Geographie 015 - Südafrika, Film Tainted Heroes - 5/10 - ANC, Terror, die mögliche Revolution und Halsband-Exekutionen

in #deutsch7 years ago (edited)

30. Januar 2018

5. ANC, Terror, die mögliche Revolution und Halsband-Exekutionen

Zunächst wieder der Film aus Südafrika - Tainted Heroes - welcher von Ernst Roets (Leiter des AfriForum) geschrieben wurde und im Rahmen dieser Serie übersetzt wird [1].

(38:14-59:22)

Yuri Maltsev:

'I remember that time in the Soviet Union that there was absolutely no reporting of any kind of violence, on behalf of the ANC [2], on behalf of the military wing of the ANC [3], on behalf of the intelligence unit of the ANC in Zambia [4].'

Remark: in the subtitles they write NBC in combination with intelligence unit, but I did not find any unit named NBC which operated in Zambia on the side of the ANC, so I changed it to ANC. Yuri Maltsev does not speak very clearly in that passage.

Yuri Maltsev:
'Ich erinnere mich, dass es damals in der Sowjetunion überhaupt keine Berichte über die Anwendung von Gewalt in irgendeiner Art durch den ANC [2] und dessen militärischen Arm [3] gab oder durch die geheimdienstliche Einheit des ANC in Sambia [4].'

Anmerkung: in den Untertiteln wird bei der geheimdienstlichen Einheit NBC geschrieben, ich konnte aber keine Einheit namens NBC finden, die in Sambia an der Seite des ANC aktiv war. Somit habe ich das in ANC geändert. Yuri Maltsev spricht an dieser Stelle auch nicht sehr deutlich.

Dave Steward:

'The media reports were completely inaccurate. I actually was in charge of the government’s communication arm during this period and the reality was that the international media had arrived in South Africa in the expectation of regime change. They were not interested in even one tenth of the government’s side of the story. They were interested in the next big revolutionary spectacular. That is what they were shooting for and they became part of the story. At certain stages they were working hand in glove with the UDF [5] to organise demonstrations that would be photogenic.'

Dave Steward:
'Die Medienberichte waren völlig falsch. Ich war damals verantworlich für die Kommunikation aufseiten der Regierung. In der Realität war es so, dass die internationalen Medien in Südafrika angekommen waren, mit der Erwartung des Regimewechsels. Sie waren nicht zu einem Zehntel daran interessiert, wie die Regierungsseite die Geschichte sah. Sie waren nur an dem nächsten revolutionären Spektakel interessiert. Darauf waren sie geil und somit wurden sie selbst Teil der Geschichte. An bestimmten Stellen arbeiteten sie Hand in Hand mit der UDF [5], um Demonstrationen so zu organisieren, dass sie photogen/bildwirksam sind'

Johan van der Merwe:

'There is no doubt as far as the Security Branch was concerned, that most of the media reportings were in a biased manner. The reporting was not balanced. We had to take steps against the South African Broadcasting Corporation SABC [6] for reporting or distorting certain facts, and they were found guilty.'

Johan van der Merwe:
'Es gibt keinen Zweifel, dass die meisten Medienberichte tendenziös oder voreingenommen waren, wenn es um die Sicherheitsbereiche ging. Die Berichterstattung war unausgewogen. Wir mussten Massnahmen gegen die South African Broadcasting Corporation SABC [6] ergreifen wegen der Berichterstattung oder der Verzerrung gewisser Fakten. Sie wurden als schuldig erkannt.'

News Report Video:

'We have this situation in these areas where people are afraid to come forward, because they are afraid of intimidation and, of course, for revenge.'

Video einer Berichterstattung:
'Wir haben die Situation, dass in diesen Gebieten die Menschen Angst haben, hervorzutreten (und zu sprechen), weil sie sich vor Einschüchterungen und natürlich auch vor Rache fürchten.'

Anthea Jeffery:

'For black journalists living in townships and who are now caught up in this ferment, it is very difficult to report accurately, because of the fear that had been generated. And in 1990, in fact, the Institute (South African Institute for Race Relations SAIRR [7]) convened a workshop with black journalists to talk about the kind of pressures that they faced and some of them said: ‘Yes, if there is a meeting in the township and not many people attended, you have to add a couple of noughts to make it seem as if there really was a big presence there.’ Because if you do not do that, then the whisper begins to go around that you are against the struggle. And heaven help you if you are against the struggle, because by implication the penalty for that could be the necklace execution [8].'

Anthea Jeffery:
'Für schwarze Journalisten, die in den Townships lebten und in dieser gärenden Unruhe gefangen waren, wurde es sehr schwer, akkurat zu berichten, auch wegen der Angst, die sich breitmachte. Im Jahre 1990 führte das Institut (South African Institute for Race Relations SAIRR [7]) ein Seminar für schwarze Journalisten durch, um über die verschiedenen Arten des Drucks zu sprechen, dem sie ausgesetzt waren. Einige von ihnen sagten: "Ja, wenn es ein politisches Treffen im Township gibt und nicht viele Menschen anwesend waren, dann ist man gezwungen, ein Paar Nullen (!) anzuhängen um es so aussehen zu lassen, als hätte ein grosser Auftritt stattgefunden." Denn, wenn man das nicht tut, dann beginnen die Gerüchte herumzugehen, dass man gegen den revolutionären Kampf eingestellt sei. Und Gott möge einem beistehen, denn wenn man gegen den revolutionären Kampf ist, kann die daraus folgende Strafe die Exekution nach Halsband-Methode [8] sein.'

