Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Mit diesem Artikel möchte ich eine Mini-Serie starten, in der ich auf jeweils einen Unterschied in meinem Leben vor der Transition und danach eingehe.
Ein kleines Vorwort:
Laut WHO werden etwa 0.25% aller Kinder mit einer Transidentität geboren, wovon schätzungsweise 50% angleichende Massnahmen ergreifen.
Viele der gesellschaftlichen Entwicklungen dieses Thema betreffend finde ich problematisch. Zum einen betrifft das zu schnelle Eingriffe bei jungen Erwachsenen die gerade erst durch die sozialen Medien entdeckt haben, dass sie transsexuell seien und zum anderen der sogenannte Genderwahn, den ich persönlich absolut absurd und zum Nachteil aller echten transienten Menschen empfinde.
Eine der Wirkungen einer Frau ist der passive Skill der Deeskalation.
Mir war früher definitiv nicht bewusst, welche Aggressionshemmung meine Weiblichkeit oftmals auf Männer hatte. Dabei rede ich nicht von den privaten Beziehungen zwischen einem heterosexuellen Paar, sondern vom gesellschaftlichen Kontext.
Meine Persönlichkeit ist leider so strukturiert, dass ich nicht einfach wegsehen kann, wenn jemandem unrecht getan wird. Anstatt wie die meisten einfach wegzugehen, muss ich hingehen, mich dazwischen stellen und versuchen, die Situation zu entschärfen.
In der Vergangenheit war ich der Ansicht, meine Fähigkeit deeskalierend zu wirken beruhe alleine auf meinen sozialen Skills und was soll ich sagen... ein klein wenig stimmt das bestimmt ...
Die Wahrheit ist viel mehr, Männer haben sehr oft eine Art Beisshemmung gegenüber Frauen. Wenn eine Gruppe von Männern in Streit gerät und das Testosteron ihr Aggressionspotential in die Höhe schnellen lässt, wirkt eine fremde, sich einmischende Frau wie ein Neutralisator. Auf einmal scheint ein Grossteil der aufgebauten Gewaltbereitschaft zu verpuffen und der Konflikt wird, zumindest vorübergehend, unterbrochen.
Mein Schreck war ziemlich gross, als ich neulich (das erste Mal nach der Transition) in einen Konflikt zwischen mehreren Männern hinein lief und nach gewohnter Manier das Gefühl hatte, mich einmischen zu müssen.
Anstatt wie gewohnt und erwartet die Lage zu entspannen, heizte mein Testosteronlevel die Stimmung zusätzlich an. Auf einmal richtete sich die Energie gegen mich. Ich kann nur so viel sagen, es wurde maximal unangenehm, ich konnte gar nix entschärfen und dankte allen bekannten Göttern, als ich heil aus der Situation raus war.
Offenbar muss ich ab jetzt sehr viel besser abwägen, wann und wo ich mich einmische. Der Östrogen-Schild der die Kampfkraft der Männer herabsetzt, ist verpufft und stattdessen scheine ich jetzt allen am Kampf beteiligten +2 auf ihre Kampfbereitschaft zu geben.
Spannend dabei ist, dass sich einige Probleme verlagert haben. Während ich vorher spät abends sorge hatte, sexuelle Gewalt zu erfahren, fühle ich mich jetzt eher durch Gruppen bedroht, denen man von weitem ansieht, dass sie auf der Suche nach Krawall sind.
Das ist definitiv ein Problem, mit dem ich vor der Transition nicht gerechnet habe, da mir diese Dynamik nie bewusst war.
Was habt ihr als Mann oder Frau für Erfahrungen diesbezüglich und wo decken diese sich mit meiner Beobachtung oder wo erlebt ihr es vielleicht ganz anders als ich?
Habe zumindest gehört
das es im Tierreich erwiesen ist
das die Frau wie oben bereits erwähnt
wunderbar dazu in der Lage ist
deeskalierend zu wirken.
Den bei z.B. Elefanten
ist es so das die
ältesten Weibchen das sagen haben
und wie man sieht gibt
es dort kaum Streitigkeit.
Während es bei Gorillas und co.
Bei dem die Männer die Spezies
Dominieren es ständig
Mord und Totschlag gibt.
Das ist zumindest
meine Erkenntnisse zu der Thematik. 🤔
Da hast du nicht unrecht mit 😄 im Grunde sind wir auch nur Tiere, nur riechen wir schlechter und können so kaum abschätzen, was bei anderen läuft und was nicht. Da orientieren sich Tiere ja viel stärker an den Ausdünstungen der Hormone beim Gegenüber.
Ich galube, dass hat sehr wenig mit Pheromonen oder Hormenen zu tun. Allein das weibliche Aussehen deeskaliert. Ich komme zwar sehr selten in Streitereien, war aber des öfteren Zuschauer von solchen und ich habe keinen Unterschied gesehen, ob nun eine Biofrau oder ein Ladyboy mit oder ohne Hormonbehandlung den Streit schlichtet. Es funktioniert auf jeden Fall immer gleich.
Uiiiii, komme erst jetzt dazu, dir zu antworten 😊
Ja da hast du recht, am Hormon selber liegts vermutlich nicht, sondern an der wahrgenommenen Weiblichkeit oder eher weiblichen Art
Kein Problem :)
Eher Weiblichkeit im Sinne von zerbrechlich oder physisch unterlegen oder "das ist schön, da macht man keine Beulen rein". Eine Wrestlerin in in nietenbestztem Lederoutfit wird anders wahr genommen als eine 40Kilo Asiatin, neben dem Fakt, dass sie keine Konkurenten um dieselbe Beute sind.
