Infantizid - neuer Songtext

Hab mal wieder ein klein wenig Zeit gehabt und an Songtexten geschrieben. Kritik, ob positiv oder negativ ist gern gesehen, ändert aber nix an meinem Schreibstil. 😉


Infantizid

Guten Tag, ich bin ein Arschloch
Und mein Sohn ganz sicher auch
Und draußen auf den Straßen
Steht der dicke und der Lauch

Im Verkehr nur ganz stumpf mitgefahren
Die Wolken ziehen vorbei
Das Leben lang nur abgeplagt
Der Kopf war niemals frei

Gefühle bleiben ungesagt
Und die Tür stand immer auf
Doch niemand ist hindurch gegangen
Niemand ist hindurch gegangen

Und immer wenn wir gehen
Gehen wir weiter auseinander
Wir gehen immer ganz allein
Und niemals miteinander

Die Sonne die geht auf
Und am abend wieder unter
So ist der Lauf der Dinge
Oftmals grau und selten bunter

Ich habe oftmals angeklopft
Doch die Türe blieb geschlossen
Die Flasche war ein guter Freund
Wie oft hab ich nachgegossen?

Gefühle bleiben ungesagt
Und die Tür stand immer auf
Doch niemand ist hindurch gegangen
Niemand ist hindurch gegangen

Und immer wenn wir gehen
Gehen wir weiter auseinander
Wir gehen immer ganz allein
Und niemals miteinander

Und dann werde ich tot sein
Und gesprochen wurde nicht
Ich nehm es mit ins Grab
Das kann er leider

Wir brauchen uns
Wir sehnen uns
Wir lieben uns
...oder nicht?

Und immer wenn wir gehen
Gehen wir weiter auseinander
Wir gehen immer ganz allein
Und niemals miteinander

Wir sehen uns
Wir brauchen uns
Wir lieben uns
...oder nicht?

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... ändert aber nix an meinem Schreibstil.

Genau so soll es auch sein. Oft ist es nicht der Stil, sondern das verarbeitete Thema (der Inhalt), das zur Diskussion und eventuellen Überarbeitung führt.
Das mit dem Reim ist eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der intensiven Suche nach dem passenden Wort, welches aus der Prosa einen Reim zimmern sollte, besteht die Gefahr, das eigentliche Thema zeitweise aus den Augen zu verlieren. »Liest oder hört sich zwar passend an, lädt aber auch gleichzeitig zum Kratzen des eigenen Hinterkopfes ein, da der inhaltliche Zusammenhang verloren geht.«
Du betitelst deinen Song (Lyrik) mit dem Begriff »Infantizid«. Berichtest mir allerdings bereits in der ersten Strophe, dass dein Sohn höchstwahrscheinlich ein Arschloch ist. Dies weckt in mir die Vermutung, ihn noch im lebendigen Zustand an einem anderen Ort antreffen zu können. Wo bleibt also der Mord am eigenen Kind? Steht noch an? Später, wenn das mit der Partnerin geregelt ist, die sich beständig weigert, einen Türrahmen zu durchschreiten?
Und dann, ausgerechnet im finalen Refrain, erteilst du dem Reim eine Abfuhr. Stattdessen servierst du eine vage Frage, bei der ich nicht recht weiß, von wem du eine Antwort erwartest?
Weiß der Sohnemann überhaupt, welche Art von Zukunft ihm noch ins Haus steht? 😉😮

Puh, guter Denkanstoß... 😅
Von einer Partnerin ist im Text aber keine Rede.
Ich mag es, wenn du dir am Hinterkopf kratzen musst weil es verwirrend klingt und der Sinn nicht ersichtlich ist. Das habe ich ja in ganz vielen Texten so.
Und ob ein Mord passiert oder nicht bliebt deiner Fantasie überlassen. 😆

Aber zur Beruhigung: Meine Texte sind oftmals nicht direkt eigenen Erfahrungen oder erlebten zuzuordnen. Und manchmal schon. Aber auch das bleibt mein Geheimnis.

Auf Reime lege ich in meinen Texten oft keinen Wert. Mal so mal so. Wie es eben besser passt.