Kabwe, Zambia [9] (40:30)

The ANC made progress with their Vietnam-inspired strategy which they adopted in 1978. By 1985, it succeeded largely in establishing itself not only as a major role player in the struggle for a new South Africa, but, in the eyes of the international community, also as the favourite to one day take over the South African government. Pro-ANC protest rallies erupted across the world and the Free Mandela Movement became popular among young people from all continents.

Der ANC machte Fortschritte mit seiner Version der von Vietnam inspirierten Strategie, die er im Jahre 1978 übernahm. Bis zum Jahre 1985 wurde man sehr erfolgreich damit, sich nicht nur als einer der bedeutendsten Mitspieler im Kampf für ein neues Südafrika zu installieren. Sondern auch aus der Sicht der internationalen Gemeinschaft wurde man zum Favoriten, um eines Tages die Herrschaft über Südafrika zu übernehmen. Auf der ganzen Welt kam es zu politischen Kundgebungen, die sich für den ANC einsetzten, und das Free Mandela Movement, das sich für die Befreiung Nelson Mandelas [10] stark machte, wurde bei jungen Menschen aus allen Kontinenten sehr beliebt.

Between September 1984 and May 1985, close to 150 councillors had their homes or businesses destroyed. To assess the gains it had made and to find ways of taking the struggle to new heights, the ANC organised a national consultative conference in Kabwe, Zambia in June 1985 [11]. Overall, the conference agreed on the need to intensify all elements of the people’s war in order to make South Africa ungovernable. An important outcome at the Kabwe conference, however, the decision that soldiers of Umkhonto we Sizwe no longer have to differentiate between hard and soft targets during armed activities.

Zwischen September 1984 und Mai 1985 wurden die Häuser oder Geschäfte von gegen 150 Stadtverordneten zerstört. Um die Zuwächse zu bewerten und neue Wege zu finden, den revolutionären Kampf auf neue Höhen zu treiben, organisierte der ANC eine nationale, beratende Konferenz in Kabwe, Sambia, im Juni 1985 [11]. Im grossen ganzen war sich die Konferenz einig, dass es der Intensivierung aller Elemente des Volkskrieges bedurfte, um Südafrika endlich unregierbar zu machen. Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz in Kabwe war auch der Beschluss, dass die Soldaten von Umkhonto we Sizwe in bewaffneten Aktivitäten nicht mehr länger zwischen harten und weichen Zielen zu unterscheiden hatten.

Ronnie Kasrils:

'Many of the people speaking there were saying that we needed to up the struggle, intensify it, not hold back by being too concerned about what the Americans would call ,I don’t like the term, 'collateral damage'.'

Viele von den Menschen, die dort sprachen, sagten, dass wir den revolutionären Kampf ausweiten mussten, ihn intensivieren und nicht zurückhaltend sein sollten, wenn es um 'Kollateralschäden' ging, wie die Amerikaner sagen. Ich mag den Begriff nicht.'

Johan van der Merwe:

'No distinction was made between civilian and military targets and the aims were to sow fear and terror. They resorted to the use of car bombs, land mines, limpet mines, hand grenades and other explosive devices...'

Johan van der Merwe:
'Es wurde kein Unterschied mehr gemacht zwischen zivilen und militärischen Zielen. Es wurde klar darauf abgezielt, Angst und Schrecken zu säen. Sie griffen auf die Verwendung von Fahrzeugbomben, Landminen, Haftminen, Handgranaten und anderer explosiver Mittel zurück...'

Old Media Report:Alter Medienbericht
Reporter:
Members of the South African Railway Police...Mitglieder der südafrikanischen Bahnpolizei...
(Explosion)
Injured Police officer:Verletzter Polizeioffizier:
Come back! They’re throwing hand grenades! Can someone come and help us?Kommt zurück! Sie werfen Handgranaten! Kann jemand kommen und uns helfen?

Johan van der Merwe:

'... regardless of whether defenceless civilians, including women or children were killed or maimed. A significant number of civilians, including women and children, were killed during these attacks.'

Johan van der Merwe:
'... völlig ohne zu beachten, wie schutzlos Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder waren, wurden sie getötet oder verstümmelt. Eine erhebliche Anzahl von Zivilisten, auch Frauen und Kinder wurden im Zuge solcher Angriffe getötet.'

Siphiwe Nyanda:

'We thought that some of the things we were doing were actually... We looked like fighting with one hand tied to the back and we had to take decisions like the one we took about farmers. We wanted to take the struggle to the ... white areas ... such that, if anybody dies in the crossfire, it should not just be Africans who die in the crossfire.'

