02. März 2018
Diese Woche wurde in Deutschland wieder einmal ein lokales Thema, welches eigentlich bundesweit nicht von Tragweite ist, auf die höchste politische Stufe und Wichtigkeit gehoben. Einerseits gehört dieses Thema eigentlich dort nicht hin, andererseits hätten die darin involvierten Menschen aufgrund ihres selbstlosen Einsatzes zum Wohle der Gemeinschaft auf jeden Fall einen herzlichen Dank von dieser höchster Ebene verdient. Um einen Dank ging es dann freilich nicht. Wie es scheint, ist gegenüber einheimischen Menschen, die etwas leisten und dies teilweise aus nächstenliebender Selbstlosigkeit und auf eigene Initiative tun, gemäss Regierungsdoktrin keine Dankbarkeit zu zeigen und ihre Dienste sind auch nicht zu würdigen. Willkommen scheinen nurmehr die Organisationen zu sein, die auf staatliche Rechnung arbeiten und sich jeder Änderung des Zeitgeistes und dem aktuellen Stand der politischen Korrektheit unmittelbar unterordnen.
In der Einleitung dürfte bekannt geworden sein, um was es geht. Vor einigen Tagen wurde bei der Essener Tafel beschlossen, bis auf weiteres keine ausländischen Bedürftigen mehr aufzunehmen [1, 8]. Eine Tafel [x] ist in der Regel ein gemeinnütziger Verein, der sich durch Spenden finanziert und bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und möglicherweise weiteren Dingen unterstützt. In Deutschland gibt es hunderte davon, eine erstaunliche Zahl. Diejenigen, die dort mitarbeiten, machen das in der Regel ehrenamtlich, das heisst sie setzen sich dafür ein, dass es Menschen, die wirklich am untersten Ende der Wohlstandspyramide der deutschen Gesellschaft leben, etwas besser haben können.
Im Zuge der Massnahme wurden zerstörerische 'Aktivisten' auf den Plan gerufen, die in ihrem seltsamen Weltbild interpretierten, die Essener Tafel sei rassistisch geworden. Ihrer zügellosen Empörung verliehen sie Ausdruck, indem sie die Fahrzeuge des Tafel beschädigten und sie mit Schriftzügen beschmierten. Sehr beliebt war der Ausdruck 'Nazis', als ob der Nationalsozialismus etwas mit selbstlosem, menschenfreundlichen Engagement zu tun hat. Die Filterblase, innerhalb der sich diese Menschen wohl bewegen, ist für mich mit blossem Auge leider nicht zu erkennen. Nur schon die Erkenntnis, dass sich durch (mutwillige) Zerstörung nichts verbessert, sondern im Gegenteil erst einmal Wut und Konflikt gesät werden, haben diese Menschen nicht verstanden. Dass ihre Vordenker genau dieses Chaos wollen, ist mir völlig klar. Nur ist ebenso klar, dass deren willige Befehlsausführer oder Erfüllungsgehilfen unter diesem Chaos ebenso zu leiden haben und nicht profitieren, wie sie sich erhoffen. Sie sitzen in dem Boot der Leidenden, wie nahezu alle anderen auch. Deswegen spreche ich hier von fehlender Erkenntnis.
Schon in der Altjahreswoche 2017 gab es einen hirnrissigen Anschlag von wohl politisch ähnlich eingestellten Menschen [y]. In der Region Bremen wurde nachts auf einem Firmengelände ein Lastwagen angezündet, wobei daneben noch ein LKW stand, in dem gerade der Fahrer schlief. Er konnte mit dem Fahrzeug den Flammen entkommen. Ein Verschulden vonseiten des Fahrers gab es nicht. Die Firma, der das Gelände gehört, hatte sich im Wahlkampf zugunsten der Partei Alternative für Deutschland (AfD) eingesetzt und ihr gestattet, Wahlkampffahrzeuge dort abzustellen.
