plagen können. Besser also, du schaufelst dir deinen Kopf voll und übervoll mit Arbeit. Auf das du ja nicht aufwachen magst!
Aber lass uns darauf zurück, was ich wirklich sagen wollte...
Kapitel III
Glaubst du, das es geil ist, 250 Meter Einfahrt - und wir reden hier nur von der Einfahrt, nicht vom Vorhof, Innenhof und auch nicht vom Hinterhof - vom Unkraut zu befreien? Ach ja, man kann sich ja Angestellte und Bedienstete besorgen. Du hast also Lust, dich mit Angestellten herumzuschlagen, dich mit deren Nöten und Problemen herumzuschlagen, sie in deine Privatsphäre eindringen zu lassen? Wer schneidet die Bäume, wer recht und mäht den Rasen? Die Schafe? Wer scheert sie? Wer füttert sie? Wer impft? Wer hilft bei den Lämmern? Wer kümmert sich um die Abfindungen und Gerichtstermine, wenn deine Angestellten abdrehen oder dir nach und nach, Stück für Stück, die Bude ausräumen? Viel Spaß!
Wer befreit den Pool vom Laub? Irgendwer muss den Kescher in die Hand nehmen! Wer saugt den Boden des Pools ab? Wer schrubbt die Fliesen und Fugen? Das machen die nicht von selbst! Wer repariert die Undichtigkeiten, kümmert sich um die Filteranlage, die Pumpen und die Salzregulierung? Wer sorgt für Ausgleich des verdunsteten Wassers?
Und da sind wir wieder: wer schneidet und pflegt die Obstbäume, pflückt das Obst und bereitet den Fruchtsaft?
Wer kümmert sich um Gebäudeabsackungen, Risse im Mauerwerk, undichte Dächer, verstopfte Regenrinnen und Abflüsse? Wer und was heizt denn deine Gemächer? Fensterputz, Böden saugen, Staub saugen/wischen, Parkett wienern?
Wer kümmert sich um die Pferde, entmistet die Ställe, kümmert sich um Ernährung und Gesundheit der Tiere?
Und der Fuhrpark? Wer wird dir deine Vergaser reinigen, weil du gar nicht dazu kommst, all deine Fahrzeuge regelmäßig zu bewegen? Zum Glück kannst du das Problem der leeren Batterien mit Ladegeräten und Spannungserhaltungsfunktion umgehen. Führerscheine und Lizenzen, sowie Gesundheitszeugnisse erneuern, Steuern und Abgaben bezahlen. Wer wird die Fahrzeuge wieder vom Dreck befreien und konservieren, wenn du sie wieder in eine der Garagen stellst? Na sowas muss gepflegt werden! Ohne Pflege und Bewegung wird dir nichts lange laufen... Da ich auch den eigenen Hubschrauber angesprochen habe: hast du eine Ahnung, was dieser an Unterhaltskosten - wir reden ja noch nichteinmal von Betriebskosten - verursacht?
Und all das Papierkram erst? Du glaubst doch nicht etwa, das du ein so hochgezüchtetes Leben hast, ohne Papierkram hoch drei?!
Merkst du, wo es hingeht?
Kapitel IV
Jede Medaille hat 2 Seiten. Das viele Menschen nur die Vorderseite sehen, hat damit zu tun, weil sie die Medaille noch nie in der Hand hatten. Aber lasse dir sagen, es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Darf ich dir einen Rat geben? Bzw. zwei oder drei?
Bleibe realistisch. Andernfalls wirst du deinen Luftschlössern hinterherhetzen. Und das höchstwahrscheinlich auf ewig und immer nur gerade so satt, das du nicht zu klagen wagst. So fokussiert, das du den schönsten Wegesrand nicht beachten wirst. Und wer auf verschiedene Arten gereist ist, wisse: die Qualität und Tiefe des zu entdeckenden Erfahrungsschatzes einer Reise steigt, umso langsamer du dich bewegst. Natürlich kannst du auch per Motocross Teneriffa erkunden; du wirst aber niemals den Detailreichtum entdecken und zu schätzen lernen, wenn du an allen Dingen vorbeirast. Und umso schnell du fährst, umso mehr wirst du deinen Blick nach vorne richten müssen. Müssen!