Siphiwe Nyanda:
'Wir dachten, dass einige Dinge, die wir taten, ziemlich (ineffektiv waren, wohl das logische Ende des Satzes, Anm.) Wir sahen aus, als würden wie mit einer Hand auf den Rücken gefesselt kämpfen. Wir mussten Beschlüsse fassen, wie den, den wir über die Farmer gefasst haben. Wir wollten den revolutionären Kampf in die Gebiete ... der Weissen tragen, so dass, ... wenn es Tote im Kugelhagel gab, nicht nur Afrikaner darin umkommen würden (wobei die Weissen nach teilweise jahrhundertelangem Aufenthalt und produktiver Tätigkeit im Süden Afrikas natürlich auch Afrikaner sind, sie gehören einfach nicht zu den Bantu- oder Khoisan-Völkern, Anm.).'

Anthea Jeffery:

'In the essence of the people’s war, it regards all the people living in the area of conflict as combatants who are expendable in the war is the same way as arms and ammunitions are expendable in a conventional conflict. So a people’s war cannot really distinguish between hard and soft targets. A people’s war by definition will use civilians in any way it can and will draw as much propaganda advantage out of civilian deaths as it can.'

Anthea Jeffery:
'Es ist ein Kernpunkt des Volkskrieges, alle Menschen, die im Konfliktgebiet leben, als Mitkämpfer zu betrachten, die sich in ähnlicher Weise verbrauchen wie Waffen und Munition in einem konventionellen Konflikt. Ein Volkskrieg kann nicht wirklich zwischen harten und weichen Zielen unterscheiden. Es liegt in der Natur der Definition des Volkskrieges, dass er Zivilisten in jeder denkbaren Art und Weise benutzt und versucht, aus zivilen Todesopfern möglichst viel propagandistischen Vorteil zu ziehen.'

The decision on hard and soft targets at the Kabwe Conference was partly sparked by an event that happened two years before (on May 20, 1983), when a car bomb was set off during rush hour in front of the South African Air Force (SAAF) Headquarters [12] in Church Street, Pretoria [13].

Die Entscheidung über harte und weiche Ziele auf der Konferenz in Kabwe wurde teilweise durch ein Ereignis befeuert, welches zwei Jahre zuvor stattgefunden hatte. Am 20. Mai 1983 wurde während der Hauptverkehrszeit eine Autobombe gezündet, vor dem Hauptquartier der Südafrikanischen Luftstreitkräfte (SAAF) [12] an der Church Street in Pretoria [13].

Johan van der Merwe:

'In the case of the Church Street car bomb incident, a vehicle with a powerful load of explosives was detonated around four o’clock in the afternoon in front of the Nedbank [14] Square Building. And altogether 19 persons were brutally killed. Twelve of them were civilians and seven members of the Defence Force. Two hundred and nineteen were severely injured of which 217 were civilians and two members of the Defence Force. In that case, the police had to gather the parts of the body which were spread over a large distance and put it in a plastic bag.'

Johan van der Merwe:
'Im Falle des Autobombenanschlags an der Church Street detonierte ein Fahrzeug mit einer mächtigen Sprengstoffladung etwa um vier Uhr nachmittags vor dem Nedbank [14] Square Gebäude. Insgesamt wurden 19 Menschen auf brutale Art getötet. Zwölf von ihnen waren Zivilisten und sieben Angehörige der Streitkräfte. 219 Menschen wurden schwer verletzt, davon 217 Zivilisten und zwei Angehörige der Streitkräfte. In diesem Fall mussten die Einsatzkräfte der Polizei die weitherum verstreuten Körperteile einsammeln und in Plastiktüten packen.'

Shortly after the Kabwe Conference, the ANC’s new plan of ungovernability started to escalate and the policy on soft targets was put into action. A total of 136 bomb attacks is recorded in 1985, up from only 44 in 1984. Civilian casualties rise sharply.

Kurze Zeit nach der Konferenz in Kabwe begann der Plan des ANC, hin zu verstärkter Unregierbarkeit, die Lage zu eskalieren und die Politik gegen weiche Ziele wurde in die Tat umgesetzt. Im Jahre 1985 wurden insgesamt 136 Bombenanschläge erfasst, ein klarer Anstieg gegenüber 44 im vorangegangenen Jahr 1984. Die Zahl der zivilen Opfer stieg steil an.

In December 1985, a land mine exploded near Messina [15], killing six members of the Van Eck and De Nysschen families, who were on holiday on a private game farm [16] when the device went off. Four of the deceased were young children.

Im Dezember 1985 explodierte in der Nähe von Messina [15] eine Landmine, die sechs Mitglieder der Familien Van Eck und De Nysschen ermordete. Sie waren auf einer privaten Wildfarm [16] in den Ferien, als der Sprengsatz hochging. Vier der Verstorbenen waren kleine Kinder.