Die Angelegenheit ist auch deswegen fast unglaublich, weil es nicht darum ging, die Unterstützung des aktuell 75 % betragenden Anteils an ausländischen Leistungsempfängern dieser Tafel von heute auf morgen zu beenden und diese Menschen rücksichtslos der Unterstützung zu entziehen. Sondern es ging darum, temporär einen Stopp für neue Empfänger, die keine deutschen Bürger sind, einzuführen. Denn, offenbar ist es so, dass der Verein mit seinen Ressourcen am Limit ist und es dazu der Fall war, dass von den ausländischen Empfängern einige mit höchst ungebührlichem Verhalten gegenüber einheimischen Empfängern und ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgefallen sind. Trotzdem hielt es die Vorsitzende der Deutschen Bundesregierung für nötig, sich in dieser Sache einzuschalten und Kritik zu üben. Selbstverständlich nicht gegenüber jenen, die sich offenbar wirklich unmöglich verhalten haben, sondern gegenüber jenen, die unter grossem Aufwand eine Dienstleistung erbringen, ohne dafür bezahlt zu werden.
Zum Glück haben sich unmittelbar die Medien, die die aktuelle Regierung kritisch sehen, aufgemacht und ihre Solidarität mit der Essener Tafel, ihren Mitarbeitern und der Leitung bekundet. Auch haben die Verantwortlichen der Tafel die Kritik, die ohnehin sehr oberflächlich und floskelhaft daherkam, zurückgewiesen. Man hat sich nicht versteckt, eingebuddelt und in vorauseilendem Gehorsam Asche auf das Haupt gestreut. Das verdient eine Hochachtung und grossen Respekt. Stellvertretend für einige andere sind in den Referenzen alle Beiträge aus Junge Freiheit [1-9], Tichy's Einblick [10-17] und der Achse des Guten [18] in chronologischer Abfolge aufgelistet. Bei der Achse des Guten hat sich mit Henryk M. Broder eine echte Grösse im deutschen Journalismus zu Wort gemeldet. Im Fernsehen brachte Claus Strunz von Sat.1 einen Meinungsbeitrag [19], der sich einer deutlichen Sprache bemächtigte. Für den medialen Mainstream verlinke ich einig Beiträge, die bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen sind [20-22]. Auch bei Steemit sind einige Beiträge erschienen [23-24].
Der Videobeitrag von Junge Freiheit TV mit Guido Reil, ehemaliges SPD-Mitglied und Gewerkschafter, jetzt im Bundesvorstand der AfD [9]:
Der Meinungsbeitrag von Claus Strunz [19]:
Es ist natürlich so, dass Tafeln gemeinnützige Vereine sind und ihnen dieser Status von der staatlichen Verwaltung verliehen wird. Dazu müssen sie sich an die geltenden Gesetze halten. Solange sie dies tun und auch die Verwaltung keine Schritte eingeleitet hat, muss ein solcher Verein sich nicht floskelhaften Bemerkungen von Regierungsfunktionären unterstellen.
