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Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust, aber eine absolut berechtigte Frage, die ich übrigens auch dort gestellt habe, bei 90 Mio. € Anschaffungskosten.

  • Man muss nicht mehr 3 km hochpumpen, sondern nur noch ca. 120 m. Auf diese Höhe wird das heiße Wasser aus dem Aderklaaer Konglomerat gepresst.

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  • Der Standort Aspern Seestadt wurde nicht umsonst gewählt. Dieser ganz auf Effizienz getrimmte Stadtteil verfügt bereits über eine ideale Fernwärmeinfrastruktur, um direkt an die heiße Quelle angeschlossen zu werden. Und die wirklich großen Kosten sind immer die Rohrleitungen für die Fernwärme.

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  • Die Laufzeit von 100 Jahren nivelliert die Kosten erheblich
  • Damit kommen wir zu dem Faktor, der am schwierigsten einzuschätzen ist - ob es sich lohnt hängt von der Entwicklung der Energiepreise an sich ab. Wenn die Preise wieder sinken, weil man z.B. wieder billiges Gas aus Russland bekommt oder auf Atomkraft setzt, dann rechnet es sich wahrscheinlich nicht, wenn die Preise gleich bleiben oder sogar steigen, dann rechnet es sich auf jeden Fall.

Für mich wäre ein weiterer wichtiger Punkt - Unabhängigkeit & Resilienz - wie kann man das messen? Gute Frage - Freiheit und Unabhängigkeit gibt es nie umsonst - damit ist man weniger abhängig und erpressbar.

Und mein zweites Herz, das man in dem Bericht schlagen hört: Als Technikfreak einfach - rrroooowww - mehr Power. Es ist schon beeindruckend. Eine Geothermieanlage hat mir in meiner Besuchssammlung noch gefehlt, bisher habe ich Kohle- und Gaskraftwerke besucht, Pumpspeicherkraftwerke, Atomkraftwerke, war bei Windkraftanlagen und riesigen Solaranlagen, aber eine Geothermieanlage hat mir noch gefehlt. Und wichtig in diesem Zusammenhang, die Anlage ist eine hydrothermale Anlage und keine petrochemische Anlage - also kein Fracking und kein Einbringen von irgendwelchen Chemikalien oder Stoffen, die Gesteinsschichten sprengen.

Ich hoffe das beantwortet ein wenig deine Frage - ansonsten - musst du dir das selber anschauen - macht auf jeden Fall Spaß.

Danke für die ausführliche Antwort.
Mir ist das ganze Projekt Seestadt zu "ideologisch", zu autofeindlich, zu sozialistisch. Da wird von oben herab vorgedacht für die Einwohner, wie sie unterwegs sind, wie sie heizen, wie sie einkaufen sollen. Da ist mir zuwenig individuelle Freiheit dabei. Aber wer dort gerne hinziehen will und sich komplett abhängig machen will von der Stadt Wien und seinen Planern wird vielleicht glücklich damit werden.

Jedenfalls haben die hohen Anschaffungskosten alle Steuerzahler gezahlt, aber demnächst sind ja hier Wahlen, vielleicht passiert ein Wunder und die Roten werden abgewählt...

Zum Thema Freiheit kann ich voll mitgehen. Mir ist Unabhängigkeit auch extrem wichtig. 15 Minuten Städte lassen grüßen. Aber technisch ist es trotzdem interessant.

Und zu Wahlen - bewirken die noch irgend etwas? Die Hoffnung stirbt wie immer. ..😁