Mr. Van Eck giving testimony on the event, in Afrikaans:

The bakkie’s right-side rear wheel detonated the land mine. The vehicle was hurled through the air and fell to the ground some distance away, after which we were engulfed by flames. When I came to, I saw my baby son of 18 months on my lap – he was alive and he looked at me. It seemed to me that he was unhurt, but the vehicle was on fire. I saw Mr. De Nysschen, the driver of the vehicle, lying on the steering wheel, his hair on fire and blood oozing from his forehead. I tried getting out of the vehicle, but because of the impact of the blow, I couldn’t. I tried to kick the door open. I also failed with that attempt. I realised we would all burn to death inside the vehicle, because we had filled it up with fuel just before the game drive. I got out through the window and took my baby son with me, whom I laid down by the side of the road. About five metres directly behind the vehicle, I saw my wife and Mrs De Nysschen, badly mutilated and dead on impact. After this, I continued my search. Sometime later I came across my little girl and her friend, where they were lying, dead. Just after this, I discovered little Kobus de Nysschen, who still had some life in him. I went back to his dad and said that the child was still alive, but badly maimed and burnt. He, Mr. De Nysschen, asked right there that the child should rather die, which was what happened. I also looked for my little boy of three years, but I couldn’t find him. I couldn’t find him to this day.

Mr. Van Eck bei seiner Zeugenaussage, in Afrikaans:
'Das rechte Hinterrad des Pick-Ups liess die Landmine detonieren. Das Fahrzeug wurde durch die Luft geschleudert und fiel etwas entfernt wieder auf den Boden, wo wir von Flammen umschlungen wurden. Als ich zu mir kam, sah ich meinen kleinen, 18 Monate alten Sohn auf meinem Schoss. Er lebte und sah mich an. Es schien, als wäre er unverletzt, aber das Fahrzeug brannte. Ich sah Herrn De Nysschen, den Fahrer des Fahrzeugs, auf dem Lenkrad liegen, seine Haare in Flammen und das Blut seine Stirn herunterrinnen. Ich versuchte, aus dem Fahrzeug zu steigen, aber aufgrund der Auswirkungen der Detonation konnte ich es nicht. Ich versuchte, die Tür aufzutreten und scheiterte mit diesem Versuch. Ich realisierte, dass wir im Fahrzeug alle zu Tode verbrennen würden, denn wir hatten es unmittelbar vor der Fahrt auf die Jagd aufgetankt. Ich stieg durch das Fenster, nahm meinen Sohn mit mir und legte ihn am Rand der Strasse auf den Boden. Etwa fünf Meter, direkt hinter dem Fahrzeug, sah ich meine Frau und Frau De Nysschen, schwer gezeichnet und direkt durch die Auswirkungen der Mine getötet. Danach fuhr ich mit meiner Suche fort. Kurze Zeit später fand ich meine kleine Tochter und ihre Freundin, wo sie tot herumlagen. Unmittelbar danach entdeckte ich den kleinen Kobus de Nysschen, der noch ein bisschen Leben in sich trug. Ich ging zurück zu seinem Vater und sagte ihm, dass das Kind noch am Leben war, aber schwer gezeichnet und verbrannt war. Herr De Nysschen bat, dass das Kind eher sterben sollte, was dann auch geschah. Ich schaute auch nach meinem drei Jahre alten Sohn, konnte ihn aber nicht finden. Bis heute konnte ich ihn nicht finden.'

Siphiwe Nyanda:

'The fact that farms were designated as veritable targets in our struggle evolved during our campaign in the ’80s. I also became involved in that because following on our conference at Kabwe, one of the things we had observed was the increasing activity of farmers. South African farmers being part of the South African security force network. They were part of what was called Commandos [17]. So we began to regard them as a legitimate target as well because they were in our line, they were in our way. They were acting against us, they were informing against us, they were shooting us – and we planned against them as well. That’s why we planted land mines where they were patrolling, patrolling as soldiers in a uniform, so that we drive them away as well.
Technically, people could say those farmers are just farmers and these farmers were defending themselves, but we began to identify why we said, why we should regard them as targets. Also they might be soft targets because, I mean, they are farmers and they have wives and children staying with them on those farms, and they might be with their families when they tread on those land mines that we wanted to plant on their farms, but we thought since they are assisting and abetting the system and trying to help the Apartheid regime to survive, they will become legitimate targets. Those were the sorts of things we were dealing with.'

'Der Grund, warum Farmen als veritable Ziele in unserem Kampf bestimmt wurden, entwickelte sich während unserer Kampagne in den 1980er Jahren. Ich war daran beteiligt, denn in der Folge unserer Konferenz in Kabwe beobachteten wir verstärkte Aktivitäten der Farmer (gegen uns, Anm.). Die Farmer Südafrikas waren ein Teil des Netzwerkes des Sicherheitsapparats in Südafrika. Sie waren Teil von dem, was Commandos (South African Commando System SACS) [17] genannt wurde. Wir fingen an, sie als legitime Ziele zu betrachten, weil sie in der Schussline standen, sie waren uns im Weg. Sie handelten gegen uns, informierten gegen uns, beschossen uns - also planten wir auch gegen sie. Deshalb legten wir Landminen wo sie patroullierten, als Soldaten in Uniform, um auch sie zu vertreiben.
Eigentlich konnten die Leute sagen, dass diese Farmer bloss Farmer waren, die sich selbst verteidigten, aber wir begannen zu erkennen, warum wir sagten, dass wir sie als Ziele betrachteten. Sie mögen zwar weiche Ziele sein, sie sind Farmer, haben Frauen und Kinder bei sich auf den Betrieben und sie mögen in Begleitung ihrer Familien auf die Minen treffen, welche wir auf ihren Betrieben installieren wollten. Aber wir dachten, dass sie dem System zur Seite standen, Beihilfe leisteten und versuchten, das Apartheid-System aufrechtzuerhalten, was sie zu legitimen Zielen machte. Das waren die Dinge, mit denen wir es zu tun hatten.'

