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RE: Von Schafen, Investoren und der Weltherrschaft

in Wirtschaft&Finanzen4 years ago

Es ist viel schlimmer die Gewinne zu früh mitzunehmen, als die Verluste laufen zu lassen (außer man handelt auf Kredit).

Selling your winners and holding your losers is like cutting the flowers and watering the weeds.” – Peter Lynch

Aber das hört sich in der Theorie viel einfacher an. Ich habe das gerade mit zwei Unternehmen festgestellt. Hive Blockchain Technologies und The naga Group AG. Beide sind extrem schnell sehr stark gestiegen und da will man einfach die Gewinne sichern. Der Drang ist richtig stark. Es könnte ja wieder fallen und dann hat man die Chance verpasst.
Aber bei beiden Unternehmen sehe ich die Entwicklung des Kurses als gerechtfertigt an und die Story ist intakt, also die Aussichten für die Zukunft sind gut. In so einem Fall muss man eisern bleiben und die Hände still halten.

In der Retrospekative sieht es immer krass aus, wenn man nachrechnet, wie viel Geld man mit einem Investment von 1000$ in Apple im Jahr 1990 hätte machen können. Fakt ist aber, dass die meisten Menschen in der Zwischenzeit ihre Anteile verkauft hätten. Irgendwann kommt immer der Moment, wo man denkt: "Jetzt reichts aber, ich verkaufe". Obwohl das Quatsch ist. Die Aktien können fast unendlich steigen. Das wird uns immer wieder bewiesen. Der Kurs darf keine Rolle bei der Entscheidung über den Verkauf eines Unternehmens spielen. Es muss auf das Unternehmen und seine Zukunftschancen geschaut werden.

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Bei HBT würde ich tatsächlich auch eher ans Verkaufen denken. Naga ist mir neulich ins Screening reingerutscht.

Tatsächlich ist es in der Praxis gar nicht so einfach. Das geht ja schon immer beim "fairen Wert" los. Einige Leute beschränken sich da ja immer auf der Theorie und man hängt anschließend genauso ratlos da wie vorher.

Gerade wenn Du Dir des Problems bewusst bist, gehörst Du nicht zur Zielgruppe des Textes. Gefühlt 80% aller "Investierten" kommt ständig an und fragt, ob man etwas verkaufen sollte, weil es 5% hoch gegangen ist. Am Ende hört man dann immer wieder das sie ihre "gutlaufenden Titel" geschlachtet haben und lieber auf irgend eine dubiose Wette gesetzt haben. Das tut mir immer in der Seele weh.

Ob man wirklich ein Apple vollständig mitgenommen hätte, bezweifel ich auch stark. Aber in einem solchen Fall sollte man vielleicht eben lieber einen Teilverkauf machen und weiter im Spiel bleiben. Eine solche Strategie ist am Ende aber auch seltener als man glaubt, da es ja jene Leute gibt, die glauben, dass 10 Aktien im Depot absolut ausreichen und entsprechend schnell ins Trading übergehen.

Tatsächlich habe ich erst durch Beate Sanders gelernt, dass man als Privatinvestor durchaus auch mal ein sehr breites Portfolio halten kann und erfolgreich sein kann. Klar ist am Ende ein ETF oft auch ein Ansatz... aber solange die Aktie noch blökt, habe ich kein Bedarf mich davon zu trennen.

Ja Teilverkäufe ziehe ich in letzter Zeit auch immer mehr in Betracht. Ich denke ich muss mir mal eins von Beate Sanders Büchern kaufen. Hast du schon eins gelesen oder kannst eins empfehlen?

Nein, Bücher habe ich bisher keine von ihr gelesen. Ein Kumpel hat ihren "Börsenführerschein" gelesen und fand den gut. Mit dem würde ich wohl anfangen. Gibt aber zig gute Interviews mit ihr wo sie ihre Strategie erklärt.