Du hast recht, ich kann dem Friseur Trinkgeld geben, ich kann der Bedingung Trinkgeld geben (was ich im übrigen auch tue), ich kann auf regionale Produkte zurückgreifen, die unter Umständen teuerer sind, um den "Wert" des Produktes zu bezahlen, was ich auch tue. Du siehst ich versuche durchaus achtsam einzukaufen und zahle auch lieber mehr, wenn dadurch faire Bedingungen für Firmen, Mitarbeiter und Umwelt unterstützt werden.
Doch es gibt Jobs, die unterbezahlt sind und auf die ich als Konsument keinen Einfluss habe. Der Staat allerdings dafür sorgt, dass es diese Jobs auch weiterhin gibt. Z.B. indem bestimmte Sozialleistungen gekürzt oder gestrichen werden, wenn nur 1 € zuviel verdient wird oder wenn ein Job mit Mindestlohn abgelehnt wird.
Stimmt Steuern nehmen unserem Einkommen sehr viel Geld. Daher ja auch der Spruch "Nettoeinkommen ist die Provision, die der Staat uns zusteht", hier gebe ich dir voll und ganz recht. Gerade für kleine, mittlere Unternehmen und Privatpersonen sind die Steuern hoch. Hier könnte sicher auch angesetzt werden. Konzerne verlagern ihre Gewinne eh ins Ausland und ihre Verluste ins Innland, wodurch sie wenn überhaupt nur geringe Steuern zahlen.
Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen, würden sämtliche Sozialleistungen wegfallen, wodurch es für den Staat bezahlbar wäre. Keiner bräuchte Angst haben, sein Grundeinkommen würde gekürzt werden, nur weil er etwas dazu verdient. Und es müssten auch keine unterbezahlten Jobs angenommen werden, nur weil eine staatliche Behörde meint, man müsse diesen annehmen, denn eine Kürzung des Grundeinkommens ist nicht vorgesehen. Die Menschen hätten dann die Freiheit selbst zu eintscheiden, ob sie für 8 €/Std. arbeiten oder nicht. Wenn nicht, müssten die Firmen mehr für die Arbeitskraft bezahlen. Viele Ängste und Sorgen der Bürger wären verschwunden und allein das wäre ein Versuch schon wert.