One week after the land mine incident near Messina, another bomb attack shocked the country, this time in Amanzimtoti [18]. A bomb exploded in a restaurant in a shopping centre on December 23, 1985, while people were up and about doing their Christmas shopping. The bomber was ANC youth League member, Andrew Zondo. Zondo was arrested soon after the attack, trialed and executed (on September 09, 1986).

Eine Woche nach dem Landminenanschlag bei Messina erschütterte ein weiterer Bombenanschlag das Land. Dieses Mal in Amanzimtoti [18]. In einem Restaurant eines Einkaufszentrums explodierte eine Bombe am 23. Dezember 1985 [19], während die Menschen mit ihren Weihnachtseinkäufen beschäftigt waren. Der Bombenleger war Andrew Zondo [20], ein Mitglied der Nachwuchsorganisation des ANC. Zondo wurde kurz nach dem Anschlag verhaftet, verurteilt und exekutiert (am 09. September 1986).

The sentence was handed down by Judge Ramon Leon, whose son (Tony Leon [21]) later became the leader of South Africa’s opposition party (Democratic Alliance [22]).

Das Urteil wurde vom Richter Ramon Leon gefällt, dessen Sohn (Tony Leon [21]) später der Vorsitzende der Oppositionspartei Südafrikas wurde, der Demokratischen Allianz [22].

Tony Leon:

'My father was a Supreme Court judge for over 22 years in Natal [23] and he was opposed to the death penalty, but felt that he was obliged under his oath of office to impose a sentence when in this case there was murder without extenuating circumstances. So the issue with the Zondo case was exactly that. It was a shopping centre in the middle of Amanzimtoti, which was frequented by whites, Indians, blacks, just on the night before Christmas Eve. So there was no military or strategic objective. It was intended to induce terror.'

Tony Leon:
'Mein Vater war 22 Jahre lang ein Richter beim obersten Gerichtshof der Provinz Natal [23]. Er war gegen die Todesstrafe, aber er spürte, dass er unter seinem Diensteid verpflichtet war, diese Strafe zu verhängen, wenn man es mit einem Fall von Mord ohne mildernde Umstände zu tun hatte. Der Fall Zondo war genau das. Es war das Einkaufszentrum inmitten von Amanzimtoti, welches am Abend vor Heiligabend von Weissen, Indern (Farbigen) und Schwarzen besucht wurde. Es gab dort kein militärisches oder strategisches Ziel. Der Anschlag diente nur zur Verbreitung von Terror.'

Siphiwe Nyanda:

'Yeah, well of course it was controversial. And Andrew himself apologised – if you recall for that action – but the fact that Andrew Zondo was engaged in such an act does not make him an outcast in our own vocabulary. He’s still our hero, he’s still a hero, I agree. But of course the action itself was unfortunate.'

Siphiwe Nyanda:
'Aber natürlich war die Sache umstritten. Und Andrew entschuldigte sich persönlich für seine Tat (wie hätte er das tun können, er war Aggressor, konnte niemanden wieder lebendig machen und angemessenen Schadenersatz bezahlen, somit war auch keine Entschuldigung möglich, Anm.). Aber die Tatsache, dass Andrew Zondo an einer solchen Tat beteiligt war, macht ihn gemäss unserem Vokabular nicht zu einem Ausgestossenen. Er ist noch immer unser Held, er ist ein Held, da stimme ich zu. Aber die Tat selbst war bedauernswert.'

The ANC later accepted responsibility for the attack and even changed the name of Amanzimtoti’s main street from Kingsway to Andrew Zondo Road.

Später übernahm der ANC die Verantwortung für den Anschlag und änderte den Namen der Hauptstrasse von Amanzimtoti von Kingsway in Andrew Zondo Road (was mir wie ein Denkmal für einen Helden erscheint und mich entsprechend verstört, Anm.).

The use of young people like Andrew Zondo in the armed struggle escalates, especially after the Kabwe Conference. Another phenomenon that greatly escalates is the use of the so-called “necklace” [8] as a method to kill people who are accused of collaborating with the enemy.

Die Verwendung junger Menschen, wie es Andrew Zondo war, im bewaffneten, revolutionären Kampf eskalierte vor allem nach der Konferenz in Kabwe. Ein anderes Phänomen, das sich ausweitete, war die Verwendung der Halsband-Methode [8], um Menschen zu töten, die der Kollaboration mit dem Feind beschuldigt wurden.

Johan van der Merwe

'The necklace method to murder a person was without any doubt one of the most horrifying, cruel, savage and barbarous manner to murder a person.'

Johan van der Merwe:
'Die Halsband-Methode war ohne jeden Zweifel eine der entsetzlichsten, brutalsten, unzivilisiertesten und barbarischsten Methoden, um einen Menschen zu töten.'

Strike Thokoane:

'If you are labelled a sell-out, then a group of people would come and attack you.'

Strike Thokoane:
'Wenn man des Verrats bezichtigt und entsprechend abgestempelt wurde, kam eine Gruppe von Menschen und attackierte einen.'

