Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Online-Video-Portale (wie Netflix, etc.) da ganz ablösen.
Das ganze haben wir Anfang des Jahrtausends gut bei Musik gesehen.
Wer sich damals Musik kaufen wollte wurde ausgenommen, durfte sich die Musik nur X mal anhören und sie durfte nicht weiter verteilt werden, was über miese Programme gelöst wurde, Sony hat Nutzern sogar ein Rootkit untergeschoben. Die Nutzer waren (verständlicherweise) sehr angepisst und haben Napster, etc. benutzt, und das Gejaule der Musikindustrie war groß. Napster wurde geschlossen aber der Hydra sind drei weitere Köpfe nachgewachsen.
15 Jahre vorspulen: Es gibt Spotify, Apple Music, etc. – Flatrate bei der man alle Musik die man hören möchte hören kann, für ein akzeptables monatliches Entgelt. Nutzer und Rechteinhaber sind happy, Musiktauschbörsen sind größtenteils untergegangen.
Naja. Nutzer sind happy, weil es im Moment halt läuft. Auf lange Sicht finde ich es aber sehr bedenklich, wenn man Filme und andere Medien nicht mehr wirklich besitzen kann. (ja, aktuell hat man auch nur eine Lizenz, aber an sich ist totzdem ein dauerhafter Zugang möglich). Wenn Stremingdienste die einzige Quelle wären, hätten sie die totale Kontrolle über die Verfügbarkeit von Medien. Kaufe ich eine BluRay, kann ich die gerippte Datei nahezu bis in alle Ewigkeit nutzen. Nehemen Streamingdienste die Inhalte aus dem Programm, hat man jeden Zugang verlohren. - Hört man auf zu zahlen ist auch der komplette Content "weg". Auch wenn sich das jetzt furchtbar übertrieben anhört (und hoffentlich auch ist): Ein stück weit gibt man mit ausschließlichem (!) leihen ne menge Freiheit ab.
Das Kostenargument kann man aktuell nicht wirklich kontern. Allerdings ist absehbar, dass man für eine breite FIlmauswahl in Zukunft weit mehr monatliche Beiträge abdrücken muss. Aktuell läuft quasi alles bei Amazon und Netflix. Als nächstes kommt Disney mit einem eigenen Dienst. Dannach werden einige Andere mit Sicherheit noch folgen. Dann hat man entweder einen enormen Aufwand, um alle Abos zu organisieren/wechseln, oder viel höhere monatliche Kosten.
Streaming ist für mich demzufolge eher ein Ersatz für PayTV, auch wenn es oft als Alternative zur BluRay gesehen wird. Solang das Streming mir nicht die Möglichkeit zum permenenten (mehr oder weniger DRM freien) Kauf nimmt, will ich es aber auch nicht zwanghaft schlechtreden.
Zur Zeit kann man Filme (und auch Musik, wo es inzwischen ja gute Flatrates gibt) immer noch physisch besitzen, wenn man Enthusiast ist.
Wie da die Zukunft aussieht ist eine gute Frage … Netflix bringt seine Serien (oh Überraschung Ironie) nicht auf physischen Datenträgern raus.
Das ist das große Problem zur Zeit, warum sich die Film-Flatrate noch nicht durchgesetzt hat, wie die Musik-Flatrate.
Wer Zugriff zu allem haben möchte braucht 4 Abos für Film-Plattformen und am besten noch eine Kino-Jahreskarte.
Liefert jede Film-Plattform jeden Film/Serie, und wird nicht ewig gewartet, bis Filme aus dem Kino anderswo Verfügbar sind wird sich das Problem innerhalb der nächsten Jahre von selbst lösen.
Aber nein, Filme müssen erst im Kino länger als nötig gemolken werden, dann wird mehrere Monate gewartet bis der Film auf BD kommt, und nochmal ewig gewartet bis der Film für einen von Netflix und co. verfügbar ist.
Durch die konservative Rechtepolitik wer was spielen darf sind die Filmstudios teilweise selbst für kinox.to, etc. Schuld.