Ich kann das schon nachvollziehen was du uns sagen willst, aber es entwickelt sich auch ein Volkssport daraus die Wissenschaft zu hinterfragen ohne dabei zu lernen geschweige denn zu wissen wovon man überhaupt spricht.
Mancheiner macht sich vielleicht sogar einen Spaß daraus, irreführende Behauptungen aufzustellen die einen zum Zweifeln bringen. Abertausende YouTube Videos bestehen aus Bullshit in Reinstform und Millionen YouTuber schauen sich diesen Schwachsinn jeden Tag an.
Sie können den Gedankengängen des Urhebers gerade noch folgen aber dass er falsch liegt, verstehen sie nicht weil sie zum einen viele Wörter genauso falsch interpretieren wie der Urheber selbst und zum anderen weil sie nicht das nötige Grundwissen haben um überhaupt zu verstehen worum es geht bzw. was es letztendlich bedeutet.
Das Resultat ist eine gehirngewaschene Troll-Armee die nicht weiß wovon sie redet aber völlig überzeugt davon ist.
Egal welche Aussagen diese Flachhirnies z.B. tätigen, mit logischen Fakten kann man sie nicht zum Denken anregen. Wo soll das noch hinführen? Die "alternative Fakten-Wissenschaft" ist wie eine Sekte. Man muss das nicht verstehen aber hauptsache mitmachen. Eingeleitet von den Leuten die das am wenigsten wollen. Die Ironie dahinter ist offensichtlich. Eine revolutionäre Bewegung gegen die Bildung und für "alternative Fakten". Wenn man sich der Tragweite bewusst ist, wünscht man sich manchmal doch eine Zensur...
Die Verblödung durch Fernsehen wurde vom Internet bei weitem übertroffen!
So kommt es regelmäßig, dass ich mich in Diskussionen wiederfinde in denen Theorien als Schwachsinn abgetan werden ohne überhaupt zu verstehen was das Wort Theorie bedeutet, geschweige denn den Sinngehalt der gesamten Theorie nachzuvollziehen oder mit Erkenntnissen aus anderen Theorien zu kombinieren.
Fakten sind out und verstehen wird überbewertet. Zweifeln ist in! Verstehen muss man dazu nichts bzw. kann man es ja so verstehen wie man mag. Mit Wissenschaft hat das nichts mehr zu tun.
Ein einfaches Beispiel:
Jeder denkt er weiß was Theorie heißt. Aber anscheinend liegen viele damit gewaltig falsch. Theorien sind keine abstrakten Gedankenkonstrukte sondern durch experimente nachgewiesen und mit Fakten untermauert. Sie müssen logisch nachvollziehbar sein und dürfen keinen Widerspruch beinhalten.
Wenn also jemand im Gespräch behauptet er hat da eine Theorie, kann man davon ausgehen er meint damit eine These. Und wenn es bei einzelnen Wörtern schon anfängt dass man deren Bedeutung nicht kennt, sie aber trotzdem benutzt, wie will man dann anhand von tausenden Fakten verstehen dass die Erde tatsächlich eine Kugel ist oder der Mensch wirklich auf dem Mond war? Natürlich ist das zu viel verlangt. ;)
Da ist es leichter sich eine Verschwörung zu erdenken und reale Fakten als Fakes abzutun.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftstheorie
Wovon ich mich distanzieren möchte:
Wissens- und Meinungsmonopole
Das ist ja auch gut so und dagegen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Nur bin ich mir nicht ganz sicher ob ich es auch so verstehe wie du es meinst.
Ein Wissensmonopol bedeutet dass das Wissen nicht frei zugänglich ist. Lieg ich damit richtig oder meinst Du damit den Anspruch auf die Wahrheit? Den gibt es nämlich nicht. Die Wissenschaft ist offen für neues Wissen sonst würden wir heute nicht so weit damit gekommen sein.