Darüber hinaus muss eine Tafel, wie jeder gemeinnützige Verein, der Leistungen anbietet, erst einmal sicherstellen können, dass sie ihre Leistungen erbringen kann und ihr nicht die Mittel ausgehen, bevor sie die Dienstleistung erbracht hat. Im Unterschied zu einer Regierung haben Vereine, Privatmenschen, Unternehmen, Stiftungen usw. keine Möglichkeiten, Geld aus dem Nichts zu erschaffen und müssen sich deswegen an die grundsätzlichen, wirtschaftlichen Vorgaben halten. Auch wenn ich fest daran glaube, dass kein normal funktionierender Mensch es gerne erträgt, dass sein Nachbar, Bewohner der Gleichen Strasse, des gleichen Dorfs, Stadt, Region, des Landes oder von mir aus auch der ganzen Welt, Hunger zu leiden hat, während er vor dem gefüllten Teller sitzt, so wird das Problem nicht durch die blosse Gründung eines Vereins oder einer Aktionsgruppe bereits gelöst. Jedes echte Problem, das gelöst werden kann oder muss auf dieser Erde, kann nur unter Arbeitseinsatz gelöst werden.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass mit diesem Widerstand möglicherweise ein weiteres Mosaiksteinchen hinzugefügt werden kann. Je mehr anständige, leistungsbereite Menschen von der Regierungspolitik enttäuscht und sogar verprellt und in den Schmutz gezogen werden, desto eher kommt es dazu, dass ein Wechsel in der Politik zustande kommt, bevor das grosse SJW-Denkmal (SJW = Social Justice Warrior, Krieger für Soziale Gerechtigkeit) für die deutsche Regierungsvorsitzende fertig ist. Die Ideologie der SJW [z], der sich aus meiner Sicht die Regierungsvorsitzende bedient, ist ebenso aus meiner Sicht eine äusserst subjektive, mit verkürztem Denken operierende, die Menschen in Opfer und Täter einteilt. Wer als Opfer gilt, hat nach dieser Ideologie mit aller erdenklichen Hilfe versorgt zu werden, der Zweck heiligt dazu die Mittel. Die Täter gehören mit gleicher Intensität verfolgt. Wer Opfer und wer Täter ist, bestimmen die Anführer und Vordenker der SJW-Szene. Ich hoffe, dass in diesem hier geschilderten Fall jemand aus den Reihen der Moralapostel die Grösse hat, die Entfernung der Schmierereien auf den Fahrzeugen der Essener Tafel mit Geld aus seinem Privatvermögen mitzufinanzieren.
[1] Lebensmittel für Bedürftige - Essener Tafel nimmt nur noch Deutsche auf. Junge Freiheit, 22. Februar 2018, https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/essener-tafel-nimmt-nur-noch-deutsche-auf/
[2] Streit um Nationalität - Keine ausländischen Neukunden: Tafel-Bundeschef hat Verständnis. Junge Freiheit, 23. Februar 2018
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/keine-auslaendischen-neukunden-tafel-bundeschef-hat-verstaendnis/
[3] Nach Farbanschlag - Essener Tafel-Chef: „Bin kurz davor hinzuschmeißen“. Junge Freiheit, 26. Februar 2018 https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/essener-tafel-chef-bin-kurz-davor-hinzuschmeissen/
[4] Meinung - Merkels heuchlerische Kritik an der Essener Tafel. Junge Freiheit, 27. Februar 2018, von Felix Krautkrämer https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/merkels-heuchlerische-kritik-an-der-tafel/
[5] Unterstützung von Bosbach und Dobrindt - Essener Tafel hält an Aufnahmestopp für Ausländer fest. Junge Freiheit, 27. Februar 2018 https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/essener-tafel-haelt-an-aufnahmestopp-fuer-auslaender-fest/
[6] Versorgungsstopp für Asylbewerber1 - Tafel-Streit: CSU-Abgeordneter kritisiert „Nazi-Keule“. Junge Freiheit, 28. Februar 2018
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/tafel-streit-csu-abgeordneter-kritisiert-nazi-keule/
[7] Streit um Ausländer als Neukunden - Tafel-Chef weist Merkel-Kritik zurück. Junge Freiheit, 01. März 2018 https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/tafel-chef-weist-merkel-kritik-zurueck/
[8] JF-TV - Essener Tafelrunde. Junge Freiheit TV, 01. März 2018 https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/essener-tafelrunde/