Aber davon abgesehen, die meisten Männer drängeln sich eh nicht in eine Schlägerei. Die sind die Ausnahme...oder Engländer.
Danke dir. Ich hab schon immer Angst, wenn ich über das Thema lese, dass es ein Wahnsinniger verfasst hat.
Du bist mir ein Lieber Schreiberling!
Jap, das ist für unsereins oft ein echtes Problem, das für mich zumindest, weite Teile meines Lebens bestimmt hat. Egal, wie sehr ich nicht sehen wollte. Aber ich glaube, die Menschen brauchen auch so Menschen wie uns. :-)
Also ich verstehe dich Richtig, Du bist ein Zwitter?!(Das ist für mich absolut kein schlimmes Wort, falls dich meine einfache Sprache beleidigt) und jetzt eine Frau?
Dass Du dann deine Fähigkeit "verloren" hast, kann schon Gut sein. Ich bin ein Mann, der sehr weiblich wirkt, auf Männer und Frauen meistens anziehend. Aber ich bin sehr Männlich, so für mich habe ich halt das Gefühl ich bin ein Mann und will das auch sein. Ich kann auch sehr Gut Schlichten, aber erstens nur in der Realität( Im Internet fehlt meine Ausstrahlung) und zweitens nur, wenn ich sehr Männlich bin dabei.
Also wenn ich bestimme sozusagen, dass jetzt Schluss ist.
Wenn, ich also richtig verstehe und Du nun eine weibliche Erscheinungsform hast, dann kann das wirklich in die Hose gehen, wegen dem "falschem" Eindruck der Streitenden. Die haben ja gerade gar keine Logik und Reflektion an, sonst täten sie nicht streiten und können gar nicht filtern, wenn sie ihr ersten Eindruck dichbezüglich täuscht.
Also vielleicht setzt Du da an und bist vielleicht Vorsichtiger, aber nicht mehr Ängstlich in dieser Situation. Da kann schon ein falscher Blick reichen, weiste aber selber wette ich. :-)
Ich Bin ein Trannsmann. Biologisch eindeutig weiblich geboren, hab als Kind quasi als Neutrum gelebt und dann bis nach sehr lange versucht mein Leben als Frau auf die Reihe zu bekommen.
Irgendwann beschloss ich für mich persönlich, dass es einfach keinen Sinn macht und hab mal geschaut, wo mich der Weg hin führt.
Heute lebe ich als Mann und keiner auf der Strasse käme je auf die Idee, dass ich biologisch weibliche Chromosomen und Eierstöcke statt Hoden habe.
Als Frau hatte ich nie Probleme weil die Männer von meiner Art so irritiert waren, dass jeder Streit schnell unterbrochen werden konnte. Männer sind es sich nicht gewohnt, dass total unschuldig aussehende Mädels sich in körperliche Konflikte einmischen, tut man dass, sind die so ausm Konzept dass sie sich erst mal zurück ziehen.
Jetzt als Mann ist das eben anders, wenn ich mich nun einmische, bin ich ein potentieller Gegner 😄
Achsooo... Nun, ja Gut, das hat mich schon verwirrt, aber das ist nicht Schwer mich zu Verwirren.
Jetzt verstehe ich auch besser. Freilich hast Du dann Probleme, wenns andersrum ist genauso. Dann bist halt Vorsichtiger, nicht das es mal Ernst wird, weil da kann ich ein Lied von Singen, als Mann Mann. :-) Ich finde eine Schlägerei vielleicht aus sportlicher Sicht interessant, aber es macht keinerlei Sinn. Eine zu vermeiden für sich ist schon echt Schwer als Mann. Ich behaupte sogar, Mann kann das gar nicht vermeiden.
Aber andere zu Schlichten als Mann ist die Königsdisziplin, deswegen auch meine Begeisterung auf das Thema.^^
Da werden bestimmt noch andere Sitationen kommen und sein für dich, wenn Du halt anders bist in deinem Kopf aber dein Körper nicht.
Und etz noch zur Neugierde gefragt,
Bist Du Autist? Nicht das ich mich wieder verhaspel, ich denke immer, der Name, ist das Programm. Weil ich bin Autist.
Ja, war für mich eben ne krasse Erfahrung zu merken, wie anders Männer diesbezüglich jetzt auf mich reagieren im Vergleich zu früher. Schon spannend eigentlich.
Das mit dem Autismus ist so eine Sache. Ich bekam vor langer Zeit aufgrund meiner sozialen Schwierigkeiten und anderen Symptomen die Diagnose, Asperger-Autismus. Lange Zeit habe ich das auch für mich so als Wahrheit empfunden. Erst mit der Transition wurden einige Auffälligkeiten deutlich geringer, bis ich die Diagnose in Frage stellte.
Ich liess mich dann nochmal ganz genau untersuchen und dieses mal kam man zu ADHS mit einer PTBS durch Dinge in meiner Kindheit.
Im Endeffekt spielt das alles nicht so eine grosse Rolle, solange man sich ein Leben aufbauen kann mit dem man zurecht kommt :)
Was macht für dich die Diagnose aus? Hilft sie dir besser zurecht zukommen? Mir hat sie damals wirklich sehr geholfen weil mir klar wurde, dass ich in vielen Bereichen anders Wahrnehme als andere.
Leider kann man hier den Namen nicht mehr ändern und als ich mich 2017 auf Steemit anmeldete, war mein Leben noch ein ganz anderes 😄