Jeder Wissenschaftler muss damit rechnen dass eines Tages jemand kommt und rausfindet dass es doch ganz anders ist mit der Theorie XY. Das passiert aber selten weil die meisten Wissenschaftler sich sehr Mühe geben keine Fehler zu machen und alles sehr gut durchdenken bevor sie es veröffentlichen. (Im Gegensatz zu uns Normalos. ;))
Damit eine Theorie als allgemeingültig erklärt werden kann muss sie lange Zeit Bestand haben, von vielen anderen Wissenschaftlern gegengeprüft werden und ich denke sie wird dann auch einem Gremium vorgelegt das nochmals darüber entscheidet. Ganz so genau weiß ich das aber nicht. ;)
Mein Kommentar ist nicht als Kritik gegen dich zu verstehen. Ich schreibe einfach nur was ich zu dem Thema denke. Natürlich kann es sein dass die ein oder andere Aussage in meinem Kommentar nicht zu 100% korrekt ist, aber man darf mich natürlich gerne korrigieren.
Super Kommentar! Danke :)
Natürlich ist keines der Extrema gut.
Weder alles der Wissenschaft einfach zu glauben und als ultimativ wahr zu empfinden, noch absolut nichts zu glauben, alles zu hinterfragen und als unsinnig abzutun.
Man braucht wie immer im Leben ein ausgewogenes Gleichgewicht aus gesundem Menschenverstand und Input.
Hmm so direkt wollte ich es gar nicht auf etwas beziehen.
Ich wollte das nur allgemein für mich klarstellen.
Um evtl auch nachvollziehbar zu machen warum ich was dagegen hab 'einfach zu glauben'.
Egal ob der Wissenschaft, deinem Lehrer, Priester oder deinen Eltern.
Die Einstellung find ich auch gut und richtig weil sie selbstständiges denken erfordert. Man sollte nur nicht auf der Gewohnheit zu zweifeln sitzenbleiben. Anders gesagt, nicht des zweifels wegen zweifeln sonst wird man zum dreifler. ;)
Würden wir alles einfach als Fakt hinnehmen, würde ja genau das was du irgendwie kritisiert hast (sprichwörtlich dass die Wahrheit von gestern die Lüge von morgen sein kann) nicht vorkommen. Natürlich muss sich die Wissenschaft auch manchmal korrigieren aber das ist doch auch gut so. Wer die Wissenschaft als ultimative Wahrheit sieht, hat sie praktisch nicht verstanden.
An die Fähigkeiten der Wissenschaft zu glauben ist für viele aber der einzig richtige Weg. Sie haben einfach keine Zeit dafür selbst Wissenschaftler zu werden nur um zu prüfen ob die da alle recht haben oder völlig falsch sind.
Die Chancen dass "die Wissenschaft" richtig liegt sind sehr viel höher. Wer also daran "glaubt", macht damit praktisch keinen Fehler.
Wer grundsätzlich daran zweifelt und alles in Frage stellt und dabei Fakten ignoriert und misinterpretiert lehnt sich halt mal sehr weit aus dem Fenster und muss auch damit rechnen mal runter zu fallen. Daher ist der Herdentrieb richtung Glaube an die Wissenschaft grundsätzlich nichts verkehrtes. Oder doch?
Genau das ist die Quintessenz.
Die hatte ich aber glaube auch schon im Die Illusion Bildung Post.
Scheinen trotzdem einige nicht zu verstehen was ich aussagen möchte.
Hauptsache draufhauen, denn der hat irgendwas gegen Wissenschaft gesagt!!
Ja das möchte ich auch nicht schlecht reden. Ich möchte aber, dass sich dem jeder bewusst ist.
Und du siehst ja wie sehr sich die Leute dagegen streuben, nur weil ich sage, dass viele einfach nur glauben, wie einer Religion!