Sicher, den Blick nach vorne richten klingt ja gut. Nur nicht in unserem Beispiel. Denn du wirst die betörende und bereichernde Schönheit, die Details am Rande des Weges, die Vielfalt der Umgebung und des Lebens niemals wahrnehmen. Ausser du flipst über den Lenker und landest am Wegesrand oder im Unterholz. Wenn dann aber das Blümchen vor dir steht, in Sonnenschein getaucht und vom Morgentau bereichert, wirst du dann noch Gefallen an dieser Blume finden können? Ich prognostiziere ein "Nein". Du wirst ersteinmal gucken, welche Knochen dir gebrochen, welche Bänder gerissen, welche Muskeln gezerrt sind. Du wirst eher unbedacht auf die Blume trampeln, denn "hauptsache Aufgestanden" und das Moto aus dem Graben zerren, wird dein Credo sein.
Mache dich nicht zum Sklaven deiner eigenen Person; körperlich, wie auch geistig. Ich wisse nicht, ob es in deinem Interesse ist, unzufrieden zu sein. Unzufrieden mit deinem Stand, ungenügend deiner Leistung, deines "Fortschrittes". Es wird IMMER Leute geben, welche mehr haben als du. Immer. Aber sei dir gewiss: die Meisten haben auch mehr gegeben, mehr geopfert, mehr auf der Strecke gelassen.
Im Grunde muss ich jetzt nicht 3 weitere Absätze bla bla bla schreiben. Besser schreibe DU 3 Absätze in deinen Verstand.
"Finanzieller Reichtum", was auch immer das ist, verpflichtet, bindet oft und bringt dich in gewisser Weise ebenfalls in ein Sklavenverhältnis. Du wirst Sklave aller Dinge sein, welche du besitzt. Denn alles schreit nach Pflege, Verwaltung und Verantwortung. Denn wenn du sie nicht pflegen willst, warum dann erst den Ar*** aufreissen, um sie zu erlangen?
Ich hoffe dir, das du meine Worte nicht abtust und dich besinnst, sofern du nicht schon so besonnen bist.
Gewiss, ich wünsche dir größten Wohlstand! Aber Wohlstand ist ein Zustand, in dem dir noch wohl ist. Und enormer Reichtum und Besitz ist oftmals nur eine Medizin und Werkzeug, mit welchem du die Möglichkeiten hast, dich über das hinwegzutrösten, was du im Leben verpasst hast. Zudem ist finanzieller Reichtum illusionär. Oft ist es nur ein verdeckender Rausch. Und Manche gar vergiftet es. Es ist das Pflaster für jenen Schaden, welchen man sich auf dem Weg des Erreichens angetan hat - wenn wir von Glückspilzen einmal absehen. Aber sei dir gewiss: auch Glückspilze finden es nicht geil, 250 Meter Einfahrt unkrautfrei zu halten.
Halte du besser frei von Unkraut deinen Kopf, dein Herz und dein Leben. Leben leben lohnt! Es ist ja durchaus ok, sich Wohlstand anzueignen; einen Zustand, in welchem man sich wohl fühlt. Das Leben aber zu verhetzen, um irgendwann einmal - und sei es nur annäherungsweise - "leben" zu können, ist Fehlplanung. Auf das Du und deine Maßstäbe gesund bleiben! Lasse dich nicht von Hamsterradbesitzern hetzen und verarschen! Lasse dich nicht fressen!
Bleibe sauber & sicher!
Einen Dank an WorldContributor für die Bereitstellung des Artikelbildes.
Reich und Reich sind 2 paar Schuhe. Hast wirklich toll geschrieben aber man, merkt halt auf jeden fall für mich es kommt von einem relative jungen Menschen. Der die Welt noch verändern will. Das wollt ich auch aber nun bin ich 50 und sehe die Dinge anderes . Wenn du nicht reich geboren bist bleibt dir nix anderes übrig, als zu arbeiten, spätestens wenn du Frau und Kind hast . Oder willst du das dein Kind arm aufwächst und du ihr nichts kaufen kannst sicher nicht.