[9] Essener Tafelrunde (JF-TV Im Fokus mit Guido Reil). Junge Freiheit Verlag YouTube Kanal, 01. März 2018
[10] Die Gesellschaft stößt an Grenzen - Essener Tafel: Kein Tischlein-deck-dich mehr für Zuwanderer. Tichy's Einblick, 22. Februar 2018, von Alexander Wallasch https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/essener-tafeln-kein-tischlein-deck-dich-mehr-fuer-zuwanderer/
[11] Oben und unten - Tafeln: drei Informationen für die politische Klasse. Tichy's Einblick, 24. Februar 2018, von Fritz Goergen https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/tafeln-drei-informationen-fuer-die-politische-klasse/
[12] Der übliche Pharisäer-Shitstorm - Essener Tafel: Notfalls mit Gewalt zurück auf Kurs. Tichy's Einblick, 24. Februar 2018 https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/essener-tafel-medien-politik/
[13] Terror - Angriff auf Essener Tafel. Tichy's Einblick, 25. Februar 2018 https://www.tichyseinblick.de/meinungen/angriff-auf-essener-tafel/
[14] Reste der Bürgerfreiheit bewahren - Die Essener Tafel und jede andere ist frei. Tichy's Einblick, 25. Februar 2018 https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/die-essener-tafel-und-jede-andere-ist-frei/
[15] Haltet den Dieb - Empörung über die Essener Tafel. Tichy's Einblick, 28. Februar 2018, von Steffen Meltzer https://www.tichyseinblick.de/meinungen/empoerung-ueber-die-essener-tafel/
[16] Pflichtvergessen - Angela Merkel geißelt Essener Tafel. Tichy's Einblick, 27. Februar 2018, von Alexander Wallasch https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/angela-merkel-geisselt-essener-tafel/
[17] Brandstifter als Feuermelder - FAZ: Von politischen Tugenddarstellern, die nicht wissen, wovon sie reden. Tichy's Einblick, 01. März 2018, von Alexander Wallasch
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/faz-von-politischen-tugenddarstellern-die-nicht-wissen-wovon-sie-reden/
[18] Diesmal hat sich Merkel mit den Falschen angelegt. Die Achse des Guten, 02. März 2018, von Henryk M. Broder http://www.achgut.com/artikel/diesmal_hat_sich_merkel_mit_den_falschen_angelegt
[19] Claus Strunz zum Tafel-Skandal in Essen. Infokanal 31 YouTube Kanal, 28. Februar 2018
[20] Kommentar zur Tafel : Da wird was aufgetischt. FAZ.net, 26. Februar 2018, von Michael Hanfeld (Feuilleton FAZ) http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-empoerung-ueber-die-essener-tafel-ist-wohlfeil-15469070.html
[21] Chef der Essener Tafel : Wen soll Jörg Sartor wählen? FAZ.net, 01. März 2018, von Jürgen Kaube (Herausgeber FAZ) http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/essener-tafel-zur-verlogenen-kritik-an-joerg-sartor-15472214.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
[22] Kommentar zur Tafel : Was Merkel nicht wahrhaben will. FAZ.net, 27. Februar 2018, von Jasper von Altenbockum (Innenpolitik) http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/essener-tafeln-was-angela-merkel-nicht-wahrhaben-will-15470807.html
[23] Die Tafel, Ausländer und die deutschen Nazis. @timmklever, 24. Februar 2018 https://steemit.com/deutsch/@timmklewer/die-tafel-auslaender-und-die-deutschen-nazis
[24] Neues von der Nazi-Tafel aus Essen. @timmklewer, 26. Februar 2018 https://steemit.com/deutsch/@timmklewer/neues-von-der-nazi-tafel-aus-essen
[x] https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_Organisation
[y] Feuer auf Firmengelände - Lkw-Fahrer entkommt Brandanschlag. Weser Kurier, 29. Dezember 2017, von Ralf Michel https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-lkwfahrer-entkommt-brandanschlag-_arid,1684322.html
[z] https://en.wikipedia.org/wiki/Social_Justice_Warrior
https://de.wikipedia.org/wiki/Social_Justice_Warrior
Bisherige Posts in der Rubrik «Ideologie».
Übersicht über alle Rubriken.
Die Aktion der "Essener Tafel" wird meiner Meinung nach fälschlicher Weise in die "rechte Ecke" gedrückt.
