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RE: Raus aus dem Euro, rein in die Lira - Aber wie?

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Wie soll Punkt 4 die bereits jetzt stattfindende Kapitalflucht verhindern, bzw. einen Schritt vorher: warum sollte ich als Unternehmer/Investor in Italien überhaupt investieren, wenn ich dadurch keinerlei Vorteile (wie bspw. durch eine Währungsabwertung) habe?

Niemand wird in ein Land investieren, in dem Währungsabwertungen drohen (meist bleibt es ja nicht bei einer).
Durch ein Investment in italienische Firmen kaufst Du dir zukünftige Lira-Einkommen.
Dies machst Du aber nur, wenn Du nicht befürchten musst, dass der Wert dieses Einkommens zukünftig weniger wert ist.
Nicht umsonst waren die Zinsen in Italien früher bei etwa 12%.

Nur ne abgewertete Währung gepaart mit nem Schuldenschnitt macht für Italien Sinn.

Zu glauben, eine abgewertete Währung würde einem Land Vorteile bringen, ist ein Trugschluss.
Die Produkte, die man exportiert, werden dadurch in der Regel nicht billiger, da sich ja die Rohstoffe verteuern.
Auch das Leben der Italiener würde sich verteuern, da z.B. die Energiekosten steigen.
Diesen Verlust an realem Einkommen lassen sich die Arbeiter in der Regel nicht gefallen und der kleine Vorteil, den es möglicherweise durch eine Abwertung gibt, ist schnell weg, da die Löhne entsprechend steigen werden.

Bei einer neuen Lira muss es keinen Schuldenschnitt mehr geben.
Keine Regierung dieser Welt, kann pleite gehen, wenn sie in der eigenen Währung verschuldet ist.
Mit dieser Erkenntnis hat Warren Mosler in den 90ern 100 Millionen Dollar verdient.
Er ist extra vorher noch nach Italien gefahren und hat sich mit dem Finanzminister und Zentralbankchef getroffen, um sicher zu gehen, dass denen diese Tatsache auch klar ist.
Natürlich war es ihnen klar.
Die Italiener sind schließlich die Erfinder des modernen Bankgeschäfts in Europa.
Also hat er so viele italienische Lira Darlehen bei einer 10% Verzinsung aufgenommen, wie er kriegen konnte und in italienische Staatsanleihen investiert, die mit 12% rentierten.

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