Statistisch gesehen sind Optionskäufer Verlierer, oder nicht?
Ja
"Zum Beispiel hat ein 16 delta short strangle (short 16 delta put und call gleichzeitig) eine theoretische Gewinnchance von 68% (100-16-16).”
Delta sagt Dir u.a. welche Chance deine Option hat am Verfallstag in the money zu sein.
68% der Zeit landen die Aktien innerhalb einer Standardabweichung. Deshalb sollte der 16 delta short Strangle 68% der Zeit wertlos verfallen.
Tatsächlich hat er aber in den letzten 20 Jahren 84% der Zeit gewonnen.
Die Aktienmärkte haben sich also weniger bewegt, als von den Optionsmärkten eingepreist war (implied volatility is overpriced).
Versicherungen sind eben durchschnittlich immer zu teuer.
Was meinst Du mit historisch? Auf welchen Zeitraum bezieht sich das?
Der VIX ist seit es ihn gibt (über 30 Jahre) durchschnittlich bei 20.
Ich wende also gezielt directional Strategien an, bin mir aber bewusst, dass ich falsch liegen kann.
Das ist völlig in Ordnung. Aber wie gesagt, sind otm Options die schlechteste Strategie, die man dafür anwenden kann. Man kann damit natürlich sehr viel Geld machen, aber richtig viel Geld macht man in der Regel nur mit sehr kurzlaufenden Optionen, falls man richtig liegt, weil dann das Gamma am stärksten reinhaut.
Langlaufende Optionen bewegen sich auch bei einer relativ starken Kursbewegung nicht so stark.
Deshalb ist der gängige Ansatz sich langlaufende Optionen zu kaufen, weil man dann mehr Zeit hat um richtig zu liegen gleich doppelt falsch.
Wie schon gesagt, empfehle ich für Dich die Strategie eine lang laufende deep itm Option zu kaufen und kurz laufende otm Optionen dagegen zu verkaufen.
Danke!
„Das ist völlig in Ordnung. Aber wie gesagt, sind otm Options die schlechteste Strategie, die man dafür anwenden kann. Man kann damit natürlich sehr viel Geld machen, aber richtig viel Geld macht man in der Regel nur mit sehr kurzlaufenden Optionen, falls man richtig liegt, weil dann das Gamma am stärksten reinhaut.
Langlaufende Optionen bewegen sich auch bei einer relativ starken Kursbewegung nicht so stark.
Deshalb ist der gängige Ansatz sich langlaufende Optionen zu kaufen, weil man dann mehr Zeit hat um richtig zu liegen gleich doppelt falsch.
Wie schon gesagt, empfehle ich für Dich die Strategie eine lang laufende deep itm Option zu kaufen und kurz laufende otm Optionen dagegen zu verkaufen.“
Gamma ist sozusagen das Gaspedal für das Delta.
Delta sagt Dir nicht nur die Chance itm zu sein, sondern auch wie sich $1 Änderung im Underlying auf deine Option auswirkt (falls sich die IV nicht ändert).
Je höher das Gamma, desto stärker ändert sich das Delta und somit der Preis deiner Option.
Je kürzer die Laufzeit desto stärker bewirkt eine Änderung im Aktienpreis eine Änderung im Optionspreis.
Wenn es in deine Richtung läuft, dann willst Du genau das.
Ich erkläre das alles in meinem ersten Buch.
Wenn man mit Optionen handeln will, dann ist es unbedingt nötig, dass man die verschiedenen Parameter versteht, die den Optionspreis bilden.
Bei Aktien ist es einfach, Preisänderung mal Stückzahl.
Bei Futures muss man den Multiplikator kennen.
Bei Optionen muss man über die ganzen Greeks Bescheid wissen.
Du musst Dir das vorstellen wie ein Autorennen:
Delta sagt Dir wo Du dich im Feld befindest.
Theta sagt Dir die Anzahl der noch zu fahrenden Runden.
Gamma sagt Dir wie schnell dein Auto beschleunigt.
Vega sagt Dir wie aufregend das Rennen ist.
Danke!