Anthea Jeffery:

'The victim would be caught, his hands would be bound behind his back, often with wire.'

Anthea Jeffery:
'Das Opfer wurde geschnappt, seine Hände hinter dem Rücken zusammengebunden, oft mit einem Kabel.'

Johan van der Merwe:

'In the necklace, they put a tyre around a person.'

Johan van der Merwe:
'Bei einem Necklacing legten sie einen Reifen um die Person.'

Siphiwe Nyanda:

'They will apprehend you.'

Siphiwe Nyanda:
'Sie werden einen festhalten.'

Anthea Jeffery:

'The rubber tyre would be hung around his neck, hence the name necklace. And then it would be filled with petrol, and then the next step would be the striking of the match that would set the petrol on fire.'

Anthea Jeffery:
'Der Reifen aus Gummi wurde dem Opfer um den Hals gelegt, daher der Name Halsband. Dieser wurde dann mit Treibstoff gefüllt und der nächste Schritt war das Anzünden des Streichholzes, welches den Treibstoff entzünden sollte.'

Johan van der Merwe:

'It was horrifying to see incidents recorded on video where the victims were slowly burned to death and to hear their screams of agony and pain, and to see the members or supporters of the ANC/SACP alliance dancing in a circle around these victims, jeering, shouting and laughing.'

Johan van der Merwe:
'Es war erschreckend, Videoaufnahmen solche Geschehnisse zu sehen, wo die Opfer langsam zu Tode brannten. Ihre Schreie im Todeskampf und -schmerz zu hören und dabei die Mitglieder oder Unterstützer der Allianz ANC/SACP zu sehen, wie sie im Kreis um diese Opfer herumtanzten, sie verspotteten, anschrien und auslachten.'

Anthea Jeffery:

'And knowing that this were coming was absolutely terrifying for anybody caught up in that situation. In addition, I think in the black community, there’s a strong belief that the burning of the body would also destroy the soul, would prevent the communication that people need through the dead, through the ancestors, with God, with the Creator. And so there was physical horror, but there was also a psychological element in it as well that was very powerful – that if a person was burned to death, then the link to the ancestors would be broken.'

Anthea Jeffery:
'Zu wissen, dass es dazu kommen würde, muss absolut erschreckend gewesen sein, für jeden, der in dieser Situation gefasst wurde. Noch dazu, so meine ich, gibt es in der Gemeinschaft der Schwarzen einen starken Glauben, dass die Verbrennung des Körpers auch die Seele zerstören würde. Dadurch wird die Kommunikation, die die Menschen brauchen, durch die Toten, die Vorfahren und mit Gott, mit dem Schöpfer verhindert. Es gab also den physischen Schrecken, aber auch ein sehr mächtiges psychologisches Element darin. Wenn ein Mensch durch Verbrennung zu Tode kam, würde auch seine Verbindung zu den Ahnen abgebrochen werden.'

Strike Thokoane:

'We have comrades today who can come and sit here, like I am sitting, and testify to you how, by some miracle, they escaped a necklace because the tyre had already been hung around their neck, petrol had already been poured. The only thing that we needed was matches, and by some miracle the police van came and they ran away and he escaped. Now, that also weakened the organisation because a lot of people who were in the leadership of the Black Consciousness [25] Movement and AZAPO [26], then said no, but when we got into politics we never thought we would die at the hands of our own brothers, and they sat back.'

Strike Thokoane:
'Wir haben Genossen heute, die herkommen können und sich wie ich hier sitze, hinsetzen können und Ihnen bezeugen können, wie sie durch ein grosses Wunder einer Halsband-Exekution entkamen. Der Reifen war ihnen schon um den Hals gehängt worden und der Treibstoff über sie gegossen. Das einzige, was noch fehlte, waren Streichhölzer. Wie durch ein weiteres Wunder kam ein Polizeiwagen vorbei, worauf die potentiellen Mörder davonrannten und entwischten. Das schwächte die Organisation, denn es gab viele Leute, die in der Führung der Black Consciousness Bewegungen [25] und der AZAPO [26] waren und nein sagten und sich zurücklehnten. Aber als wir begannen, in der Politik aktiv zu werden, hätten wir nie gedacht, dass wir durch die Hände unserer Brüder sterben würden.'

Johan van der Merwe:

'During the period, 1980 to 1990, 541 incidents of the necklace method were recorded. Thirty six survived although their bodies and faces were brutally marred. During the same period, a number of 1'030 incidents were recorded where persons were set alight and burnt, in certain cases, to death. Three hundred and twenty survived, but they were equally marred.'

Johan van der Merwe:
'Während dieses Zeitabschnitts, von 1980 bis 1990, wurden 541 Vorfälle von Anwendungen der Halsband-Methode erfasst. 36 überlebten, obwohl ihre Körper und Gesichter brutal entstellt waren. Über dieselbe Zeit wurde eine Zahl von 1'030 Geschehnissen erfasst, in denen Menschen angezündet und in einigen Fällen zu Tode verbrannt wurden. 320 überlebten, aber auch sie waren in gleicher Weise entstellt.'