In der Hauptsache geht es, wie Du richtig erwähnt hast, um
Zitat: dass von den ausländischen Empfängern einige mit höchst ungebührlichem Verhalten gegenüber einheimischen Empfängern und ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgefallen sind.
Das ungebührliche Verhalten ist für diese Massnahme laut den Reportagen und Interviews ausschlaggebend.
Es ist seit Jahrtausenden eine Pflicht der Gäste (unabhängig von der Nationalität), sich an die Regeln der Gastgeber zu halten.
Grüsse Dich
Herzlichen Dank für den Kommentar und schöne Grüsse zurück!
Wie ich gesehen habe, bist du aus Süddeutschland, da bin ich als Nordostschweizer fast ein Nachbar. Dazu bin ich gerne in Deutschland unterwegs und aus Gründen der Communitygrösse und des persönlichen Interesses schreibe ich viel über Deutschland. In Rottweil war ich auch schon, in allen Stadtteilen und im Neckartal, um etwas von der leider weitgehend ehemaligen Industrie mitzubekommen.
In diesem Artikel habe ich mich für einmal auch einer ziemlich deutlichen Sprache bedient, sonst bin ich meist nüchtern bis zum Geht-nicht-mehr. Bei dieser Sache hat mich einfach genervt, dass für keine normalverstänlichen Dinge mehr Verständnis entgegengebracht wird. Wenn ein gemeinnütziger Verein sagt, dass sie am Anschlag mit den Ressourcen sind, lässt man das nicht gelten und zetert los, obwohl man selbst nichts dergleichen anbietet. Dass es darüber hinaus noch Menschen gibt, die von fernen Ländern herkommen und meinen, sie hätten einen Anspruch, sich von Ehrenamtlichen bedienen zu lassen und das Recht, sich unflätig aufzuführen, geht aus meiner Sicht überhaupt nicht und muss in keiner Weise hingenommen werden.
Die ursprüngliche Industrie im Neckartal ist verschwunden. Die Gebäude wurden nach der Aufgabe des Geschäftsbetriebes vor vielen Jahren in private Hände verkauft. Dadurch blieben die einmaligen Gebäude erhalten. Teils werden sie privat als Wohnraum genutzt, teilweise sind kleinere Unternehmen in den historischen Gebäuden angesiedelt.
Ich bevorzuge in den meisten Fällen auch eine deutliche Sprache. Mit sehr grosser Sorge beobachte ich allerdings die Entwicklung einer immer grösser werdenden Intoleranz. Wer klassische Meinungen vertritt oder Kritik äussert ist unerwünscht und wird von den Gutmenschen in die rechte Ecke gedrückt. Nur noch die Meinung, wir leben ja in einer so super super tollen Welt, wird anscheinend akzeptiert.
Viele Grüsse
Es gibt ein Zitat [1], das dazu gut passt:
Es wird ja gerade den politisch nicht eben korrekten vorgeworfen, sich ein seiner Wahrnehmung einzuschränken und sich nur noch selbst zu bestätigen. Das passiert natürlich schon und ist eine grosse Gefahr.
Aber es geschieht überall dort, wo versucht wird, die Breite der möglichen, legitimen Ansichten einzuschränken und bei jedem Widerspruch vorwiegend mit Empörung und Entsetzen reagieren.
Zur Toleranz habe ich auch schon einige Artikel geschrieben. Ich möchte dir nicht gerade alle zum Lesen verlinken, aber einen doch [2]. Der ist von vergangenem Frühling. Damals hat die Caritas im Bistum Essen (scheint ein Brennpunkt zu sein...) einen Aufruf gemacht unter dem Titel «Tacheles für Toleranz». So weit so gut, aber man hat es, wie es scheint, stereotyp auf die abgesehen, die man irgendwie in der Schublade «rechtspopulistische Hetzer» unterbringen kann und dann wurde so getan, als ob Toleranz ein grossartiger, gesellschaftlicher Wert sei. Das ist sie aber gar nicht, sondern sie ist die Fähigkeit, aus einer Position der Stärke heraus, anderes zu ertragen und Dingen gegenüber gleichgültig zu sein. Wenn man sich in einer Position der Schwäche befindet, kann man realistischerweise gar nicht über das Mass der eigenen Toleranz entscheiden.
