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RE: Haus des Papiers

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Was wäre denn anders, wenn die Banken statt den Anleihen Reserven halten würden.
Oder wie früher in England Kerbhölzer.

Mit Verschwendung ist gemeint, dass der Staat durch die Schöpfung von Geld durch die Ausgabe von Staatsanleihen Ressourcen an sich zieht, die ohne die Ausgabe dieser Anleihen in andere nutzbringendere Projekte geflossen wären. Da Politik nicht die Wohlstands-, sondern Machtmaximierung für einige wenige anstrebt, fällt der Nutzen dieser Ressourcen tendenziell eher einer kleinen Elite zu, nicht der Allgemeinheit.

Ein zweiter Aspekt ist das Wissensdilemma. Verschwendung entsteht auch, wenn nutzlose Dinge wie Autobahnbrücken für Tiere gebaut oder nicht verimpfte Impfstoffe bezahlt oder jahrelang Flughäfen gebaut werden. Es fehlt also das komplexe Wissen, was gerade in der Volkswirtschaft am dringendsten benötigt wird.

Wäre die Ressourcenverschwendung eine andere, wenn das Finanzministerium wie früher in den USA direkt die Banknoten drucken würde?

Nein, wäre es nicht.

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Also ist nicht die Existenz von Staatsanleihen oder staatlichem Geldes das Problem, sondern die Existenz von staatlicher Herrschaft an sich.
Jede Art von Herrschaft lebt auf Kosten der Mehrheit und zieht in irgendeiner Form - letztendlich immer mit Gewalt - Ressourcen an sich.
Das verhindert auch kein Bitcoin oder Gold.
Ganz im Gegenteil.

Also ist nicht die Existenz von Staatsanleihen oder staatlichem Geldes das Problem, sondern die Existenz von staatlicher Herrschaft an sich.

Interessant, dass du das trennen kannst. Der Staat ist das Problem und damit auch seine Instrumente die er benutzt, um seine Macht zu sichern oder auszubauen.

(Unternehmens-)Anleihen an sich sind natürlich überhaupt kein Problem. Der Markt regelt, ob sie ein gutes Investment waren.

Jede Art von Herrschaft lebt auf Kosten der Mehrheit und zieht in irgendeiner Form - letztendlich immer mit Gewalt - Ressourcen an sich.

Aber weil Gewalt (Steuereintreibung) irgendwann unmodern geworden ist, sind Staatsanleihen erfunden worden. So konnten die Eliten an der Bevölkerung vorbei ihre Projekte vorantreiben. Die Bevölkerung wurde erst einmal nicht durch Steuern belastet, hatte aber irgendwann mit Geldentwertung oder gar schlimmeren (Krieg z.B.) zu kämpfen.

Das verhindert auch kein Bitcoin oder Gold. Ganz im Gegenteil.

Hm, was zu beweisen wäre. BTC können die Staaten nicht kontrollieren. Gold ist da schon einfacher zu überwachen. Ich denke, Währungswettbewerb wäre das Ideal.

Währungswettbewerb hilft Dir gar nichts solange Du die Steuern in Staatsgeld bezahlen musst. Nur deshalb gibt es ja überhaupt Nachfrage nach Staatsgeld.

Die Staatsanleihen sind nur ein BGE für reiche Leute und Banken.
Der Staat könnte jederzeit Zero-Bonds herausgeben oder das Finanzministerium einfach die Noten drucken.

Warum schreibe ich ganz im Gegenteil?
BTC und Gold ist im Besitz einer kleinen Elite.
Gäbe es kein Kreditgeld mehr, hätten wir sofort eine neue Rentierklasse, die auf Kosten der anderen lebt.
Praktisch jeder klassische Ökonom (außer natürlich die Austrians) und natürlich auch die Marxisten haben erkannt, dass die Rentierklasse schädlich ist.

Währungswettbewerb hilft Dir gar nichts solange Du die Steuern in Staatsgeld bezahlen musst. Nur deshalb gibt es ja überhaupt Nachfrage nach Staatsgeld.

Das ist ohne Zweifel korrekt. Aber wenn der Wettbewerb urch das BGB geschützt ist, also in dem Sinne, dass Verträge in anderen Währungen auch gerichtlich durchgesetzt werden, ist es soweit ok. Dann passiert nämlich folgendes: Der Staat nimmt auch andere Währungen für Steuerzahlungen an, sobald die sich einer größeren Beliebtheit erfreuen.

Warum ist das so? Sollte sein Geld stärker im Wert verlieren als die Konkurrenzwährungen, muss er zwangsläufig auch in den Besitz dieser gelangen. Es könnte z.B. sein, dass sich die Staatsdiener nicht mehr länger in seiner Währung bezahlen lassen wollen.

Die Dynamiken sind ganz klar.

Der frühzeitliche Staat hat auch nur deshalb Gold akzeptiert und als Münze gesiegelt, weil Gold bereits Marktgeld war. Er hätte es damals schwer gehabt, Papier als sein Geld durchsetzen zu wollen, obwohl das sicher für ihn von Interesse gewesen wäre, weil es so schön einfach handzuhaben ist.

Die Staatsanleihen sind nur ein BGE für reiche Leute und Banken.

Sic!

BTC und Gold ist im Besitz einer kleinen Elite.

Da weißt du mehr als ich. Selbst wenn es so wäre, dann müssten diese Eliten für das ganze Gold und BTC uns waren im Gegenwert geliefert haben. Und wenn es Wettbewerb gebene darf, dann ändern sich eben auch präferierte Währungen. Wenn Gold keiner haben will, dann sitzt die Elite auf einem glänzenden Berg, den keiner mehr haben will. Ups...

Gäbe es kein Kreditgeld mehr, hätten wir sofort eine neue Rentierklasse, die auf Kosten der anderen lebt.

Ich sehe nicht, wie Kreditgeld diesen Zustand verbessert. Es ist doch heute auch so, dass die Staatsanleihen von Banken und Großinvestoren gehalten werden.

Praktisch jeder klassische Ökonom (außer natürlich die Austrians) und natürlich auch die Marxisten haben erkannt, dass die Rentierklasse schädlich ist.

Die Rentierklasse ist nur eines der vielen Feindbilder anderer Denkschulen. In einer freien Gesellschaft mit vollen Wettbewerb, hätte es die von dir skizzierte Klasse schwerer ihre "Ausbeutung" im bisherigen Stil fortzuführen. Aber das verstehen Marxisten eben nicht, weil sie exponentielle Dynamiken nicht verstehen und zudem die Menschen für blöd halten.

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