Ich hab noch nicht ganz gecheckt, wie Steemit überhaupt funktioniert und wie stark es von seinen Gründern/Entwicklern abhängt. Sollte es eine dezentrale Plattform sein, glaub ich nicht, dass die ADL irgendwas dagegen machen kann. Hoffnung stirbt zuletzt.. Danke für deinen Comment!
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Es scheint eine gesunde Dosis an Libertären hier zu geben, was dagegen spricht, dass die hier allzu schnell inhaltliche Guidelines durchsetzen. Allein um die Community nicht zu vergraulen.
Gleichzeitig hat steemit.com kein Konzept im Sinne von privaten Unterforen oder Ähnlichem. D.h. potenziell ist alles hier dem öffentlichen Druck ausgesetzt - wie auch ein Kommentar bei Twitter.
Von den Gründern und Entwicklern hängt das dann langfristig wahrscheinlich nicht ab. Meine orwellsche Perspektive ist, dass früher oder später alle öffentlichen Räume im Internet durch die Guillotine der Political Correctness gejagt werden. Wir leben in Zeiten von Terror.
Wenn Steemit aber so aufgebaut ist, wie ich mir das erhoffe, dann könnte das sehr schwer werden. Wenn es ähnlich wie Bitcoin wäre, könnte man es zwar verbieten, aber nicht zerstören geschweige denn verhindern..
Die Beiträge stehen in der Blockchain und diese ist verteilt, von daher ist löschen schon mal fast nicht möglich und ein Eingriff über das User Interface bringt nichts, weil über die API gibt es viele Varianten auf die Blockchain zuzugreifen.
Das einzige was sie versuchen könnten, wäre steemit als Plattform insgesamt zu zerstören oder zu verbieten. Aber es gibt Hoffnung, weil nichts ist stärker wie das Wort und Meinungen und Gedanken welche einmal im Umlauf sind können nicht aus den Köpfen der Menschen gelöscht werden. Es gibt mittlerweile zu viele von uns, die nicht Systemkonform sind.
Also wenn ich an das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz denke: Der Server-Betreiber von steemit.com wird halt potenziell verklagt, sobald hier jemanden den deutschen Präsidenten beleidigt (§ 90 StGB) oder eigene Forschung zu Opferzahlen der Shoa zur Diskussion stellt (§ 130 StGB) und der Inhalt nicht innerhalb von 24 Stunden gelöscht wird.
Nun ist der Arm der deutschen Justiz nicht so lang, wie der der US-amerikanischen. Aber sobald eine Online-Service mit zentraler Server-Struktur von der Justiz ins Visier genommen wird, müssen die Server abgeschaltet werden oder in den Untergrund gehen. Eine dezentrale Server-Struktur ist eine ganz andere Geschichte: WikiLeaks ist mit deren Backend komplett hinter Tor. Das ist kein Spass und bevor das passiert, geht das eben mit Selbstzensur (durch die Plattform) los.