Ist die Bevölkerung im Euroraum dadurch vermögender geworden?
Natürlich nicht. Geld kann man niemals netto haben.
Jeder Euro Guthaben entspricht einem Euro Schuld.
Man sollte sich von der Geldmenge M3 nicht täuschen lassen.
Staatsanleihen sind da nicht mit erfasst.
Vorher hatten die Banken Staatsanleihen. Jetzt hat die EZB die Staatsanleihen gekauft und durch Zentralbankreserven ersetzt. An der Gesamtbilanz der Banken hat sich dadurch nichts geändert.
Ist ungefähr so, als ob Du dein Geld vom Sparbuch auf das laufende Konto überweist.
Dadurch wirst Du weder reicher noch ärmer.
Was aber verloren geht, sind die Zinseinnahmen.
Die Zinsen für die Staatsanleihen landen jetzt bei der EZB und werden am Ende des Jahres wieder an die jeweiligen Finanzministerien, die sie vorher gezahlt haben, zurücküberwiesen.
Gesamtgesellschaftlich wirkt das eher deflationär.
Neues Geld wird nur durch neue Kredite erschaffen.
Die Neuverschuldung der Staaten wegen der Coronakrise, das ist tatsächlich neues Geld.
Staatsverschuldung heißt aber gleichzeitig Vermögenszuwachs für den Privatsektor.