Gewisser Lebensstandard muss sein, um das Leben lebenswert zu machen, zum mal mit den Kindern in den Urlaub zu fahren mit dem Auto oder Flug.Dir ne vernünftige Wohnung oder Haus leisten zu Können, dir einen PC zu kaufen damit du z. B. hier auf Steemit sein kannst. Und vieles mehr ,wer so wie ich arm geboren ist und damals gab es keine Computer berufe oder man hatte große Berufsauswahl.
Wenn man sich das Studieren einfach nicht leisten kann oder gar nicht die Möglichkeit dazu bekam ,blieb einen nichts anderes übrig als ne Lehre und zu Arbeiten. Wenn ich alleine wäre, würde ich auch vieles anderes machen und auf Haus Pool und Auto verzichten,aber das bin ich nicht . Meine Frau und meine Kinder sind mein Reichtum und für das geh ich gerne arbeiten.
Wir alle leben im Hamster Rad nur kapieren es viele nicht und meinen sie sind frei! Lg Max
Hey Markus! Mir eine Freude von dir zu lesen! Ebenfalls Dank für dein Upvote!
Ich mag deinen Kommentar erst in Ruhe reflektieren, wie ich das persönlich für mich sehe/denke bzw. wie es ausserhalb meiner Perspektive ist, bevor ich inhaltlich darauf antworte. Vorschnell und unbedacht kann jeder Tor.
In jedem Fall wollte ich dir aber schon für deinen Beitrag danken! Habe Dank!
Sehr guter Beitrag! Stimme dir voll und ganz zu. Resteemed! :)
Starker Artikel der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. So sehr, dass ich außer einem Lob auch gar nichts weiter kommentieren will.
Außer das man sich erst einmal seiner wahren Träume bewußt werden sollte. Das ist für die meißten unter uns schon schwer genug, mich eingeschlossen.
Hey @powerpaul
wirklich toller Artikel und danke dir mal wieder für die zahlreichen Anregungen zum Nachdenken. Wirklich schön auch mal die zweite Seite des Reichtums zu lesen und nicht immer nur das alles glänzt ... :D
Was die finanzielle Seite anbelangt bin ich persönlich überzeugt, dass das einfach stimmen muss und man da einen gewissen "Vorlauf" benötigt, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Wie man so schön sagt: "Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts ..." Glaube ich das man einfach beruhigt einschlafen können muss, ohne über einen extra Restaurant Besuch lange nachdenken zu müssen ... oder wie siehst du das ? :)
Hey Kollege2go, mir immer wieder eine Freude, von dir zu lesen bzw. der Dialog!
Ich stimme dir vollkommen zu, das geistige Reife & Bildung enorm wichtig ist, um mit "Reichtum" oder "Armut" umgehen zu können. Das haben ja auch zahlreiche Beispiele gezeigt: wieviele Lottomillionäre waren nach wenigen Monaten wieder pleite? Wieviele Neureiche sind unkontrolliert abgehoben? Eben weil ein gewisser Background im Kopf gefehlt hat.
Ich sehe ebenfalls irgendwo "die Mitte" als richtig. Also ich persönlich habe vor vielen Jahren ein Jahr Hartz4 erlebt, ebenfalls aber auch das unbedachte Verschleudern von Geld mit Hilfe der Plastikkarte, ohne das man seinen Kontostand kennen muss (wobei ich mir damals auch keine Yachten gekauft habe...). Am Ende ist beides Käse.
"Selbstbestimmt" - ein seeeehr treffendes Schlagwort. Denn der selbstbestimmte Inhalt des Lebens hat viel Bereicherung und Befriedigung inne. Inne, den wahren Wert des Lebens und die Möglichkeit, den wahren Wert des Lebens leben zu können. Und sich eben von Fremdbestimmung und Schuldversklavung lösen zu können.
Was mich persönlich sehr befriedigt, ist, das Glück und die Schönheit des Lebens teilen zu dürfen/können, zu versuchen, Harmonie einzubringen. Und was man dann zurückerhält, DAS macht wahrlich reich!