Siphiwe Nyanda:

'It started, I think, spontaneously. It is something that we saw as well and did not support or encourage, and it is something that we preached against.'

Siphiwe Nyanda:
'Ich glaube, dass das spontan anfing. Es ist etwas, das wir aufkommen sahen, aber nicht unterstützten oder beförderten. Wir predigten gegen diese Sache.'

While popular belief has it that the leadership of the ANC does not condone the use of the necklace to commit murder against civilians, there are in fact recorded cases of senior ANC leaders accepting, or even encouraging the use of the necklace as a method of murder.

Währenddessen es ein verbreiteter Glaube ist, dass die Führung des ANC die Verwendung der Halsband-Methode um Morde an Zivilisten zu begehen nicht stillschweigend billigte, so gibt es tatsächlich Aufnahmen von hohen ANC Führungskräften, die die Verwendung des Halsbandes aus Reifen und Treibstoff als Mordmethode anerkannten oder sogar förderten.

Mangosutho Buthelezi [26]:

'On television, Mrs. Winnie Mandela [27] said: "With our matches and tyres, we will liberate this country."'

Mangosutho Buthelezi [26]:
'Frau Winnie Mandela [27] sagte im Fernsehen: "Mit unseren Streichhölzern und Reifen werden wir dieses Land befreien."'

Audio record of Winnie Madikizela Mandela saying the mentioned words:

'With our matches and tyres, we will liberate this country.'

Audio Aufnahme von Winnie Mandikizela Mandela, wie sie die eben zitierten Worte sagt:
'Mit unseren Streichhölzern und Reifen werden wir dieses Land befreien.'

Mangosutho Buthelezi:

'And when Mr. (Alfred Baphethuxolo) Nzo (1925-2000) [28] was questioned by journalists abroad about the killing of people through necklaces, he said: "Well, if that is the method that our people have chosen to liberate ourselves at home, we go along with that."'

Mangosutho Buthelezi:
'Als Herr (Alfred Baphethuxolo) Nzo (1925-2000) [28] im Ausland von Journalisten über das Töten von Menschen mittels Halsband-Methode befragt wurde, sagte er: "Wenn das die Methode ist, zu der sich unsere Menschen für unsere Befreiung zu Hause entschieden haben, sind wir mit ihr einverstanden."'

Anthea Jeffery:

'Fear would spread enormously among all the people who witnessed it, both at the time or through the TV coverage. And it would be useful in spreading the message to the citizenry of South Africa that the revolutionaries were gaining in power, and that the only way to keep yourself safe, is to be on the side of the revolutionaries.'

Anthea Jeffery:
'Die Furcht breitete sich in ungeheurem Masse aus, unter all den Leuten, die Zeuge einer solchen Hinrichtung waren, sei es an Ort und Stelle oder durch Berichterstattung im Fernsehen. Und es war nützlich, die Meldung zu den Bürgern Südafrikas zu tragen, dass die Revolutionäre an Stärke gewannen und dass der einzige Weg, um sich in Sicherheit zu halten, der sein würde, dass man sich auf die Seite der Revolutionäre stellt.'


[1] Tainted Heroes Full Documentary. TocheStationFan, 21. Januar 2017
http://taintedheroes.co.za/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/African_National_Congress
https://de.wikipedia.org/wiki/African_National_Congress
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Umkhonto_we_Sizwe
https://de.wikipedia.org/wiki/Umkhonto_we_Sizwe
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Zambia
https://de.wikipedia.org/wiki/Sambia
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/United_Democratic_Front_South_Africa
https://de.wikipedia.org/wiki/United_Democratic_Front_Südafrika
[6] https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Broadcasting_Corporation
https://de.wikipedia.org/wiki/South_African_Broadcasting_Corporation
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Institute_of_Race_Relations
https://de.wikipedia.org/wiki/South_African_Institute_of_Race_Relations
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/Necklacing
https://de.wikipedia.org/wiki/Necklacing
[9] https://en.wikipedia.org/wiki/Kabwe
https://de.wikipedia.org/wiki/Kabwe
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela
https://de.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela
[11] The Conference of Kabwe and the ANC/SACP's armed struggle. Leopold and Ingrid Scholz, Tydskr. geesteswet. vol.51 n.4 Pretoria Dec. 2011 http://www.scielo.org.za/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0041-47512011000400007
[12] https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Air_Force
https://de.wikipedia.org/wiki/South_African_Air_Force
[13] https://en.wikipedia.org/wiki/Church_Street_bombing
[14] https://en.wikipedia.org/wiki/Nedbank
[15] https://en.wikipedia.org/wiki/Musina
https://de.wikipedia.org/wiki/Musina
[16] https://en.wikipedia.org/wiki/Game_farm
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Commando_System
[18] https://en.wikipedia.org/wiki/Amanzimtoti
https://de.wikipedia.org/wiki/Amanzimtoti
[19] https://en.wikipedia.org/wiki/Amanzimtoti_bombing
[20] https://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Zondo
[21] https://en.wikipedia.org/wiki/Tony_Leon
https://de.wikipedia.org/wiki/Tony_Leon
[22] https://en.wikipedia.org/wiki/Democratic_Alliance_South_Africa
https://de.wikipedia.org/wiki/Democratic_Alliance
[23] https://en.wikipedia.org/wiki/Natal_Province
https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Natal
[24] https://en.wikipedia.org/wiki/Black_Consciousness_Movement
https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Consciousness_Movement
[25] https://en.wikipedia.org/wiki/Azanian_People%27s_Organisation
https://de.wikipedia.org/wiki/Azanian_People%E2%80%99s_Organisation
[26] https://en.wikipedia.org/wiki/Mangosuthu_Buthelezi
https://de.wikipedia.org/wiki/Mangosuthu_Buthelezi
South Africa - My Vision of the Future. Mangosuthu G. Buthelezi, 1990. Kann ausgeliehen werden: https://archive.org/details/southafricamyvis00buth
[27] https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie_Madikizela-Mandela
https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_Madikizela-Mandela
[28] https://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Baphethuxolo_Nzo
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Nzo


