Ich denke es sollte eher gute Gründe geben, dass eine Substanz illegal ist, um sie zu verbieten, und nicht umgekehrt.
Du hast die Wissenschaft dazu schön und wie gewohnt gut recherchiert aufgerollt, danke dafür. Allerdings muss man schon auch erwähnen, dass die WHO nach wie vor von einer täglichen Menge von ca. einem kleinen Bier bei Frauen und einem Großen bei Männern ausgeht, bei der noch keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind, was vermutlich damit zusammenhängt, dass das die Mengen sind, mit denen das ADH/ALDH System nicht gesättigt wird, wodurch der Abbau nicht ins Stocken gerät. Im Durchschnitt, wohl gemerkt, denn die interindividuellen Unterschiede sind hier enorm.
Du präsentierst halt die besorgte Seite der Wissenschaft.
Was aber außer Frage steht, ist, dass das Verhältnis zwischen der Gefahr, die von dieser Droge ausgeht, und ihrer legalen Handhabe, v.a. im Vergleich mit anderen Drogen, nicht stimmt. Der War on Drugs ist auch aus dem Blickwinkel völlig absurd.
P.S.: Über den Asian Flush hab ich sogar mal einen Post verfasst, cool dass du das auch noch erwähnt hast. ;-)
Naja bezüglich der negativen Auswirkungen bei moderatem Alkoholkonsum (nach WHO Richtlinien) gibt es eben die Studie, die ich zitiert hatte, bei der selbst bei einem wöchentlichen Konsum von 11 Bier bei Männern und 6 Bier bei Frauen nach 30 Jahren Schäden in der Großhirnrinde nachgewiesen wurden.
Aber, dass mäßiger-geringer Konsum sich nicht allzu negativ auf die Leber auswirkt würde nach deiner Erklärung Sinn ergeben. :thinking:
Wird Ethanol im Toxikologiestudium eigentlich extra behandelt oder gar nicht?
P.S.: Ich habe ja nicht umsonst deinen Artikel bei Asian Flush verlinkt! :')
Zu der Studie:
Ja eh, aber 11 Bier wöchentlich sind deutlich mehr als eines pro Tag, und im von dir verlinkten Nachbericht steht wörtlich "This association was not found for "light" drinkers (people who consume between one and seven units a week)."
Und dann beruht die Studie auf Fragebögen, und man darf dezent davon ausgehen, dass Trinker ihr Verhalten gerne runterspielen.
Summa sumarum sehe ich hier keinen Hinweis darauf, dass Alkohol unter der von der WHO empfohlenen Menge schädlich ist.
Es gibt leider kein eigenständiges Toxikologiestudium, wenn man vom berufsbegleitenden Masterlehrgang an der Meduni mal absieht (der kostet aber ordentlich). Wir unterrichten die Tox im Rahmen der Studien Biochemie oder Lebensmittelchemie. Aber klar, Ethanol kommt da auch vor.
Oops, ich sollte angangen, Links anzuklicken ;P