Also ich persönlich habe von Siddhartha eine Menge lernen können. Geduld, warten können, Zuversicht, Vertrauen. Ich kann sehr ausschweifend leben, aber auch sehr spartanisch und habe auch gefallen daran an diesem Mix (ich nutze ein rustikale/einfache Aussenküche, obwohl ich "hochwertigeres" hätte, liebe/mag aber auch mein "teures/unnötiges" Quad, mir gefällt mein SUV oder die teure Waffensammlung); also auch ohne Restaurantbesuch; auch wenn ich ihn unbedacht tätigen könnte. Und gar ein finanzieller Engpass, wie auch immer bemessen, finde ich sehr bereichernd, da er doch Gedankenanregung und Triebfeder sein kann. Aber da muss man unterscheiden: dieser Verzicht ist dann ja freiwillig gewählt oder ordentlich bedacht und hat somit kein Gefühl der Not dahinter. Aber auch wenn ich diese "Not" hätte, wäre mir klar, so war es bisher immer in meinem Leben, das ich Vertrauen habe. Das Universum sehe ich voller Reichtum. Es geht nur darum, Teil des Universums zu sein. Und da ich sehr gut Buddy mit ihm bin, beängstigt mich persönlich eigentlich schon seit Jahren nichts mehr.
Aber ja, förderlich ist es, wenn man sich keine Sorgen oder Bedenken machen muss. Nicht nur in Bezug auf die Mindestexistenz, sondern auch keine Bedenken haben muss, um das ein oder andere angenehme "Extra".
Ich weiss nicht recht. Unabhängig meines Kontostandes, muss ich mir garkeine Sorgen machen, weswegen deine Frage schwer für mich zu beantworten ist. Aber jedem anderen Menschen würde ich in jedem Fall empfehlen, sich eine Lage zu schaffen, in welcher er/sie abgesichert ist - und sei es illusionär. Einfach deswegen, damit der Kopf beruhigt ist und man ordentlich seine Dinge tun kann, statt angstvoll und getrieben zu sein.
Was ich in jedem Fall für absolut kontraproduktiv und als Fehlverhalten einstufe, ist es, Geld als etwas böses anzusehen oder die Einstellung zu haben, man habe Geldprobleme. Liebe und Freude am Geld erwirken, meiner Meinung nach, sehr viel. Ich meine, wir sind mittlerweile so aufgeklärt über die Gesetze des Daseins, das wir das Gesetz der Anziehung akzeptieren können sollten. Und wenn ich Probleme mit Geld habe und sage, "Geld mag ich nicht, wer viel Geld hat, muss kriminell oder böse sein usw", dann ist ja wohl klar, das ich keine besondere Anziehung auf Geld habe und werter Kollege mich auch nicht sonderlich schätzen wird. Warum auch? Wenn ich Ablehnung habe, warum sollte es dann bei mir sein?Ich werde/würde es ja gar nicht haben wollen; denn alle Geldhaber müssen ja böse sein. Und ich meine, energetisch läuft halt mehr, als uns die Schulbücher erzählt haben.
Ja, ein gutes geistiges Fundament ist wohl sehr wichtig.
Auf das es dir immer wohl ergehe! Dies mein mit Freude und einem Lächeln verbundener Wunsch.
(Oh man, mein Satzbau ist schon wieder die undurchdringliche Katastrophe...)
Hey Paul!
Deine Antwort hier ist wirklich überwältigend und vielen Dank, dass Du Deine Meinung so offen mit der Community und mir hier teilst!
Deine Einstellung klingt wirklich vernünftig und ich glaube auch das leider viel zu viele Menschen negative Gefühle mit allein schon dem Wort "Geld" assoziieren ... eigentlich traurig, wenn man sich überlegt, welchen Chancen sich die gleichen Leute berauben. Zum Glück ist das Internet für jeden zugänglich und somit sollten die Chancen vielleicht nicht gleich, aber zumindest ähnlicher sein, die "nötige" Bildung zu erlangen.
Wie lange bist Du eigentlich jetzt schon in Panama (da wohnst du doch im Moment oder)? ;)
Heeeey Kollege! Gerne, gerne. Paraguay ist es; Paraguay. In Paraguay bin ich jetzt etwa 4,5 Jahre.