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Da wundert mich dann gar nicht mehr das Südafrika so im Arsch ist. Wahrscheinlich enden die mal genauso wie Simbabwe wenn ihnen das Gold ausgeht.

Danke für den Kommentar!

Es ist einfach unfassbar, dass soviele Leute sich nicht einmal im Ansatz die Mühe machen, Dinge verstehen zu wollen. Stattdessen lässt man sich viel lieber mit irgendeinem Müll indoktrinieren. Im Falle von Südafrika war natürlich klar, dass das Apartheid-System keinen Bestand haben kann. Es sorgte nicht für ein nationales Zusammengehörigkeitsgefühl, was in einem Vielvölkerstaat wirklich nötig ist.

Aber anstelle davon, dass man nach der Wende versucht, die Dinge voranzutreiben und mal schön zu analysieren, wer im Land wirklich für den Wohlstand sorgt und man sich danach zu orientieren versucht und für ein positives Miteinander sorgt, macht man lieber weiter mit sinnloser Gewalt und wundert sich dann und ist ungehalten böse, wenn das Ergebnis ein lausiges ist.

Es gab in Europa ja lange das Mantra, dass dunkelhäutige Menschen einfach generell dümmer seien als Weisse. Ich habe mir dazu die IQ-Statistiken angesehen, wie sie der Psychologe Richard Lynn in einem seiner Bücher publiziert hat und bin in dieser Sache sehr zurückhaltend, sehe aber die Differenzen in der Entwicklung der Völker und die sehr verschiedenen Anforderungen, die unterschiedliche Siedlungsgebiete an die Siedler stellen. Gebiete mit stark ausgeprägten Unterschieden zwischen Sommer und Winter stellen grössere Anforderungen an Organisation und Fähigkeit zur Vorsorge. Speziell dann, wenn man dicht besiedelte Städte unterhalten muss usw. Darauf zielt auch unsere Art der Messung des IQ ab, was es für Schwarze wohl erschwert, gute Resultate zu erzielen. Zu Südafrika kann ich nur sagen, dass die zumeist schwarzen Vertreter des ANC sicher nicht bewiesen haben, dass sie besser verwalten können, als Weisse, auch wenn es Weisse längst nicht immer gut können.

Zu den internationalen Medien und wie sie in Südafrika berichtet haben, sollte man sich mal einen ähnlichen Fall für Deutschland ansehen. Wenn z.B. plötzlich die angelsächsischen Medien oder die aus Osteueropa, Russland und China alle sagen würden, dass sie ab sofort die Regierung als nicht mehr legitim ansehen und nur noch die AfD und Reichsbürger als legitime Kräfte ansehen würden.

Es ist immer wieder erschreckend wozu Menschen in der Lage sind. Die Opfer, welche die Halsband-Methode überlebt haben, dann noch zu verbrennen und dann damit zusätzlich die Verbliebenen zu foltern, welchen dann keinerlei Kontaktaufnahme mehr zu einem geliebten Menschen möglich ist, muss ja entsetzlich sein.

Danke für den Kommentar!

Ja, es ist erschreckend und eigentlich vollkommen wahnsinnig, wenn man sieht, dass abartige Gewalt auch in dem hier vorligenden Fall nicht gegen echte Kriminelle angewendet wurde und solche, die andern zuvor etwas übles angetan hatten. Nein, man hat die Gewalt zumeist gegen Unschuldige gerichtet. Einerseitzs ruft man den Volkskrieg der schwarzen Afrikaner gegen die weisse Herrschaft und was tut man, man ermordet, quält und sperrt schwarze in Lagern ein und denkt an die grosse Revolution.

Keine Spur von selbst etwas aufbauen, konstruktiver Tätigkeit usw. In der Doku wird Buthelezi, der Anführer der Inkatha Bewegung viel besonnener vorgestellt, dasselbe gilt für Strike Thokoane. Ob sie das die ganze Zeit waren, weiss ich nicht, aber ich werde wohl noch in das Buch des erstgenannten reinschauen.

Ob man die geradeso Überlebenden des Necklacing danach noch einmal verbrannt hat, weiss ich nicht. Anhand der Ausführungen von Johan van der Merwe gehe ich davon aus, dass man bei Anschlägen oder Lynchmorden einfach generell Menschen angezündet hat, teilweise mit, teilweise ohne Reifen.