Lieber Thorsten,
endlich schaffe ich es, dir auf deinen Artikel zu antworten. Bzw ihn erst einmal komplett zu lesen!
Einer festen Gewohnheit nicht nachzugehen fühlt sich schlecht an. Bist Du schon einmal aus dem Haus gegangen ohne die Zähne zu putzen?
Das ist mir tatsächlich mal passiert und es war fürchterlich! Andersherum ist es aber ebenso: Ich kann nachts nicht schlafen, wenn ich mir vorher nicht die Zähne geputzt habe.
Es gibt viele kleine Kniffe, mit denen wir uns selbst zunächst überlisten und dann erfolgreich konditionieren können. Beispielsweise vergisst man das Trinken nicht immer wieder, wenn man sich ein Glas Wasser (und kein Wasserglas (; ) ins Blickfeld stellt. Der Spruch "Aus den Augen - aus dem Sinn" kommt schließlich nicht von ungefähr!
Interessant fand ich deinen Konto-Vergleich. Heute habe ich deutlich gemerkt, wie unterschiedlich meine Entscheidungsfreudigkeit an verschiedenen Tagen ist. Sowohl am Dienstag als auch heute war ich zur selben Zeit beim Bäcker, um ein Brot zu kaufen. Am Dienstag war mein Entscheidungsbudget bereits mittags um 12 gänzlich erschöpft, ein Brot auszusuchen hat mich alle kognitiven Ressourcen gekostet, die ich noch finden konnte. Doch heute wusste ich bereits vor dem Betreten der Bäckerei was ich möchte.
Dein Vergleich zeigt aber auch, wie wichtig es ist, sein Konto morgens gescheit aufzufüllen. Für mich gehört dazu, den Tag entspannt zu beginnen, mit genügend Zeit zum Duschen und Fertigmachen sowie Frühstücken. Fehlt eine der Komponenten, merke ich dies den ganzen Tag und schaffe es nicht, so produktiv zu sein, wie an den anderen.
Ich bin auf deine nächsten Impulse zum Thema Routine und Zeitmanagement gespannt, ich wiederum habe letzteres - mal wieder - nicht sehr erfolgreich betrieben in den letzten Stunden und muss ich nun sputen!
Hab einen angenehmen Abend!
Das ist mir auch schon passiert als ich auf dem Weg in die Schule war. Es gibt wenig Gefühle, die so intensiv sein können. Ein Königreich für ein Kaugummi!
Dir auch einen angenehmen Abend. (:
Was ich noch ergänzen wollte ist übrigens, dass es viel einfacher ist, eine bereits etablierte Routine zu ergänzen, als sich eine völlig neue anzugewöhnen. Wenn man also eh schon zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinkt, dann ist es wesentlich einfacher nach dem Trinken auch noch ein Stückchen Schokolade zu essen, als sich anzugewöhnen, die Schokolade immer zu einer bestimmten Uhrzeit zu essen.