Saludos! (span. Grüße)
Gerade gestern habe ich mit Freunden darüber diskutiert, ob wir reich sein wollen oder nicht. Ausgeklammert der Wunsch einer Sicherheit, Sorgenfreiheit und Stabilität, ist mir aufgefallen, daß es mir vollkommen einerlei ist ob ich einen Tausender auf dem Konto, oder eine Milliarde habe. Denn mein Lebensstil ist bewußt spartanisch. Viel Eigentum erdrückt mich. Da ich oft umgezogen bin, oft in anderen Ländern gelebt, oder in kargen Situationen mit wenig auskommen mußte, habe ich gelernt, daß ich ganz wenig brauche um trotzdem alles umsetzen zu können was ich will. Sprich; Musik schreiben, Bücher studieren, mit dem ollen Fahrrad an die Isar fahren, etc.. Ich brauche kein Anwesen, keine 30 Gitarren/Bässe/Studio, 10000 Bücher, etc.. Der Fokus liegt also nicht im Materiellen, sondern im Geistigen.
Ich habe keine Kinder und Ehefrau, also kann ich selbstbestimmt leben. Aber auch mit Familie würde ich das Eigentumsdenken in die gleiche Richtung lenken. Nicht materiell orientiert, sondern geistig.
Ich habe eine Familie kennengelernt in der materieller Besitz das wichtigste war. Die Erziehung war auf Materialismus gerichtet: „Sei fleißig, dann kannst du dir später alles kaufen was du willst“ hieß es da. Interessant war es aber zu beobachten, wie die kleinen Kinder die ganzen Spielsachen schnell links liegen ließen und lieber mit den Eltern eine Geschichte lesen wollten, oder mit dem Fahrrad an die See fahren um die Seeungeheuer zu begutachten.
Ich wollte mal reich und erfolgreich sein. Habe Unmengen an Geld ausgegeben für meine Musik. Das hat mich letztendlich vollkommen ausgebrannt. Jetzt verstehe ich was ich alles verpasst habe, nur um ganz nach oben zu kommen.
Wie unsinnig nach Dingen zu streben, die man eh nicht mitnehmen kann. Wenn man sich die Idee des inneren und äußeren Reichtums mal richtig bewußt macht – diese Idee mit jeder Faser erlebt – dann bröckelt der Irrsinn ab und es tut sich eine ganz neue Welt auf.
Insofern stimme ich deinem Post absolut zu :)
Noch einen schönen Tag
Ganz genau, man muss es bewältigen können und wie @markus.light
schreibt es nutzen und viel wichtiger noch anderen (wie der Familie) damit etwas geben. Das was @sunra schreibt, zeigt dass es eine Tolleranzschwelle gibt, manche fühlen sich schnell erdrückt oder gefangen (was teilweise auch ins krankhafte geht) andersum sind manche krankhafte Materialisten (vermutlich objektophile Tendenzen)
Was du kritisierst ist der neue Absolutismus (der voll in Mode ist). Dubai und die muslimische Welt ist da ja ganz vorn dabei. Da baut man ein Haus für die Haustiere, hundert Erdmänchen oder was das war :D. Stellt dafür eine eigene Babysitterin ein...
Das Gegenteil ist Minimalismus. Nüscht besitzen und damit im Internet rumprotzen (auch total im Trend), für viele junge sehr sympathisch und vorallem nachhaltig. Aber genauso ein Wettkapf. Wer ist freier und wer hat weniger...(dürfte man keinem davon erzählen wie wenig man mit Absicht hat, dann wäre der Reiz weg)
Der Tradeoff irgendwo dazwischen ist Purismus, von allem was man braucht und auch nutzt, eines aber dafür richtig hochwertig (und kein Chinascheiß).
Nen Kumpel hatte sich neulich über jemanden mit ner Rolex aufgeregt. Da rechnete ich ihm mal vor zu was sich seine Modeschmuck Uhren aus China aufaddierten. Wies ihn darauf hin dass es eine gebrauchte Rolex ist die älter als der Träger war und im Notfall mit Gewinn verkauft werden könnte.