Starke Menschen gewähren anderen Freiheiten, schwache kritteln herum und versuchen einzuschränken, sobald sie sehen, dass sich jemand Freiheiten genehmigt oder erarbeitet.
[1] https://www.aphorismen.de/zitat/14461
[2] Ideologie 024 - Christliche Organisationen gegen "Hetze" @saamychristen, 31. März 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-024-christliche-organisationen-gegen-hetze
Danke Dir für den Link.
Diese Stellungnahme ist sehr ausführlich.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Gruss
Lieber @saamychristen, wieder ein absolut professioneller Beitrag.
Unglaublich wie viel Arbeit Du da immer reinsteckst.
Respekt!
Das die Kanzlerin sich gegen die Maßnahme der Tafel ausspricht wundert mich nicht, auch das Verhalten der Antifa nicht. Linke hassen private soziale Initiativen, das untergräbt die Allmächtigkeit und Allweisheit des Staates.
Danke für den Kommentar!
Der Zeitaufwand ist meist gar nicht so gross, wenn ich den Kopf einigermassen beisammen hat und dann fokussiert durchschreibe. Ich habe gespürt, dass ich wohl nicht ganz untalentiert bin und recht zügig vorankomme. Die Gemeinschaft aus einigen sehr treuen Unterstützern scheint das ähnlich zu sehen. Das, was ich in diesem Artikel geboten habe, ist auch etwa die Spitze der Deutlichkeit, die ich mir erlauben will.
Eigentlich fühle ich mich auch nicht unbedingt wohl beim Agitieren gegen einzelne Gruppen. Aber es gibt Grenzen, an denen man sich hinstellen sollte und diejenigen, die sie zu überschreiten versuchen, wieder zurückdrängen. In dieser Sache sehe ich genau so einen Fall.
Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere Menschen einsetzen, müssen schon sehr geärgert worden sein, damit sie eine ganze Gruppe von Menschen ausschließen. Einfach lächerlich die dann als Nazis zu beleidigen.
Danke für den Kommentar!
Aus dem von dir angeführten Grund ist es nur richtig, dass den Leuten, die gemeint haben, sie hätten mit der Stigmatisierung von ehrenamtlich Arbeitenden Erfolg, diese Kampagne aus grosser Höhe auf die Füsse fällt. Ich halte deren Verhalten für äusserst schäbig. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die betreffenden gemeinnützigen Vereine sich mit ihrer Entscheidung sehr leicht getan haben, im Normalfall will man keine solchen Selektionen vornehmen.
Ich hoffe sehr ich habe genau das gleiche geschrieben. Viel Spaß noch bei deinen restlichen zwei Posts.
Hallo saamychristen,
danke für deinen Beitrag!
Ich habe mich letzte Woche sehr über diesen Vorfall geärgert.
Als ich gehört habe, dass die Tafel diese Maßnahme ergriffen hat, habe ich mich ehrlich gesagt gefreut. Darauf warte ich schon seit längerem und finde die Aktion genau richtig. Nicht dass ich schadenfroh wäre oder gegen ausländische Mitbürger, nein.
Allerdings habe ich schon des öfteren deren Verhalten gerade bei Institutionen wie der Tafel oder Kleiderkammern erlebt und muss sagen, dass geht mal so gar nicht. Ich glaube man bekommt das gar nicht so mit, wenn man nicht live dabei ist.
Mit Dankbarkeit ist da gar nicht zu rechnen, im Gegenteil erlebe ich immer wieder Respektlosigkeit.