Ja ich kann das wirklich gut nachvollziehen. Jeder hat ja seine eigenen Paradigmen also auch Paradigmen über andere Paradigmen. Aber das wird gleich zum Brainfuck wenn wir da noch weiter ausholen würden. :D
Ja das befürchte ich auch :D
Habe darüber nochmal nachgedacht und bin zu folgendem Entschluss gekommen:
Ich empfehle dir das Buch:
'Das Galileo Syndrom - Unterdrückte Entdeckungen und Erfindungen' von Armin Witt
Ein super Kommentar!
Ich habe nur eine Kleinigkeit zu ergänzen.
Da hast du eigentlich recht. Aber wenn Jemand herausgefunden hat, dass eine Theorie nicht stimmt (Bsp.: etwas wurde immer falsch interpretiert; ein Teil wurde übersehen und einem anderen Teil als gegeben unterstellt; etc.), dann muss dieser natürlich beweisen, dass diese nicht stimmt. Das Ganze (also dieser gefundene Fehler) muss dann auch noch von vielen anderen Wissenschaftlern bestätigt werden, muss dann auch noch länger Bestand haben und dann nochmal vorgelegt werden, damit diese neue Theorie auch der Allgemeinheit als anerkannt präsentiert werden kann.
Es ist also die gleiche Prozedur, wenn man eine Theorie wiederlegen will.
Und das dauert eben.
Es kommt noch hinzu, dass Experimente in der Regel mit einem finanziellen Aufwand verbunden sind. Es muss also auch finanziert werden.
Schwierig wird es oftmals Forschungsgelder zu erhalten, wenn man eine allgemeingültige Theorie hinterfragen möchte. Was natürlich das Wiederlegen etwas schwierig gestalten könnte. (Vor allem, wenn man von vielen als "Spinner" abgestempelt wird, weil man Allgemeinwissen anzweifelt.)
Die Annahme, dass eine Theorie absolute Gültigkeit hat, kann also das Wiederlegen an sich erschweren.
Es ist also sehr wichtig kritisch zu denken und auch offen für neue Thesen/Theorien zu sein.
Und man sollte eigentlich niemanden negativ abstempeln, nur weil Jemand eine Gegenposition vertritt.
Ich bin übrigens Soziologin (habe meinen Bachelor in Soziologie abgeschlossen und ein Masterstudium begonnen) und bereits mein Professor hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es "DIE WISSENSCHAFT" nicht gibt. Es gibt vielmehr verschiedene Fachbereiche und verschiedene Standpunkte. Ein Teil von dem generierten Wissen wird dann als Allgemeinwissen betitelt. Was allerdings nicht bedeutet, dass das die einzige unumstößliche Wahrheit ist. Die Anerkennung der Gegenposition bedarf eben auch Zeit.
Ich bin also ebenso der Meinung: Wissenschaft ist (nur) ein Werkzeug.
Also bleibt informationsinteressiert und kritisch!
LG eure Chaotin
Du fasst es super in Worte!
Da hab ich wirklich noch etwas zu Üben..
Aber ich bin auch oft bewusst provokant. Irgendwoher muss ja auch die Reichweite kommen. ;)
Vielleicht sind deine Worte für @serylt und @naturicia verständlichlicher als meine.
Wikipedia ist nun mal nicht das Maß aller Dinge. Auf YT gibt es dazu zwei gutes Vids. Eines trägt den Titel: Die dunkle Seite der Wikipedia und das andere heißt "Zensur". Wer nicht im Stande ist ohne Hilfe von Wikipedia zu argumentieren, hat offensichtlich das eigenen Denken verlernt.
Ich fang mal so an: YouTube ist nicht das Maß aller Dinge. Wer YouTube zum Argumentieren braucht...
... aber darum geht es nicht. ;)
Es gibt kein Maß aller Dinge. Ich könnte auch ohne Wikipedia argumentieren. Allerdings kann man mit guter Rethorik jedes Argument auseinander nehmen, egal wie richtig oder falsch es ist.
Die dunkle Seite überall du findest, junger Padawan. Nur suchen du musst das Haar in der Suppe bis du es selbst darin verlierst. ;D