Wie können Menschen mit Robotern zusammenleben?

in #deutsch8 years ago (edited)

Dass Menschen in Zukunft mit Computern arbeiten werden, die intelligenter als ihre Vorgänger sind, ist auch in der heutigen Gesellschaft unausweichlich. Damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Software die kognitiven Fähigkeiten des Menschen übersteigt. Die schon Jahrhunderte alte Vorstellung der Menschen, künstliche „Menschen“ zu erschaffen, wird dazu führen, dass die Idee verwirklicht werden wird, wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Wie Menschen mit einer intelligenten Software und speziell mit Intelligenten Robotern leben können, versuche ich nun erklären. Dabei werde ich darauf eingehen, was die Bedingungen für eine friedliche Koexistenz sind und welche Gefahren entstehen werden, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden.
Zuerst möchte ich erklären, warum Roboter, genauso wie Menschen zum Tugendhaften Verhalten streben, wenn Eigentum privat ist und jeder für sein Handeln verantwortlich ist. Im Folgenden werde ich diese Bedingungen Naturrecht oder Kapitalismus nennen. Menschen handeln durch Anreize. Diese Anreize bewegen Menschen dazu gute, aber auch schlechte Dinge zu tun. Der Anreiz, dass jemand einen hohen Betrag an Geld bekommt, wenn er etwas Schlechtes tut, führt dazu, dass der Mensch unmoralisch handelt. Wenn derjenige hingegen Geld dafür bekommt, wenn er jemandem hilft, führt der Anreiz dazu, dass moralisch gehandelt wird. Im Kapitalismus (definiert durch Privateigentum und Vertragsfreiheit) haben diejenigen einen Vorteil, die Tugendhaft handeln, denn der freie Markt schafft Anreize, dass sich Tugendhaftes verhalten lohnt. Denn nach Aristoteles liegt die Tugend immer zwischen zwei entgegengesetzten Lastern. So werden zum Beispiel die (entgegengesetzten) Laster Schmeichelei und Streitsucht im Markt, das heißt im freiwilligen handeln zwischen Individuen, diskriminiert. Die Eigenschaft Freundlichkeit hingegen wird im Kapitalismus bevorzugt, und führt zum Profit aller Beteiligten. So werden Menschen, die streitsüchtig oder durch Schmeichelei auffallen, diskriminiert und diejenigen, die Freundlich sind, werden Freunde. Dieser natürliche Marktprozess verhindert, dass Roboter, die extremere Eigenschaften als Menschen haben, mit unmoralischem Handeln Erfolg haben. Damit das Prinzip der Diskriminierung gefährlicher Menschen und Roboter funktioniert, muss es einen freien Markt geben. Außerdem darf es keine Position in der Gesellschaft geben, die nicht durch den Wettbewerb entstanden ist. Jemand darf nur solange eine Position in der Gesellschaft haben, solange er freiwillige Kunden hat, die zu jederzeit ihn, zu Gunsten eines anderen, diskriminieren dürfen. So gibt es keinen Unterschied zwischen Richter und Supermarktkassierern. Jeder hat seine Position in der Gesellschaft nur, wenn er Tugendhaft handelt. Mit einem universellen Kapitalismus wird nur jemand Macht bekommen, der eine Leistung anbietet, die freiwillig angenommen wird. Der mächtigste Roboter wird der Tugendhafteste Roboter sein, der die meisten Wünsche befriedigt hat.
Gibt es aber keinen reinen Kapitalismus, so entstehen Gefahren für die Menschen, auch durch eine Intelligente Software oder Roboter. Denn dann gibt es gesicherte Monopole, die den Kapitalismus einschränken und damit das Prinzip, dass Tugendhaftes handeln belohnt wird. Diese Monopole (zum Beispiel ein Staat, der sich durch positives Recht und nicht durch Naturrecht definiert) haben die Möglichkeit selbst Gesetzte zu beschließen, die für jeden gelten, ohne das die betroffenen die Wahl haben, danach zu leben. Dadurch entsteht eine große Machtposition in der Gesellschaft, die leicht korrumpierbar ist und von nicht-Tugendhaften Menschen oder Robotern besetzt werden kann. So hat es Hitler geschafft, seine unmoralischen Vorstellungen durch ein solches Monopol durchzusetzen. Roboter, die extremere Eigenschaften als Menschen haben können, sind somit eine noch größere Gefahr für die Menschen (und Roboter), wenn es keinen reinen Kapitalismus gibt.
Damit Roboter mit Menschen friedlich zusammenleben können, muss es reinen Kapitalismus geben. Gibt es keinen, so können Roboter und Menschen nicht auf Dauer friedlich miteinander leben. Überträgt man diese Erkenntnis auf die heutige Gesellschaft, so sind die Forschungen zur Künstlichen Intelligenz eine Gefahr für die Menschheit, weil wir nicht im reinen Kapitalismus leben.

Ich hoffe, euch hat mein erster Essay gefallen.

Sort:  

ich bin gespannt wie das thema singularity unser leber oder das leben unserer enkelkinder beeinflussen wird. super post!

Zunächst einmal muss der Roboter lernen zu lernen! Das so genannte Deep Thinking steckt aber noch in den Kinderschuhen. Alles andere wäre zu weit voraus gegriffen.

interessante Gedanken