Das Menschen die das tagein-tagaus miterleben irgendwann mal Konsequenzen ziehen ist doch logisch! Ich bewundere immer wieder die Geduld und Ruhe der Ehrenamtlichen, die in der Tafel arbeiten.
Da ich bei Foodsharing aktiv bin und wir auch mit der Tafel kooperieren, bekomme ich da doch so einiges mit und sehe wie anstrengend deren "Job" ist.
Anstatt Kritik sollten diese Menschen für das was sie tun gewürdigt werden!
Danke für deine detaillierte Ausführung!
Lieben Gruß, Mo*
Danke für den Kommentar!
Es ist schön, von jemandem eine Stellungnahme zu lesen, der auch direkt mit involviert ist. Ich bin der Ansicht, dass man mit freiwilligem Engagement aufhören sollte, wenn es nicht wertgeschätzt wird, Dann merken einige Leute vielleicht danach, dass etwas fehlt.
Wobei es in diesem Fall natürlich klar ist, dass wohl drei Viertel der Menschen oder mehr, die davon profitieren, das Engagement sehr schätzen und man deshalb eben nicht aufhören will. Also sollte man dazu schauen, dass man die Undankbaren, die Streitsuchenden und teilweise gefährlichen irgendwie wieder los wird. Aber das könnte schwierig sein.
Wenn dann Leute von der Regierung kommen, die das ganze Chaos ohnehin zu verantworten haben, die Moralapostel spielen und weitere nicht hilfreiche Dinge sagen, muss entschieden widersprochen werden. Denn, die ehrenamtlichen Arbeiter in sozialen Diensten baden auch Regierungsversagen aus und müssen trotzdem noch Steuern bezahlen. Wenn dann noch gewalttätige oder sachbeschädigende 'Aktivisten' gegen ehrenamtliche Arbeiter eingesetzt werden, liegt eine höhere Eskalationsstufe vor. Das ist in keiner Form hinzunehmen und deswegen bin ich auch der Ansicht, dass die Sachbeschädigungen in Essen aus Privatvermögen solcher Moralapostel in Ordnung zu bringen sind. Sollte sich nichts zum besseren bewegen, sollte man trotzdem nicht schweigen.
Ich selber habe die Bundeskanzlerin auch schon als Bedürftige bezeichnet. Bedürftig an Einsicht und Hirnschmalz.
Mit herzlichem Gruss!
Ja, deshalb find ichs auch richtig gut, dass sie das gemacht haben mit der Einschränkung!
Die Regierung will nur die weiße Weste behalten und schützt die nicht mehr, die sich engagieren. Voll daneben. Leider wird das ganze wieder im Sand verlaufen und nichts passieren.
Ich persönlich bin mittlerweile vom Thema "Flüchtlinge betüdeln" schwerst genervt. Find ich selbst auch blöde, ist aber so. Was mich daran stört ist, dass genau das passiert, warum die Tafel diese Maßnahme ergriffen hat. Das mit der "Ungerechtigkeit" läuft ja nicht nur an der Tafel so.
Aber ich will das hier auch nicht ausbreiten. Dafür kann ich es in Kommentaren gar nicht so ausdrücken, wie ich es meine.
Auf jeden Fall find ich es super, dass du das Thema hier angeschnitten hast. Auch wenns scheinbar nicht so viele interessiert.
Herzlichen Gruß, Monja
Hallo...gut das das Thema immer wieder aufgegriffen wird, damit sich möglichst viele damit beschäftigen und sich vielleicht Fragen, warum ein Wohlfahrtsstaat wie Deutschland mit dem von der Regierung postulierten Ziel des "Wohlstandes für alle" überhaupt deutschlandweit cirka 900 Tafeln braucht...Das passt doch nicht zusammen....Einrichtungen wie die Tafel und deren Mitarbeiter haben sich jede Ehre verdient, aber wir dürften sie in dieser hohen Zahl nicht brauchen müssen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter könnten so mit ihrer Anwesenheit an anderen Stellen Gutes tun...
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