Zeitnah zum Ausbruch der Corona-Pandemie haben weltweit die Zentralbanken begonnen, das Tempo der Geldmengenschaffung nochmals zu beschleunigen. Die Geldvermehrung hat in den vergangenen Monaten die Grössenordnung von Millionen und Milliarden verlassen und hantiert nun in anderen Dimensionen - im Billionenbereich. Mit diesem Turbo wurden viele weitere Billionen Giralgeld "per Mausklick" erschaffen. Die Tendenz ist nachhaltig anhaltend.
Aktuell beläuft sich die Geldmenge M3 im Euro-Währungsraum auf knapp 15 Billionen Euro. Beim Start des Euro im Jahr 2001 lag diese Geldmenge bei 5 Billionen Euro. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Geldmenge verdreifacht. Knapp 10 Billionen Euro wurden ohne Gegenwert neu erschaffen.
Ist die Bevölkerung im Euroraum dadurch vermögender geworden?
In wessen Taschen sind diese 10 Billionen Euro geflossen?
Wohin ist dieses Geld versickert?
Der US-Senat hat das Corona-Hilfspaket im Volumen von 1,9 Billionen US-Dollar genehmigt. Innerhalb eines Jahres wurden mit diesem Paket insgesamt etwa 6 Billionen US-Dollar neu erschaffen. Zahlen zur gesamten Dollar-Geldmenge werden anscheinend nicht veröffentlicht.
Bei anderen "bedeutungsvollen" Währungen scheint die Situation ähnlich zu sein. Damit verlieren alle monetären Werte wie Bargeldguthaben, Ansparvermögen, Altersversicherungen, Aktien, Derivate, Darlehen und Fonds usw. an wirklichem Realwert.
Trotz hemmungsloser Geldflutung vertraut der Grossteil der Bevölkerung immer noch dem Baumwollpapiergeld.
Sind ausgewählte Kryptowährungen DIE Zukunftsperspektive, um sich vor der inflationären Entwicklung des Baumwollpapiergelds abzukoppeln?
Natürlich nicht. Geld kann man niemals netto haben.
Jeder Euro Guthaben entspricht einem Euro Schuld.
Man sollte sich von der Geldmenge M3 nicht täuschen lassen.
Staatsanleihen sind da nicht mit erfasst.
Vorher hatten die Banken Staatsanleihen. Jetzt hat die EZB die Staatsanleihen gekauft und durch Zentralbankreserven ersetzt. An der Gesamtbilanz der Banken hat sich dadurch nichts geändert.
Ist ungefähr so, als ob Du dein Geld vom Sparbuch auf das laufende Konto überweist.
Dadurch wirst Du weder reicher noch ärmer.
Was aber verloren geht, sind die Zinseinnahmen.
Die Zinsen für die Staatsanleihen landen jetzt bei der EZB und werden am Ende des Jahres wieder an die jeweiligen Finanzministerien, die sie vorher gezahlt haben, zurücküberwiesen.
Gesamtgesellschaftlich wirkt das eher deflationär.
Neues Geld wird nur durch neue Kredite erschaffen.
Die Neuverschuldung der Staaten wegen der Coronakrise, das ist tatsächlich neues Geld.
Staatsverschuldung heißt aber gleichzeitig Vermögenszuwachs für den Privatsektor.