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RE: Automaten aus meiner Jugend

in Deutsch D-A-CH13 days ago

Noch nicht ganz 15:00. Die lästigen Schularbeiten sind erledigt, und einer meiner Kumpels zerrt gerade mächtig am Nervenkostüm meiner Mutter, indem er die Türklingel im Dauermodus hält. Noch ist nichts entschieden. Gehen die Glasmurmeln, der Fußball oder die Wurfpfeile mit mir an die frische Luft? Was allerdings sicher ist, dass mindestens fünf 10-Pfennig-Münzen in der Hosentasche verschwinden. Denn vollkommen egal, was gleich ins Rollen oder zum Fliegen kommt, vorher geht es bei meiner Oma vorbei, an deren Haus drei Automaten mit Kurbel und leckerem Inhalt hängen. Während im Inneren des Hauses die Oma ihre Kundschaft mit Aufschnitt und Mehl versorgt, fällt draußen die Entscheidung zwischen bunten Kaugummikugeln, Cola-Lutscher oder Brausebonbons. Brausebonbons sind ja eigentlich Scheiße, da sie so schnell im Magen verschwinden, hinterlassen allerdings zuvor ein wunderbares Kribbeln auf der Zunge. Da es an Kleingeld nicht mangelt, wird nach der ersten Runde sogleich die zweite eingeläutet. Die restlichen 3 Groschen verbleiben für den Rückweg. So entstanden Freundschaften fürs Leben.
Heutzutage hämmern sie ununterbrochen auf dem Smartphone rum. Vollkommen sinnlos, denn das Teil gibt keinen Kaugummi frei!