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RE: Prof. Jordan Peterson und die Gender Polizei

in #deutsch8 years ago (edited)

Ich kann nicht nachvollziehen, inwiefern ein freier Markt Leute umbringen können soll. In diesem Fall wird das wirtschaftliche Treiben der einzelnen Menschen nicht eingeschränkt. Warum sollten sie also durch Freiheit sterben? Für mich ist das nicht logisch, denn durch das Erarbeiten von Wohlstand steigt automatisch das Bedürfnis nach Lebensqualität. Umweltsünden werden nicht mehr vermittelbar, dazu muss man für seine Vergehen auch haften. In einer Kartell- und Privilegienwirtschaft dürfte sich das ändern, da die vergebenen Privilegien unverantwortliches Handeln befördern.

Und zum Thema grossflächige Umweltverschmutzung kann man auch marktwirtschaftlich argumentieren. Wären in einem betroffenen Land die Eigentumsverhältnisse der Landeinheiten so geregelt wie etwa in meinem Heimatland Schweiz, würde sich kaum eine Firma trauen, umliegendes Land zu verschmutzen, weil sie dafür in der Folge massiv Schadenersatz zu leisten hätte. Noch vor einigen Jahrzehnten hat es eine grössere Zahl an Deponien gegeben, deren Altlasten mittlerweile aufgearbeitet werden und wurden. Wer sich die Kosten dafür ansieht, verliert jegliche Lust am Betrieb unverantwortlicher Entsorgung. Die grössten Umweltverschmutzungen gab es auch nicht im sogenannten Kapitalismus, sondern in sozialistischen Diktaturen, vor allem in der Sowjetunion. Ich habe einiges über die Spätfolgen in den Bevölkerungen gelesen und kann nur sagen, es ist erschreckend, wie viele Leute noch heute in diesen Gebieten in ihrem Leben früh erkranken werden oder bereits krank zur Welt kommen.

Sort:  

In diesem Fall wird das wirtschaftliche Treiben der einzelnen Menschen nicht eingeschränkt.

So, wenn man Leute so krank macht, dass sie kaum noch laufen und sehen können, wenn sie sogar sterben - sie werden dafurch nicht wirtschaftlich eingeschränkt?

Wobei das ja auch gar nicht der Punkt ist - oder vielleicht GENAU der Punkt:
Die Ideologie (hier: Freier Markt") wird über Menschenrechte gestellt. Resultat: Menschen sterben.

Mein absoluter "Liebling" ist dabei der Fall, als England verbieten wollte, dass Kinder unter 10 Jahren länger als 10 Stunden in den Wollfabriken arbeiten dürfen (zu viele gestorben durch den Wollstaub).
Heftiger Widerstand, weil: Das schränkt den freien Markt ein!

Und zum Thema grossflächige Umweltverschmutzung kann man auch marktwirtschaftlich argumentieren.

Kann man, Muss man aber nicht. Man kann die Ideologie des freien Marktes auch nicht benutzen ;)
Ohnehin hast du hier schon 2 Vorraussetzungen: Erstens, es gibt einen Staat, der sich in den freien Markt einmischt ("so geregelte Eigentumsverhältnisse" und Gerichte die zu Schadenersatz urteilen). Zweitens, dass die Betroffenen tatsächlich die reele Chance haben, das durchzusetzen.

Versuch mal dein iPhone bei einer "nicht autorisierten" Werkstatt reparieren zu lassen.

Die "Ideologie des Freien Marktes" besagt bloß, dass Menschen freiwillig miteinander handeln dürfen und Konflikte ohne monolithischen Gewaltmonopolisten gelöst werden sollten.

Versuch mal den Markt und kauf Dir ein Android Phone ;-)

Die "Ideologie des Kommunismus" besagt bloß, dass die Produktionsmittel allen zugleich gehören und so wirtschaftliche (und damit gesellschaftliche) Konflikte erst gar nicht entstehen.

Das ist genau der anti-aufklärerische Humbug, gegen den sich ein Peterson auflehnt. Man weiss als Nicht-Marxistischer Ökonom ja garnicht wo man anfangen soll. Die Umsetzung dessen was Du da schreibst ist genau das was (siehe Nord Korea und Venezuela) bis heute Menschenleben kostet. Peterson setzt sich genau mit der ideologischen Blindheit der Linken auseinander, die gerne bei anderen diese oder jene Hassverbrechen anprangern, aber das "Monster in sich" (Peterson) verleugnen.

Hier wieder: Weder Nord Korea noch Venezuela sind kommunistisch.

Das ist allenfalls Staatseigentum, und zumindest Nk ist ganz klar eine Diktatur, die wohl kaum - ich mache mal kurz die WIkipedia auf - die Eigenschaften "sozialer Gleichheit und Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder" erfüllt.

Und anti-aufklärerisch ist das überhaupt nicht, Marx war ein Aufklärer. Genauso wie Adam Smith zum Beispiel, von dem Marx recht viel hielt, auch wenn Smith viele Fehler gemacht hat (nicht wenige davon spielen eine Rolle in Marx Ausarbeitung).

Yes he is right (if you substract a few polemic exclamation marks) but that has nothing to to with my post, so why?